Gemeinsam Familien gründen – Bundesweite Infokampagne holt ungewollte Kinderlosigkeit aus der Tabuzone

Bei immer mehr Paaren geht der Kinderwunsch nicht spontan in Erfüllung.

Viele dieser Paare erleben eine Stigmatisierung und Tabuisierung ungewollter Kinderlosigkeit.

Die Initiative „Gemeinsam Familien gründen“ möchte mit einer bundesweiten Informationskampagne die Situation für Betroffene erleichtern und einen verständnisvollen Umgang mit ungewollter Kinderlosigkeit fördern.

Von Mai bis Juli geht „Gemeinsam Familien gründen“ mit einem Info-Truck auf Tour. In sechs bundesdeutschen Städten können sich Betroffene und Interessierte beim „Stell-Deine-Frage-Tag“ ganz individuell informieren.  

Die Studie Ungewollte Kinderlosigkeit 2020 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zeigt einen Anstieg des Anteils ungewollt kinderloser Frauen und Männer im Alter zwischen 20 und 50 Jahren von 25 % im Jahr 2013 auf 32 % im Jahr 2020.(1)

Dennoch findet das Thema gesellschaftlich zu wenig Beachtung und die Betroffenen zu wenig Rückhalt.

Das Informationsangebot zum Thema unerfüllter Kinderwunsch ist – insbesondere im Internet – groß. Allerdings fällt es vielen nicht leicht, zwischen zuverlässigen und weniger zuverlässigen Informationen zu unterscheiden. Hinzu kommt, dass die Betroffenen ärztliche Hilfe und psychologische Unterstützung zu selten in Anspruch nehmen.(1)

Grund genug, dem Thema unerfüllter Kinderwunsch mit einer bundesweiten Kampagne mehr Gewicht zu verleihen.

Unerfüllter Kinderwunsch: Immer noch ein Tabuthema

Wie groß die Tabuisierung und Stigmatisierung ungewollter Kinderlosigkeit in Deutschland immer noch sind, zeigt die Studie des BMFSFJ: (1)

Von den ungewollt Kinderlosen beobachtet fast die Hälfte (47 %), dass ungewollte Kinderlosigkeit in der Gesellschaft stigmatisiert wird.(1)

Und mehr als die Hälfte (53 %) betrachten einen unerfüllten Kinderwunsch als gesellschaftliches Tabuthema.

Seit 2013 hat die Empfindung ‚kein Kind zu haben gilt in unserer Gesellschaft als Makel‘ erheblich zugenommen: von 20 % auf 39 %.

Die Informationskampagne „Gemeinsam Familien gründen“ leistet in enger Zusammenarbeit mit Expert*innen und Unterstützer*innen einen wichtigen Beitrag zur Enttabuisierung und Erleichterung der Situation für Betroffene und Angehörige.

Schwer zu unterscheiden: Mythen und Fakten zum Thema Kinderwunsch

Fragt man Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch nach den von ihnen angenommenen Ursachen, werden vor allem Nachwirkungen hormonell wirksamer Kontrazeptiva sowie beruflicher und privater Stress genannt.(1)

Nach Absetzens der Pille kann es zwar etwas dauern, bis sich eine Schwangerschaft einstellt, und Stress kann unangenehm sein.

Aus medizinisch-wissenschaftlicher Sicht verhindern die genannten Faktoren das Schwangerwerden aber nicht.(2-3)

Dennoch halten sich diese Mythen hartnäckig. Wenn sich nach den ersten Monaten des Versuchens keine Schwangerschaft einstellt, geraten viele Paare unter Druck. Durch die Annahme, dass Stress das Schwangerwerden erschwert, entsteht rasch ein Teufelskreis. Zuverlässige Informationen und emotionale Unterstützung können hier Entlastung bieten.

Hilfsangebote nutzen

Nur 25 % der Frauen und 20 % der Männer mit unerfülltem Kinderwunsch haben sich zur Abklärung möglicher Ursachen ärztlich untersuchen lassen.

Eine psychologische Unterstützung nehmen weniger als 10 % der Frauen mit Kinderwunsch in Anspruch – vor allem, weil sie dieses Angebot nicht kennen, keine Anlauf-/Beratungsstellen kennen oder Unsicherheiten bezüglich der Kosten bestehen.(1, 4)

Bisher wird das Potenzial einer medizinischen Betreuung und psychosozialen Beratung also zu wenig genutzt.

Mit aktiver Information kann die Betreuung ungewollt Kinderloser deutlich verbessert werden, zumal die Mehrheit der Betroffenen ein entsprechendes Bedürfnis signalisiert. Nach einer Kinderwunschbehandlung geben die Patienten klar zu verstehen, dass eine professionelle psychologische Beratung vor, während und nach der Behandlung für sie sehr hilfreich gewesen ist oder wäre.(4)

Informationskampagne „Gemeinsam Familien gründen“ – mit einem Info-Truck in 6 Städten vor Ort

„Gemeinsam Familien gründen“ möchte mit Expert*innen und Unterstützer*innen

  •     mehr Bewusstsein und einen verständnisvollen Umgang mit dem Thema fördern
  •     eine Übersicht zuverlässiger Informationsquellen und ärztliche Behandler geben
  •     informieren, wann ärztliche und psychologische Hilfe sinnvoll sein kann und welche Anlaufstellen es gibt

Aktionen vor Ort: Stell-deine-Frage-Tag

Der Info-Truck wird von Mai bis Juli 2022 in Düsseldorf, Stuttgart, Berlin, München, Frankfurt und Hamburg jeweils einen Tag vor Ort sein.

Mehrmals täglich läuft ein 5-minütiger Impuls-Vortrag zum Thema Schwangerwerden/Wunschkind und es besteht ein Gesprächsangebot mit einer Kinderwunsch-Psychologin.

  • Tourdaten:
    27.05.2022 Düsseldorf
  • 02.06.2022 Stuttgart
  • 10.06.2022 Berlin
  • 17.06.2022 München
  • 25.06.2022 Frankfurt
  • 01.07.2022 Hamburg

Für alle, die nicht vor Ort sein können:
Die Website www.familien-gruenden.de  liefert zuverlässige Informationen rund um das Thema Kinderwunsch/schwanger werden.

Initiatoren, Partner und Unterstützer
Die Initiatoren der Kampagne „Gemeinsam Familien gründen“ – Ferring und MentalStark – sowie die Partner und Unterstützer verfolgen das gemeinsame Ziel, ungewollte Kinderlosigkeit zu enttabuisieren, die Situation für betroffene Paare zu erleichtern und einen verständnisvollen Umgang mit ungewollter Kinderlosigkeit zu fördern.

Deshalb geben wir allen Betroffenen und Interessierten die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren – im Info-Truck in sechs bundesdeutschen Städten und auf www.familien-gruenden.de.

Alle Beteiligten haben mit ihrem Spezialwissen zu diesem umfassenden Informationsangebot beigetragen. Das Unternehmen Ferring unterstützt als einer der Hauptinitiatoren diese Kampagne finanziell, nimmt jedoch keinerlei inhaltlichen Einfluss auf die von den Partnern bereitgestellten Informationen und Aktivitäten.

Initiatoren:

  • Ferring Arzneimittel
  • MentalStark

Partner:

  • Bundesverband Reproduktionsmedizinischer Zentren Deutschlands e. V. (BRZ)
  • Deutsches IVF-Register e. V. (D·I·R)®
  • Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin e. V. (DGRM)

Unterstützer:

  • Dachverband Reproduktionsbiologie und -medizin e. V. (DVR)                 

Quelle:
Deutsches Gesundheitsportal