Blutdruck senken – ganz natürlich
... etwa ein Drittel der Erwachsenen weltweit leidet an Bluthochdruck
Viele von ihnen nehmen blutdrucksenkende Mittel ein – und diese Medikamente sind wichtig und häufig auch notwendig. Dennoch ist der Wunsch von Patienten verständlich, möglichst wenige Medikamente einnehmen zu müssen. Es gibt eine Reihe von Lebensstilfaktoren und Verfahren aus der Naturheilkunde, mit denen sich der Blutdruck natürlich senken lässt. Dadurch kann es gelingen – unter ärztlicher Aufsicht – Medikamente zu reduzieren.
Empfohlen in medizinischen Leitlinien: Lebensstiländerungen Einfach, kostengünstig und wissenschaftlich sehr gut belegt: Ein gesunder Lebensstil könnte die Mehrzahl der Bluthochdruck-Erkrankungen verhindern.
Zu einem derart förderlichen Lebenswandel gehört eine gesunde Ernährung, ausreichende Bewegung, kein oder ein nur geringer Alkoholkonsum sowie - bei zu viel Speck auf den Rippen - eine Gewichtsabnahme. Letzteres ist besonders effektiv, denn Übergewicht ist häufig die Ursache für Bluthochdruck.
Bei Fettleibigkeit (BodyMass-Index über 30) wirkt sich eine deutliche Gewichtsabnahme am stärksten positiv auf den Blutdruck aus. Da während des Rauchens der Blutdruck steigt, kann der Verzicht auf Tabakkonsum einen erhöhten Blutdruck normalisieren helfen.
Wissenschaftlich untersucht:
Naturheilverfahren und Co. Gesund zu leben ist nicht das einzige, mit dem Patienten ihren Blutdruck positiv beeinflussen können. Verfahren aus der Naturheilkunde können den Blutdruck in manchen Fällen ebenfalls etwas senken. Einige davon sind bereits wissenschaftlich untersucht worden. Die Karl und Veronica Carstens-Stiftung hat die aus ihrer Sicht interessantesten Verfahren, über die Studien vorliegen, zusammengestellt.
Dass Blutspenden den Druck in den Gefäßen senken kann, mag vielleicht erstaunen. Doch tatsächlich hat eine Studie der Berliner Charité ergeben, dass bei Patienten, die viermal im Jahr zum Blutspenden gingen, der systolische Wert von durchschnittlich 160 Hg auf 144 Hg und der diastolische von durchschnittlich 91 Hg auf 84 Hg gesenkt werden konnte.
Besonders profitierten Menschen mit sehr stark erhöhtem Blutdruck von mehr als 160/100 mmHg zu Studienbeginn. Ihre Werte konnten im Schnitt sogar bis zu 17 mm Hg gesenkt werden. Einen ähnlichen Effekt erzielt laut Studie ein Aderlass.
Vielen bekannt seien dürfte, dass sich bei hohen Temperaturen, wie in der Sauna, die Arterien weiten. Dadurch sinkt auch der Blutdruck.
Regelmäßige Saunabesuche eignen sich daher bei Menschen mit leichter bis mittelschwerer Hypertonie. Effekte treten schon nach 2 bis 3 Wochen ein.
Nach 3 Monaten regelmäßigen Saunabesuchs erhöht sich der mittlere funktionelle Gefäßquerschnitt an den Extremitäten um 22%, nach 3 Jahren um weitere 10% und nach 5 Jahren um insgesamt 40% gegenüber dem Zustand vor den Saunabesuchen.
Aber Achtung:
Ein Tauchbad im Eiswasser führt zu Blutdruckspitzen und ist für Hochdruckpatienten daher tabu.
Nicht nur Hitze, auch kalte Kneipp-Güsse können helfen.
Durch längerfristige hydrotherapeutische Behandlungen lässt sich bei einem mäßigen Bluthochdruck eine deutliche Blutdrucksenkung bis hin zur Normalisierung erzielen. Hydrotherapeutische Verfahren sollten zunächst unter Anleitung erlernt und dann dauerhaft durchgeführt werden.
Die heißgeliebte Siesta der Südländer wird von uns zwar etwas belächelt – aber Studien zeigen, ein Nickerchen am Mittag macht nicht nur fit, sondern auch gesund: Wer regelmäßig Siesta hält, hat ein deutlich geringeres Risiko, an HerzKreislauferkrankungen zu sterben. Mediziner erklären dieses Ergebnis wenig überraschend mit dem Stressabbau.
Das kurze Schläfchen zur Mittagszeit ist also eine wahre Naturarznei.
Wichtig ist aber, dass Sie dies regelmäßig tun – für etwa 20 Minuten. Der Wert des Schlafes liegt eindeutig in der Kürze. Wer länger schläft, fühlt sich nachher wie gerädert und ist nachmittags nicht mehr leistungsfähig.
Natürlich gibt es auch einige pflanzliche Wirkstoffe, die den Blutdruck regulieren helfen. Aus dem Blatt des Olivenbaums wird ein ätherisches Öl gewonnen, das gut ist für das Herz, die Gefäße und das Immunsystem. Es beeinflusst die Blutplättchenbildung, und die gefäßerweiternde Wirkung der Blätter senkt den Blutdruck.
Weißdorn verbessert die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr des Herzens, steigert die Durchblutung des Herzmuskels und der Herzkranzgefäße und somit auch die Herzleistung. Gleichzeitig wirkt er regulierend auf den Herzrhythmus und so auch auf den Blutdruck.
Fazit:
Bluthochdruckpatienten sind wissenschaftlich untersuchte und teilweise gut belegte nichtmedikamentöse Maßnahmen an die Hand gegeben, mit denen sie ihre Erkrankung positiv beeinflussen können. Umsetzen müssen sie diese größtenteils selbst, und dafür braucht es Selbstdisziplin.
Wie lohnend das sein kann, wusste schon die österreichische Erzählerin Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916), die schrieb: „Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.“
Diesen Hinweis bitte beachten
Alle hier vorgestellten Maßnahmen sollten nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt durchgeführt werden. Eine bestehende Medikation darf keinesfalls eigenmächtig reduziert werden.
Wichtige Informationen erhalten Sie auch direkt beim Deutschen Grünen Kreuz e.V. unter www.dgk.de
Quellen:
1. Karl und Veronica Carstens-Stiftung, Pressemeldung vom 17.5.2016 https://www.carstens-stiftung.de/artikel/top-10-bei-bluthochdruck.html
2. Ärzte Zeitung online, 07.06.2017 http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/herzkreislauf/bluthochdruck/article/937316/hypertonie-diese-5-tipps-lassen-blutdruck-sinken.html