Das Rushing Woman Syndrom
... oder: Was Dauerstress unserer Gesundheit antut
Wir alle kennen das Problem:
Entweder sind die Tage zu kurz oder aber wir versuchen, zuviele Termine an einem Tag zu schaffen ...
"Früher - ja früher war alles anders ..." - das war der "Lieblingsspruch" meiner Mutter
Und irgendwie stimmte es ja auch
Der Tagesablauf war ein ganz anderer, denn früher war der Mann der "Ernährer", während die Frau des Hauses sich um Küche, Keller und Kinder kümmerte. Sie war zuhause und erledigte alle Arbeiten, die irgendwie mit Haus und Garten zu tun hatten.
Ganz nebenbei wurden die Kinder erzogen und die Eltern bzw. die Schwiegereltern betreut, wenn es nötig war.
Klingt sehr idyllisch (... aber leider auch sehr "hausbacken") - und es war bestimmt auch nicht immer ganz einfach - zumal die Frauen mehr oder weniger "abhängig" waren.
Heute sieht der Tagesablauf ganz anders aus:
Früh aufstehen, Kinder für Kita oder Schule fertig machen, der Mann hätte auch gern ein Frühstück, sich selbst auf den Job vorbereiten, im Unternehmen angekommen, der Zeit hinterher laufen, denn meist jagt ein Termin den anderen.
Nach Feierabend durch die Läden hetzen, endlich daheim gehts rasch in die Küche, das Essen zubereiten, die Küche wieder aufräumen, noch hier und da ein wenig putzen ...
Ach ja, da ist ja noch ein Elternabend, das Treffen mit der Freundin, familiäre Verpflichtungen und, und, und
Wie oft ertappen wir uns, dass wir überlegen, was wohl jetzt grad wichtiger wäre, was wir unbedingt erledigen müssten, was wir auf keinen Fall versäumen dürften.
Und wir?
Wir bleiben bei all dem komplett auf der Strecke
Das Fatale ist, dass wir es erst einmal gar nicht bemerken.
Anfangs hapert es mall mit der Verdauung, wir haben plötzlich einen aufgeblähten Bauch, vertragen das eine oder andere schlechter oder überhaupt nicht mehr.
Wir sind müde, abgespannt, gereizt, haben keine Kraft oder Lust mehr.
Irgendwann fangen wir an, uns "Gedanken" zu machen.
Vielleicht fragen wir auch unseren Hausarzt oder unsere(n) Frauenarzt/ärztin
Meist hören wir dann, dass wir entweder überlastet - oder - falls es "altersmäßig" passen könnte - dass wir in den Wechseljahren sind.
Was wir nicht wussten:
Oftmals fehlen uns einfach nur ein paar ganz bestimmte Stoffe oder Mineralien.
So läuft zum Beispiel die körpereigene Serotoninproduktion zu 80 Prozent im Darm ab!
Und Serotonin zählt wohl zu den wichtigsten Hormonen, denn es ruft Gefühle wie Glück, Zufriedenheit und Gelassenheit hervor.
Besteht hier ein Mangel, kann eine dadurch verursachte Darmstörung erheblich aufs Gemüt schlagen ... Das erklärt Dr. Libby Weaver, die in Australien als „Dr. Libby“ bekannt ist, sehr ausführlich in ihrem aktuellen Buch "The Rushing Woman Syndrom".
Eile, Stress und Zeitdruck haben starken Einfluss auf den Darm, denn unter Stress schüttet der Körper Adrenalin aus.
Die Folge:
Um uns auf Kampf oder Flucht vorzubereiten, leitet der Körper das Blut in Arme und Beine – und nicht zum Verdauungstrakt.
„Die Speisen, die dann im Verdauungssystem ankommen, können nicht angemessen verdaut werden. Schließlich ist Essen in diesem Stadium aus körpereigener Sicht reine Zeitverschwendung, weil es aktuell wichtiger ist, einer ‚Bedrohung‘ zu entgehen, als die nächste Mahlzeit sicherzustellen“, erklärt Dr. Libby die Vorgänge im Körper.
So führt Stress zu Verdauungsproblemen wie Blähungen oder zu Reizdarmsymptomen.
