Patientenratgeber nach allogener Stammzelltransplantation
In Deutschland werden jedes Jahr etwa 3.500 allogene Stammzelltransplantationen durchgeführt.
Bei der Mehrheit der Patienten liegt eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks vor, zum Beispiel eine Akute Leukämie.
Die Transplantation bietet eine Chance auf Heilung, birgt jedoch auch Risiken. Der umfassend überarbeitete Ratgeber der Deutschen Leukämie- & Lymphom-Hilfe beantwortet die wichtigsten Fragen zum Leben nach einer Stammzelltransplantation. Er kann unter www.leukaemie-hilfe.de kostenfrei angefordert werden.
In den ersten Wochen und Monaten nach einer Stammzelltransplantation muss sich das blutbildende System und somit auch das Immunsystem neu aufbauen. Während dieser Zeit können verschiedene Komplikationen auftreten. Insbesondere das Risiko von Infektionen ist hoch.
Ein umfassendes Wissen und eine gute Vorbereitung helfen dabei, Probleme frühzeitig zu erkennen und Infektionen durch vorbeugende Maßnahmen bestmöglich zu verhindern.
Gut vorbereitet die Herausforderungen meistern
Der Ratgeber erklärt die Vorgänge, die sich nach der Stammzelltransplantation in Knochenmark und Immunsystem abspielen. Dabei kommen auch mögliche Komplikationen zur Sprache, etwa die Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion (GvHD) sowie Probleme an verschiedenen Organen, Muskeln und Bindegewebe, Schleimhäuten, Blutgefäßen und Nervensystem.
Vorbeugende Maßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten werden vorgestellt. Ein Kapitel behandelt Früherkennungs- und Nachsorgeuntersuchungen.
Ein Schwerpunkt des Ratgebers liegt auf Infektionsrisiken, Infektionsvermeidung und Impfempfehlungen. Für nahezu alle Lebensbereiche gibt es praktische Hinweise: Körperpflege, Kontakt zu Besuchern, Haustieren und Pflanzen, Hausarbeit, Reisen, Beruf und Sexualität.
Ein wichtiges Thema ist außerdem die Ernährung, insbesondere unter den Gesichtspunkten Hygiene und Lebensmittelverträglichkeit.
Weitere Kapitel behandeln seelische und soziale Folgen, neuropsychologische und sozialrechtliche Aspekte sowie die Bedeutung von Sport und Bewegung. Am Ende der Broschüre sind hilfreiche Adressen, Links und weiterführende Literatur aufgeführt.
Die Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe (DLH e.V.)
ist der Bundesverband der Selbsthilfeorganisationen zur Unterstützung von Erwachsenen mit Leukämien und Lymphomen.
Neben der Information und Betreuung der Selbsthilfegruppen ist es der DLH ein Anliegen, die Interessen von Betroffenen mit malignen und nicht-malignen Blut- und Lymphsystemerkrankungen und ihren Angehörigen gegenüber der Politik, den Krankenkassen, ärztlichen Organisationen und anderen Institutionen zu vertreten.
Sie hält ein umfangreiches Angebot an Infomaterial für ratsuchende Patienten und Angehörige vor. Die DLH steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen Krebshilfe. Sie ist Mitglied im Haus der Krebs-Selbsthilfe Bundesverband e.V. (HKSH-BV) sowie im Paritätischen Gesamtverband und in der BAG Selbsthilfe.
Quelle:
Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe e.V. - Mitteilung vom 31. März 2025