PilzKüche
... 100 Rezepte für Sammler und Genießer
Ach ja, es ist Herbst und somit beginnt eine Zeit, in der wir am besten den Wald meiden oder - wenn wir unbedingt dort spazieren gehen wollen - gaaaanz vorsichtig sind.
Warum?
Tja, das ist ganz leicht erklärt:
Im Herbst stehen manche Menschen ganz früh am Morgen auf - sogar am Wochenende. Sie ziehen feste Schuhe an, nehmen einen Korb und ein scharfes Messer und verlassen das Haus.Einige müssen ein paar Meter fahren, andere gehen gleich um die Ecke
Und dann?
Auch das ist schnell beantwortet, denn sobald sie den Waldboden unter den Füßen spüren, bekommen sie gaaanz lange Nasen. Die kleben förmlich am Waldboden.
Was die "erriechen" wollen?
Na, die Pilze, die jetzt wachsen
Überall schießen sie aus dem Boden - Steinpilze, Maronen, Pfifferlinge ( ... meine Favoriten ...)
Darum muss man auch ganz besonders aufpassen
Zum einen könnte man auf diese kleinen Köstlichkeiten treten und sie damit für den Verzehr unbrauchbar machen
Zum anderen muss man aufpassen, keinem passionierten Sammler vors Messer zu kommen, denn manche von ihnen verteidigen "ihre" Pilze sehr energisch (... kenn ich von meinem Mann ...)
Ich will aber auch ehrlich sein:
Als Kind hatte ich mir eigentlich "geschworen", niemals wieder Pilze zu sammeln.
Der Grund dafür:
Meine Mutter war passionierte Sammlerin - sie sammelte alles, was Wald und Wiese zu bieten hatten.
Und so passierte es sehr oft, dass sie mir im Morgengrauen die Bettdecke wegzog und sagte, dass ich nun aber endlich aufstehen müsse, denn die Him-, Brom- oder Heidelbeeren und natürlich die Pilze warteten nun mal nicht, bis ich käme ...
Ich fand es einfach grausam und wünschte mir "sehnlichst ein Kind, mit dem ich es genauso machen konnte".
Gott sei Dank wurde ich wohl doch noch "erwachsen oder vernünftig" - meine Tochter musste jedenfalls nie mit - stattdessen übernahm mein Mann den Part meiner Mutter.
Sonntags um 6 Uhr frühstücken und dann rein in die Schuhe und ab in den Wald. Den Korb in der linken, das Messer in der rechten Hand ( ... die Augen ganz klein und das Gesicht zur Faust geballt ...) wird der Waldboden systematisch abgesucht - und wehe, einer war vor uns dort ...
Doch wenn die Pilze dann geputzt und zubereitet sind (was natürlich wieder meine Arbeit ist) - ja, dann strahle selbst ich.
Stellen Sie sich einfach mal vor:
Wenn ein zartes Stück Wild - egal ob Reh, Hirsch oder Wildschwein - zusammen mit sanft geschmorten Pilzen auf der Fleischplatte liegen, dann ist das schon ein besonderer Augenblick ...
Doch nicht nur die Pilze aus dem heimischen Wälder bieten Abwechslung auf der Speisekarte - im Supermarkt des Vertrrauens gibt es - je nach Jahreszeit - oftmals eine interessante Auswahl, die man natürlich auch probieren sollte - wer weiß, wann sich wieder eine solche Gelegenheit bietet.
Ach so, die passenden Rezepte.
Tja, da kann ich Ihnen ein wirklich richtig gutes Buch empfehlen: Die Pilzküche - ja, ja, ich weiß, war klar.
Aber ganz ehrlich:
Das Buch ist wirklich ein Must-have, denn neben 100 unglaublich leckeren Rezepten für Sammler UND Geniesser bietet es viele interessante Informationen über die Pilze.
Ganz lustig finde ich die Infos zum Hallimasch.
Als Kind habe ich das Wort immer gern gedehnt ausgesprochen - klang immer ein wenig fies und meine Mutter wurde immer ganz "böse".
Und was lese ich jetzt in dem Buch?
Der Hallimasch hat eine abführende Wirkung und sollte daher von Personen gegessen werden, die zu Verstopfung neigen. Und jetzt kommt es: Diese Wirkung wurde als "Heil im Arsch" bezeichnet (ist wirklich kein Witz) woraus der Name Hallimasch entstanden ist.
Neugierig geworden, was da sonst noch drin stehen könnte?
Dann schauen Sie doch einfach mal selber rein, gehen dann los und sammeln die "gewünschten" Pilze und kochen eines der leckeren Rezepte nach - wär doch was, oder?
Über den Pilzexperten:
Dieter Gewalt, 1940 in Frankfurt am Main geboren, ist seit seiner Kindheit naturverbundenerer Pilzfreund.
Auch während seiner mehr als 30jährigen Tätigkeit als selbstständiger Bürokaufmann und Betriebsberater hat er sein Hobby beibehalten und 1985 vor dem Prüfungsausschuss der Deutschen Gesellschaft für Mykologie die Pilzberaterprüfung abgelegt.
Er leitet pilzkundliche Führungen und VHS-Seminare im Rhein-Main-Gebiet, ist seit über 10 Jahren für die Pilzberatung beim Amt für Gesundheit in Frankfurt am Main zuständig ( www.fundkorb.de ).
Pilzküche
100 Rezepte für Sammler und Genießer
Hrsg. Ralf Frenzel
mit pilzkundlichen Texten und Tipps von Pilzexperte Dieter Gewalt
Erschienen bei TreTorri
Erschienen 31.08.2019
Umfang: 160 Seiten
Format: 21,0 x 26,0 cm
Ausstattung: Hardcover
Buchveredelung mit UVRelieflack und Folien,
zahlreiche Farbfotos
Preis: 19,90 Euro (D) | 20,50 Euro (A)
ISBN 978-3-96033-066-0
Gut zu wissen:
Das vorgestellte Buch erhalten Sie im gut sortierten Handel, in zahlreichen Online-Shops und direkt beim Verlag unter www.tretorri.de
Dort können Sie auch einen ersten Blick ins Buch werfen: https://bit.ly/2SD0vRn