Doch nicht nur unsere Verdauung leidet unter unserem Stress:
„Das Gefühl, ständig in Eile zu sein, schadet der Gesundheit der Frau massiv und auf nie dagewesene Weise“, weiß Dr. Libby.
Dauerstress hat Einfluss auf zahlreiche Organe, auf Stoffwechselprozesse, die Verdauung, auf das Nervensystem, die Emotionen und den Hormonhaushalt. Die Auswirkungen, die Dr. Libby unter dem von ihr geprägten Begriff des „Rushing Woman Syndrom“ zusammenfasst, sind unter anderem Fruchtbarkeitsstörungen, Übergewicht und das Prämenstruelle Syndrom PMS.
So stehen zum Beispiel die weiblichen Sexual- und Stresshormone in engem Zusammenhang:
Sind sie nicht im Gleichgewicht, hat das Folgen für Körper und Psyche.
„Ein Ungleichgewicht der Sexualhormone führt leicht dazu, dass Frauen sich überfordert fühlen und nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht“, erklärt Dr. Libby Weaver.
Die Auswirkungen sind unter anderem Fruchtbarkeitsstörungen, Übergewicht sowie das Prämenstruelle Syndrom PMS.
Der Grund dafür:
In der ersten Zyklushälfte dominiert im weiblichen Körper das Sexualhormon Östrogen, das die Neubildung der Gebärmutterschleimhaut anregt und dafür sorgt, dass für den Fall einer Empfängnis ausreichend Fettreserven vorhanden sind.
In der zweiten Zyklushälfte vom Eisprung bis zur Blutung ist Progesteron das vorherrschende Hormon. Es dient dazu, die Gebärmutterschleimhaut für eine mögliche Schwangerschaft zu erhalten.
Zusätzlich wirkt es aber auch Depressionen und Ängsten entgegen und ist unerlässlich für das klare Denken.
Progesteron wird in der Nebenniere gebildet.
Stehen Frauen unter Dauerstress, werden hier aber auch vermehrt Stresshormone ausgeschüttet, die dem Körper Lebensgefahr und Nahrungsmittelknappheit suggerieren. Progesteron ist aus Sicht des Körpers mit Fruchtbarkeit assoziiert.
„Wenn der Körper nun aber glaubt, dass wir in Lebensgefahr schweben und es sowieso nichts mehr zu essen gibt, wäre eine Schwangerschaft das Letzte, was eine Frau gebrauchen kann. Folglich stellt der Körper die Produktion von Progesteron ein“, erklärt Libby.
Übrig bleiben dann die Hormone Östrogen und Cortisol, die die Fettspeicherung und die anhaltende Stressreaktion begünstigen. „Diese erhebliche Veränderung der weiblichen Körperchemie stellt einen massiven Angriff auf das körperliche und seelische Wohlbefinden dar. Sie spielt eine große Rolle bei der Entstehung von Dauerstress und führt bei vielen Frauen auch zur Wahrnehmung, immer schneller immer mehr leisten zu müssen“, ist Libby überzeugt.
Und wie kommen wir aus dieser "Tretmühle"?
In ihrem Buch „Rushing Woman Syndrom“ zeigt Dr. Libby, welch großen Schaden Dauerstress anrichtet und gibt viele interessante Lösungsansätzte. Denn weiß man erst einmal über die Zusammenhänge Bescheid, sind die Lösungen eigentlich ganz einfach ...
Die Autorin
Dr. Libby Weaver ist Ernährungswissenschaftlerin und Biochemikerin. In Australien ist sie als renommierte Ernährungsspezialistin bekannt. Ihre Bücher sind dort regelmäßig in den Bestsellerlisten vertreten.
Im TRIAS Verlag sind bereits „Das Stoffwechsel-Geheimnis“ und der „Stoffwechsel-Kick“ erschienen. www.drlibby.com
Dr. Libby Weaver
Das Rushing Woman Syndrom
Was Dauerstress unserer Gesundheit antut
Erschienen im TRIAS Verlag,
Erschienen: Stuttgart. 2017
Umfang: 280 Seiten
Ausstattung:Broschiert
Preis Buch: 19,99 Euro [A] 20,60 Euro
Preis EPub:15,99 Euro [A] 15,99 Euro
ISBN Buch: 9783432104331
ISBN EPUB: 9783432104355
Gut zu wissen:
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