Mythen rund um Schwangerschaft und Fruchtbarkeit
... interessante Informationen aus dem medizinischen Ratgeber der Online-Arztpraxis ZAVA
Etwa jedes zehnte Paar zwischen 25 und 59 Jahren ist in Deutschland ungewollt kinderlos. Laut Untersuchung des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) ist für 53 Prozent der Männer und Frauen ungewollte Kinderlosigkeit ein gesellschaftliches Tabuthema. Auch aus diesem Grund kursieren in den sozialen Medien zahlreiche Gerüchte und Unsicherheiten rund um das Thema.
Dr. med. Ulrike Thieme, medizinische Leiterin bei ZAVA Deutschland, geht deshalb den häufigsten Mythen auf den Grund und klärt die wichtigsten Fakten zu den Themen Schwangerschaft und Fertilität:
Männer erhöhen die Fruchtbarkeit, indem sie Spermien „ansammeln“
„Nein, diese Aussage gehört ins Reich der Mythen. Ärzte raten heute sogar zum Gegenteil. Denn je länger die Spermien in den Hoden verbleiben, desto schlechter ist es meist um ihre Agilität bestellt: In Studien ejakulierten die meisten Männer nach acht Tagen Enthaltsamkeit zwar deutlich mehr Samenflüssigkeit, der Anteil an gesunden und aktiven Samenfäden war jedoch geringer.“
Wer bereits Kinder hat, kann nicht an Unfruchtbarkeit leiden
„Das stimmt nicht. Da es für eine Unfruchtbarkeit zahlreiche mögliche Auslöser gibt, können auch Menschen, die bereits Eltern sind, betroffen sein. Mediziner sprechen bei Personen, die bereits ein Kind geboren beziehungsweise gezeugt haben, dies aktuell aber nicht mehr können, von sekundärer Sterilität.“
Frauen mit regelmäßigen Zyklen werden mit größerer Wahrscheinlichkeit schwanger
„Ein Mythos! Zwar kann ein unregelmäßiger Zyklus auf Fertilitätsstörungen, zum Beispiel wegen hormoneller Schwankungen, hinweisen – im Umkehrschluss bedeutet eine regelmäßige Menstruation aber nicht automatisch eine höhere Schwangerschaftswahrscheinlichkeit.“
Frauen sind erst nach der Menopause unfruchtbar
„Diese Annahme ist falsch – denn die Fertilität einer Frau hängt von zahlreichen Faktoren ab, die auch sehr junge Frauen betreffen können. So spielen zum Beispiel der allgemeine Gesundheitszustand oder äußere Einflüsse, wie Stress oder der Kontakt mit Chemikalien, beim Thema Unfruchtbarkeit eine Rolle.“
Für eine Befruchtung muss die Frau einen Orgasmus haben
„Nein, eine Befruchtung ist bei Frauen auch ohne Orgasmus möglich. Allerdings geben Studien tatsächlich Anlass zur Vermutung, dass die bei sexueller Erregung entstehenden Muskelbewegungen eine Empfängnis begünstigen könnten.“
Die Erfolgschancen steigen, wenn die Frau nach dem Sex liegen bleibt
„Nein, denn nicht die Menge, sondern die Qualität des männlichen Samens ist entscheidend. Sind die Spermien zum Beispiel nicht agil genug, um den Weg bis zur Eizelle selbstständig zurückzulegen, hat auch die Ausrichtung des weiblichen Körpers keinen Einfluss auf den Erfolg der Befruchtung.“
Langjährige Einnahme der Pille verringert die Fruchtbarkeit
„Nein, auch wenn die Antibabypille über Jahre hinweg eingenommen wurde, tritt eine gewünschte Schwangerschaft bei den meisten Frauen innerhalb weniger Monate ein.“
Eine starke Periode signalisiert hohe Fruchtbarkeit
„Nein, die Intensität der Menstruation lässt keine Rückschlüsse auf die Fruchtbarkeit der Frau zu. Ungewöhnlich starke oder schwache Blutungen sowie heftige Schmerzen können jedoch verschiedene Erkrankungen signalisieren, zum Beispiel Endometriose, und sollten deshalb von einem Arzt untersucht werden.“
Ein Schwangerschaftsabbruch führt zu Unfruchtbarkeit
„Ein fachkundig durchgeführter Schwangerschaftsabbruch hat normalerweise keinen Einfluss auf die spätere Fruchtbarkeit einer Frau. Nur wenn bei einem operativen Eingriff Komplikationen aufgetreten sind, ist vor einer geplanten Schwangerschaft die Rücksprache mit einem Arzt notwendig.“
Meist liegt die Ursache für Kinderlosigkeit bei den Frauen
„Die Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch sind zwischen den Geschlechtern sehr ausgeglichen. In je etwa einem Drittel der Fälle liegt der Grund für den unerfüllten Kinderwunsch entweder an Fertilitätsstörungen des Mannes oder der Frau. Bei einem weiteren Drittel der betroffenen Paare weisen beide Partner eine entsprechende Problematik auf. Bei den übrigen 10 Prozent lassen sich dagegen keine Ursachen für die ungewollte Kinderlosigkeit feststellen.“
Stress kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen
„Das stimmt! Psychischer Druck und Stress können den Körper so sehr schwächen, dass dadurch die Fruchtbarkeit beeinträchtigt wird. Auch ein ausgeprägter Kinderwunsch verursacht mitunter eine solche Stresssituation. Mit gezielten Entspannungsmaßnahmen oder einer professionellen Paartherapie lassen sich diese und andere emotionale Belastungen jedoch häufig reduzieren.“
Der Mythen-Check ist Teil eines neuen Ratgebers über Unfruchtbarkeit der Online-Arztpraxis ZAVA. Der Report soll über das Thema Unfruchtbarkeit aufklären und bietet verlässliche Informationen rund um die Themen Schwangerschaft und Fruchtbarkeit. Dazu finden Sie weitere Informationen direkt unter https://www.zavamed.com/de/zava-report-tabuthema-unfruchtbarkeit.html
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