Depressionen und negative Erfahrungen sind die größten Risikofaktoren

...  für geburtsbezogenen posttraumatischen Stress

Die größten Risikofaktoren für posttraumatische Belastungsstörungen (PTSD) nach dem Gebären eines Kindes sind Depressionen in der Schwangerschaft und negative Erfahrungen während der Geburt, so eines der Studienergebnisse der City University London, der University of Sussex und der Linköping University.

Die Meta-Analyse, die mehr als 50 internationale Studienberichte analysiert hat, soll aktuelles Wissen über die Ursprünge der geburtsbezogenen PTSD vermitteln sowie über Präventions- und Interventionsmaßnahmen in der Geburtshilfe informieren.

Etwa 136 Millionen Frauen gebären jedes Jahr ein lebendes oder totgeborenes Baby, darunter 5,4 Millionen Geburten in Europa. Mit Blick auf 50 Studien, die 21.429 Teilnehmer aus 15 Ländern untersucht haben, wurden die Ergebnisse hinsichtlich der Vulnerabilitätsfaktoren im Zusammenhang mit PTSD vor, während und nach der Geburt untersucht.

Um einschlägige Forschungsarbeiten zu finden, die Faktoren für geburtsbezogene PTSD mindestens einen Monat nach der Geburt untersucht, betrieb das Team systematische Literaturrecherche auf PsycInfo, PubMed, Scopus und Web of Science.

Die Ergebnisse bringen die am stärksten mit den geburtsbezogenen PTSD verbundenen vorgeburtlichen Faktoren hervor: Depression in der Schwangerschaft, Angst vor der Geburt, schlechter Gesundheitszustand oder Komplikationen in der Schwangerschaft, eine frühere PTSD-Anamnese sowie vorausgehende psychologische Beratung zu geburtsbedingten Faktoren.

Faktoren während der Geburt, bei denen am häufigsten PTSD auftritt, sind negative Geburtserfahrungen, eine operative Geburt (vaginal unterstützt oder per Kaiserschnitt) und mangelnde Unterstützung. Nach der Geburt taucht PTSD am häufigsten in Verbindung mit schlechter Stressbewältigung und Depressionen auf.

Zur Forschung erklärt Prof. Susan Ayers, Leiterin des Centre for Maternal and Child Health Research an der City University London und Koautorin des Papiers:

„In dieser Studie unternehmen wir den Versuch, die wichtigsten Defizite und Risikofaktoren bei der Geburt im Zusammenhang mit PTSD zu identifizieren, weil es potentiell eindeutig möglich ist, die Auswirkungen zu verhindern oder zumindest zu minimieren, indem Mutterschaft- und Geburtspflege verändert werden, um die Schwangerschafts- und Geburtserfahrungen von Frauen zu verbessern.

Was wir herausgefunden haben ist, dass Schwangerschafts- und Geburtsfaktoren wichtig sind, und dass PTSD mit einer Reihe von Problemen nach der Geburt, wie Stress und Depressionen, verbunden ist. Unsere Meta-Analyse hat zudem einige neue Faktoren identifiziert, die zu einem neuen, aktualisierte Modell führen, das helfen wird, zu verstehen, wie geburtsbezogene PTSD entsteht, wie ihr vorgebeugt und wie sie behandelt werden kann. Dies ist enorm wichtig, da dieser Zustand einen ernstzunehmenden Einfluss auf betroffene Frauen und deren Familien hat.“

Über die City University London
Die City University London ist eine internationale Universität zentral in der Londoner City gelegen. Sie hat sich akademischer Exzellenz verschrieben und richtet ihren Schwerpunkt auf Forschung und Bildung für die Arbeitswelt. Laut den Times Higher Education World University Rankings 2013/14 zählt sie weltweit zu den Top fünf Prozent der Universitäten und gemäß der Times Higher Education Table of Tables 2012 zu den dreißig besten Universitäten Großbritanniens. Außerdem gehört sie zu den Top Ten in Großbritannien, was die Beschäftigungsperspektiven ihrer Absolventen betrifft (The Good University Guide 2014), und zu den Top Five in Bezug auf die Einstiegsgehälter (Lloyds Bank).

Die Universität zählt über 17.000 Studenten (darunter 35 % Postgraduierte) aus mehr als 150 Ländern sowie Lehrkräfte aus mehr als 50 Ländern.

Das akademische Angebot ist breit gefächert und genießt weltweite Anerkennung in den folgenden Disziplinen: Business, Recht, Gesundheitswissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Mathematikwissenschaften, Informatik, Sozialwissenschaften sowie Kunst, Journalismus und Musik.

Die Geschichte der Universität geht zurück auf das Jahr 1894, als das Northampton Institute auf dem Hauptgelände des heutigen City-Campus gegründet wurde.

1966 erhielt City durch Königliche Satzung den Universitätsstatus. Gleichzeitig wurde Lord Mayor of London, der Bürgermeister der City of London, zum Kanzler ernannt, eine einzigartige Vereinbarung, die auch heute noch gilt.

Professor Paul Curran ist seit 2010 Vizekanzler der City University London.

Wer gern mehr erfahren möchte, schaut bitte direkt unter www.city.ac.uk