Kraftvolle Knolle: Schützt Knoblauch vor Krebs?
... er "muss" nicht nur an viele Speisen, er hält uns auch gesund
Seit Jahrhunderten wird Knoblauch nicht nur als Gewürz und natürlicher Konservierungsstoff geschätzt, sondern auch als Heilmittel gegen infektiöse und parasitäre Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts.
Auf seine Eigenschaften soll sogar Kaiser Nero geschworen haben, der die Knolle den Soldaten seiner Legionen zu verzehren empfahl, um ihre Leistungsfähigkeit zu steigern.
Viele Jahre später sollte diese Annahme bestätigt werden. Doch hilft die wundersame Knolle auch im Kampf gegen Krebs? medicalpress nimmt sie genauer unter die Lupe.
Ausgezeichnetes Nahrungs- und Heilmittel
Knoblauch war bereits im Altertum als Nahrungs- und Heilmittel bekannt. Schon die Ägypter verwendeten das Gewürz als natürliches Aufputschmittel beim Bau der Pyramiden. Daneben benutzten sie es auch, um Läuse und andere Parasiten zu vertreiben.
So war es schließlich nur eine Frage der Zeit, bis die Knolle Jahre später auch das wissenschaftliche Interesse erregen würde. Mehrere Studien stellen seine antibakterielle und antimykotische Wirkung unter Beweis. 1989 wurde Knoblauch in Deutschland zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.
Andere Studien zeigen eine starke Korrelation zwischen einer Ernährung, die viel Knoblauch einschließt, und einer geringen Inzidenz von Krebserkrankungen des Verdauungssystems.
Auch in Tierversuchen wurden chemopräventive Eigenschaften bei einer Reihe von Karzinogenen beobachtet. Aufgrund dessen wird Knoblauch von dem National Cancer Institute (NCI) als Pflanze mit hohem antikrebsaktiven Potential geführt.
Gut für die Gelenke
Laut einer aktuellen Studie des King‘s College London und der University of East Anglia kann eine Ernährung, die reich an Zwiebelgemüse (Knoblauch, Zwiebeln, Lauch) ist, eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Osteoarthritis spielen und insbesondere bei der Prävention von Hüftarthrose hilfreich sein.
In einer Studie wurden mehr als 1.000 weibliche Zwillinge auf den Grad der Entwicklung einer Arthrose untersucht und deren Ernährung analysiert. Das Forscherteam um Dr. Frances Williams vom King’s College fand heraus, dass die Testpersonen, die eine Ernährung mit viel Zwiebelgemüse wählten, ein geringeres Risiko der Degeneration des Hüftgelenks aufwiesen.
Den positiven Effekt spricht man insbesondere dem Inhaltsstoff Alliin und seinen Abbauprodukten zu. Die schwefelhaltige Substanz ist auch für den charakteristischen Geruch verantwortlich. Zwar sind sich die Wissenschaftler noch nicht sicher, ob eine knoblauchreiche Ernährung in der Lage ist, eine voll ausgeprägte Arthritis zu verhindern, ihre Ergebnisse geben jedoch Anlass zur Hoffnung.
Knoblauch bei Krebs
Eine Forschergruppe untersuchte die Wirkung von Knoblauchöl zur Wachstumshemmung von Hautkrebs bei Mäusen, der durch die karzinogene Substanz Benzo(a)pyren induziert wurde. Dabei stellten die Wissenschaftler eine reduzierte Inzidenz bei den Versuchstieren heraus sowie eine inhibitorische Aktivität auf verschiedene Mechanismen. Darüber hinaus besitzt Knoblauch auch die Fähigkeit, die Proliferation von menschlichen Leukämiezellen zu hemmen.
Seiki et al. beschreibt den Einfluss von Knoblauchöl bei akuter Promyelozytenleukämie Zelllinie HL60. Sie zeigt, dass das Öl in einer Konzentration von 20 µmol/ml durch die Expression von bestimmten Antigenen das Wachstum von Krebszellen hemmen kann.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Publikationen, die sich mit Knoblauch und seiner Wirkung auf Krebszellen befassen, gewachsen. Die Untersuchungen konzentrieren sich hauptsächlich auf die Hemmung des Zellzyklus, die Apoptose und die Differenzierung von Tumorzellen.
Außerdem hat sich Knoblauch auch auf anderen Gebieten bewährt:
- Unterstützt den Heilungsprozess bei Atemwegserkrankungen
- Wirkt entschlackend: Man geht davon aus, dass die im Knoblauch enthaltenen Sulfide die körpereigene Entgiftung unterstützen
- Wirkt sich positiv auf die Funktion von Herz und Gehirn aus
- Knoblauch ist ein natürliches Diuretikum, er wirkt schweißtreibend und unterstützt die Verdauung
Quelle:
medicalpress.de