Auf den Zahn gefühlt: Zahn- & Mundhygiene
Als junge Eltern freut man sich über die erste weiße Zahnspitze im Gebiss seines Babies, auch wenn der Zahnungsvorgang für Eltern und Kind mit schlaflosen Nächten verbunden ist, überwiegt jetzt die Freude.
Wenn alle Milchzähne einmal da sind, können die Vorschulkinder es kaum erwarten den ersten Wackelzahn und damit das richtig klassische Zahnlückenlächeln eines Erstklässlers zu haben.
Ein wohlgeformtes, strahlend weißes Gebiss trägt sehr zur Attraktivität bei und ist daher für viele ein wichtiges Kriterium bei der Partnerwahl. Die Relevanz der Beißwerkzeuge verliert auch mit voranschreitendem Alter nicht an Bedeutung, sondern nimmt aus praktischen Gründen noch zu.
David gegen Goliat
Tatsächlich ist der Zahnschmelz die härteste Substanz im menschlichen Körper, doch auch sie fürchtet einen ernstzunehmenden Gegner.
David ist in diesem Fall u.a. Säure. Säure aus Erfrischungsgetränken, Zitrusfrüchten und saure Nahrungsmittel. Starker dauerhafter Konsum dieser Lebensmittel, gerade auch Softdrinks, oftmals in der toxischen Kombination mit Zucker, wirkt sich nachhaltig schädigend auf den Zahnschmelz aus.
Leider entstehen irreversible Zerstörungen am Zahnschmelz, da die Zahnsubstanz durch dauerhafte Säureangriffe, in Mitleidenschaft gezogen wird. Zuerst entstehen feine Risse, die sich dann durch den Schmelz arbeiten, Karies ist die Folge.
Auch wenn Zucker allein konsumiert wird freuen sich die Bakterien. Diese ernähren sich von Zucker und sondern große Mengen an Säure ab, welche wiederum eine Erosion am Zahnschmelz herbeiführen. Gerade schon im Kleinkindalter ist das Dauernuckeln an der Milchflasche sehr schädlich für die ersten Milchzähnchen.
Worüber sich Zähne und die Mundflora freuen
Das 1x1 der Mundhygiene: Beläge gilt es mechanisch mit der Zahnbürste, entweder manuell in kreisenden Bewegungen oder mit der elektronischen Zahnbürste zu entfernen. Bei der Bürstenwahl lieber auf weiche Bürsten setzten, denn auf Dauer schonen sie den Zahnschmelz.
Die Bürste sollte 2-3-mal am Tag zum Einsatz kommen. Nach zwei Monaten sollte sie ersetzt werden, da die Borsten sich dann abgenutzt haben.
30% des Zahnes befinden sich im Zahnzwischenraum, daher ist es selbstverständlich diese Partie mit der gleichen Sorgfalt, mit Hilfe von Zahnseide und nach Bedarf, mit Interdentalbürsten, zu pflegen und zu reinigen. So können sich hier durch Nahrungsreste keine Entzündungen bilden.
Weiteres Equipment ist der Zungenschaber, der sorgt nicht nur für einen frischeren Atem, sondern befördert auch Essenreste und Bakterien von der Zunge.
Evtl. kann die Einnahme von Vitamin D ratsam sein, da es zur Knochenstabilität und zum Zahnerhalt beiträgt. Auch das Immunsystem wirkt gestärkt und kann damit potentiell vorhandenen oder drohende Entzündungen im Mundraum trotzen.
Nach dem Essen sollte man ca. 30 Minuten mit dem Zähneputzen warten, denn nach dem Essen wirken noch Säuren denen der Zahnschmelz ausgesetzt ist. Der ständige Speichelnachschub sorgt nach der halben Stunde wieder für eine ausgewogenere Mundflora und damit den richtigen pH-Wert.
Worüber sich Figur und Zähne gleichermaßen freuen sind Essenspausen.
Dauer-Snacking ist nicht nur schädlich für die Figur, da sich der Blutzuckerspiegel über länger Zeit nicht selber wieder regulieren kann, sondern auch für die Beißerchen, denen man dann quasi keine Erholungszeit gönnt, und sie sich damit unter Dauerbeschuss befinden.
Mit Hinblick auf das voranschreitende Alter steigt auch die Gefahr Parodontitis zu bekommen, den ein zerstörter Kieferknochen kehrt nicht zurück und damit ist der Zahnverlust, selbst von gesunden Zähnen, vorprogrammiert und nicht oder nur schwer zu stoppen.
Laut der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudien von 2021 sind über 90% der Senioren von dieser Krankheit des Knochenschwundes betroffen.
Ein Grund mehr um sich regelmäßig und bei Bedarf mit Hilfe seines Zahnarztes, um seine Zahnfleischtaschen zu kümmern und sie vor Entzündungen zu schützen.
Ein gesunder Mund trägt nicht nur optisch zu einem jugendlicherem, gesunden Aussehen und einer sauberen Aussprache bei, sondern hilft einem bis ins hohe Alter am kulinarischen Leben genussvoll teilzunehmen.
Quelle:
medicalpress