Stärker als Männer und tapferer als Ritter
Spätestens seit Hape Kerkeling in seinem Buch "Ich bin dann mal weg" über das Pilgern bzw. über seinen Weg nach Santiago de Compostella berichtet hat, gehen immer mehr Menschen auf Wallfahrt oder pilgern zu heilgen Orten.
In der heutigen Zeit ist das zwar noch immer mit vielen "Unannehmlichkeiten" verbunden, doch meist wartet am Abend eine belebende Dusche, Salben und "Mittelchen", um die wunden Füße zu pflegen, ein leckeres Essen und natürlich ein (meist) bequemes Bett.
Wer aber weiß von den Strapazen, die die Menschen in den vielen Jahrhunderten davor auf sich genommen haben?
Insbesondere Frauen, die sich nachweislich bereits ab dem 4. Jahrhundert nach Christus auf eine Pilgerreise begeben haben.
Anders als heute hatten Frauen damals wenn überhaupt sehr wenige Rechte, sie durften meist nur in Begleitung auf die Straße, von einer Pilgerreise konnten viele nur "träumen", denn diese Reisen dauerten Monate oder gar Jahre und sie benögtigten die Erlaubnis ihrer Familie
Waren sie verwitwet oder mutig genug, um ihren Plan zu verwirklichen, hatten sie während der Wanderschaft kaum Schutz, waren "Freiwild" - denn ohne männliche Begleitung kümmerte sich keiner um ihre Rechte oder gar ihr Wohlergehen.
Doch welche Beweggründe hatten all diese Frauen?
Warum nahmen sie diese Strapazen auf sich?
Liefen sie vor "etwas" davon?
Waren sie "Ausgestoßene"?
Fragen über Fragen und eine mindestens genau so interessant wie die andere.
Die Antworten darauf finden Sie zum Beispiel in dem Buch "Stärker als Männer und tapferer als Ritter - Pilgerinnen in Spätantike und Mittelalter" von Andrea Rottloff, das im Verlag Philipp von Zabern erschienen ist.
In ihrem Buch gibt dem interessierten Leser einen tiefen Einblick nicht nur in die Gefühlswelt der Frauen, sondern auch in die Lebensweise und die Umstände, unter denen sie gelebt.
Oftmals fast als Kind verheiratet und zum Kinderkriegen "verdammt", suchten diese Frauen einen "Ausweg" aus ihrer Lage.
Doch wie schlimm musste diese sein, wenn sie dafür bereit waren, fast unmenschliche Strapazen auf sich zu nehmen.
Fazit:
Das Buch von Andras Rottloff ist ein Buch, das uns einen unglaublich tiefen Einblick über das Leben von Frauen zwischen dem 4. und 15. Jahrhunder allgemein und Pilgerinnen im besonderen gibt
Ein Buch, das nicht nur für Pilger/innen interessant ist.
Die Autorin Andrea Rottloff
wurde 1961 in Augsburg geboren.
Sie studierte Provinzialrömische und Klassische Archäologie, Alte und Mittelalterliche Geschichte sowie Ägyptologie in München.
Viele Jahre lang arbeite Andrea Rottloff als Lehrbeauftragte und Bibliothekarin an Universitäten und war in der Denkmalpflege sowie Erwachsenenbildung tätig.
Seit 2001 arbeitet sie selbstständig als freie Autorin, Lektorin, Übersetzerin und Antiquarin.
In der Reihe DIE BERÜHMTEN erschienen von ihr die Bände "Archäologen" (2009) sowie "Schauspieler. Von der Antike bis zur Renaissance" (2010).
Mit "Die Frau im grünen Mantel" feierte sie 2010 auch ihr Romandebüt.
Andrea Rottloff
Stärker als Männer und tapferer als Ritter
Pilgerinnen in Spätantike und Mittelalter
Erschienen im Verlag Philipp von Zabern
Umfang: 155 Seiten
Format: 17,5 x 25 cm
Ausstattung: Gebunden mit Schutzumschlag
Ausstattung: 40 farbige und 4 s/w-Abbildungen
Preis: 9,95 Euro
SBN 978-3-8053-3766-3
Weitere Informationen zum Buchprogramm des Philipp von Zabern Verlages finden Sie direkt unter www.zabern.de