Tag gegen Lärm: „Ruhig mal die Ohren zuhalten
... das ist der beste Schutz“
„So geht leise“ lautet das Motto des Tags gegen Lärm am 27. April. Er rückt ein Sinnesorgan in den Fokus, das immer öfter einer sehr lauten Geräuschkulisse ausgesetzt ist: unser Ohr.
Prof. Dr. Bernd Boiting vom Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt erklärt, wie wir uns schützen können und welche Lautstärke unbedenklich ist.
Herr Prof. Boiting, gefühlt wird unsere Umgebung immer lauter. Was tun wir unseren Ohren damit an?
Wenn Sie sich umhören, dann nehmen Sie Autos und Motorräder, vielleicht auch Lüftungsanlagen, Züge und Musik wahr – das alles sind Geräuschkulissen, denen unsere Ohren sehr oft ausgesetzt sind.
Dabei sind sie extrem empfindlich:
Ab einer Lautstärke von mehr als 120 Dezibel wird es schmerzhaft, und schon ab 85 Dezibel kann es zu einem Hörschaden kommt.
Zum Vergleich:
Ein Presslufthammer kann 105 Dezibel erreichen, Musik in einer Disco um die 100 Dezibel. Wenn wir also ständig von Lärm umgeben sind, riskieren wir unsere Gesundheit.
Tinnitus oder Schwerhörigkeit im Alter können die Folge sein. Damit einhergehen Kommunikationsprobleme, weil man die Gesprächspartner nicht mehr gut versteht.
Viel Lärm führt außerdem zu Konzentrationsproblemen.
Was also tun?
Zum Beispiel nicht so laut Musik hören, damit tut man seinen Ohren überhaupt keinen Gefallen. Ob man Kopfhörer nutzt oder über Lautsprecher hört macht dabei keinen Unterschied – in beiden Fällen prallt Musik gleichermaßen intensiv auf unser Ohr.
Wer in Wohngegenden lebt, in denen viel Lärm auf den Straßen herrscht, sollte über die Nutzung von Ohrstöpseln in der Nacht nachdenken.
Und falls am Bahnsteig ein Zug durchrast oder der Krankenwagen mit Sirene unterwegs ist, ruhig mal die Ohren zuhalten – das ist der beste Schutz.
Das Motto am Tag gegen den Lärm lautet „So geht leise“. Wie genau geht denn leise?
Wenn Sie auf einer großen Wiese stehen, es absolut windstill ist und keine Tiere unterwegs sind, dann fällt der Schalldruckpegel auf 20 Dezibel – das ist leise. Für den Alltag würden schon 20 bis 25 Dezibel zum Schlafen reichen, 35 bis 40 Dezibel beim Arbeiten.
Ganz leise geht es auch in unserem schalltoten Raum. Der ist mit spitzen Schaumstoffkegeln ausgestattet und absorbiert Schall sofort. Wer dort steht, hört absolut nichts – und hat sogar das Gefühl, die Ohren würden nicht mehr funktionieren.
Wer gern mehr erfahren möchte, schaut bitte direkt unter www.fh-muenster.de