Sommer: Hochsaison für Wundinfektionen nach OP?
In den warmen Sommermonaten steigt in Kliniken offenbar das Risiko, sich nach einer Operation Wundinfektionen einzuhandeln.
Forscher aus den USA spekulieren daher, ob es sinnvoll sein könnte, planbare Operationen möglichst in kühlere Monate zu legen.
Um herauszufinden, ob es bei bestimmten Temperaturen häufiger zu Wundinfektionen nach chirurgischen Eingriffen kommt, haben die Forscher mehr als 200.000 registrierte Fälle solcher Komplikationen mit den jeweils lokalen Wetterdaten zusammengeführt.
Es zeigte sich:
Am häufigsten kam es im August zu Wundinfektionen nach einer Operation. In diesem Monat kam es im Vergleich zum Januar, der die wenigsten Komplikationen aufwies, zu 27 Prozent mehr Fällen. In einem besonders heißen August kam es gar zu einem Anstieg um 56 Prozent gegenüber dem Januar.
Die Forscher konnten dabei ganz klar einen Zusammenhang zwischen dem Risiko für Wundinfektionen und der Außentemperatur beobachten: Pro Anstieg um 2,8 Grad Celsius nahm die Zahl der Krankenhaus-Neueinweisungen aufgrund von postoperativen Infektionen um 2,1 Prozent zu.
Mit dem Verschieben ausgewählter Operationen in kühlere Jahreszeiten lässt sich möglicherweise die Zahl der Infektionen nach Eingriffen verringern, vermuten die Experten. Noch ist allerdings unklar, worauf genau das erhöhte Infektionsrisiko im Sommer zurückzuführen ist. Die Wissenschaftler vermuten, dass sich bei höheren Temperaturen mehr bakterielle Erreger auf bestimmten Körperarealen des Patienten ansammeln.
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Quellen:
1. Haben Wundinfektionen im Sommer Hochsaison? www.springermedizin.de vom 5.6.2017
2. Anthony CA et al. The Seasonal Variability in Surgical Site Infections and the Association With Warmer Weather: A Population-Based Investigation. Infect Control Hosp Epidemiol 2017; online 16. Mai; doi: 10.1017/ice.2017.84