“In guten, wie in schlechten Zeiten – in Gesundheit und Krankheit”

(Ehe-)Partner gemeinsam im Kampf gegen den Prostatakrebs

Sie ist klein, walnussförmig und wiegt gerade einmal 20 Gramm. Im hohen Alter kann sich ihr Gewicht auf circa 100 Gramm verfünffachen.

Die Prostata ist eine Drüse, die zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes gehört und deren Wachstum vom Geschlechtshormon Testosteron gesteuert wird.

So klein und unscheinbar und doch so wichtig – und anfällig.

Anfällig für die häufigste Krebserkrankung bei Männern und deren zweithäufigste Todesursache durch Krebs. Allein in Deutschland werden jährlich etwa 70.000 Neuerkrankungen diagnostiziert. 

Alles beginnt mit der Vorsorge

Viele Männer vernachlässigen ihre regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen, zu denen eine rektale Tastuntersuchung gehört.

Für ihre Partnerinnen oder Partner eine enorme mentale Belastung, die sie fast verzweifeln lässt. Denn alles, was sie möchten, ist, dass es ihrer besseren Hälfte gut geht.

Frauen sind deutlich sorgfältiger, was ihre Gesundheitsvorsorge angeht als Männer - das belegen Studien.

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die jährliche Untersuchung ab 45 Jahren.

Ein erhöhter PSA-Wert (Prostataspezifisches Antigen) im Blut kann auf ein mögliches Prostatakarzinom hinweisen, aber auch andere Ursachen haben. Mangelnde Motivation, Angst oder Unwissenheit – es gibt viele Gründe, die den Besuch beim Urologen platzen lassen.

Der so genannte ,Tritt in den Hintern‘ durch die Partnerin kann dabei hilfreich sein, um ihren Liebsten zur Vernunft zu bringen und ihm die Wichtigkeit dieser Untersuchung klar zu machen.

Fast alle Betroffenen überleben, wenn der Krebs so frühzeitig erkannt wird, dass er noch auf die Vorsteherdrüse beschränkt ist. Die relative 5-Jahres-Überlebensrate liegt dann mittlerweile bei circa 93 Prozent.

Wird die die Krankheit erst später entdeckt und ist der Krebs bereits metastasiert, jedoch nur noch bei 30 Prozent – eine Hiobsbotschaft für jede Frau, die um das Überleben ihres Mannes bangt.

Bei diesen Anzeichen ist Vorsicht geboten

Man schläft tief und fest, doch plötzlich steht der Partner auf, denn seine Blase drückt. Nicht ungewöhnlich ab einem gewissen Alter.

Doch was, wenn die gehäuften nächtlichen Toilettengänge zur Gewohnheit werden und sich die Partnerin rund um die Uhr Sorgen macht?

Ein verändertes Harndrangverhalten kann ein erster Hinweis darauf sein, dass mit der Prostata etwas nicht stimmt. Ein weiteres Indiz, das auf eine nicht intakte Prostata hindeutet, kann ein verändertes Sexualverhalten sein.  

Wie kann ich meinen Liebsten unterstützen?

Neben seelischer Unterstützung können Sie ihrem Mann auch anderweitig zur Seite stehen. Machen Sie ihm eine Freude und überraschen Sie ihn mit einem romantischen Dinner. Eine ausgewogene Ernährung kann wahre Wunder bewirken.

Viele Ballaststoffe und ausreichende Wasserzufuhr haben einen großen Einfluss auch auf die Gesundheit der Prostata. Diese unterstützen den Hormonhaushalt und senken zudem den Testosteronspiegel, der für das Prostatawachstum verantwortlich ist. Übrigens: Auch Sport und viel Bewegung haben einen positiven Einfluss auf die Prostatagesundheit. Und das macht gemeinsam doch gleich doppelt so viel Spaß…Wie wäre es mit einer ausgiebigen Geocashing-Tour mit anschließendem Picknick?

Neue Therapie macht Hoffnung

Die zielgerichtete Radioligandentherapie (RLT) erweist sich als vielversprechende Strategie im Kampf gegen metastasierten Prostatakrebs. Diese innovative Behandlungsmethode ermöglicht es, ein radioaktives Atom gezielt an ein spezifisches Tumormolekül zu binden, wodurch das Tumorgewebe präzise durch die abgegebene Strahlung zerstört wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Therapien werden umliegendes gesundes Gewebe und andere Organe bestmöglich geschont.

Ein weiterer Vorteil der RLT liegt in ihrer Fähigkeit, betroffene Zellen mittels PET-CT-Bildgebung sichtbar zu machen, was eine präzise Diagnose und Verfolgung des Krankheitsverlaufs ermöglichen. In Anbetracht dieser vielversprechenden Eigenschaften steht die Radioligandentherapie im Fokus intensiver Forschung und könnte sich in Zukunft als eine effektive Behandlungsoption für Prostatakrebs in bereits früheren Stadien und möglicherweise auch für andere Krebsarten etablieren.

Quelle:
ABC Healthcare