Mit Antikörpern gegen Multiple Sklerose
Die Behandlung von schubförmiger Multipler Sklerose mit monoklonalen Antikörpern ist sicher und effektiv, berichten chinesische Forscher.
Jedoch fehlt es weiterhin an Direktvergleichen zwischen den Wirkstoffen in klinischen Studien.
Mehrere monoklonale Antikörper sind inzwischen für die Behandlung der schubförmigen Multiplen Sklerose (MS) zugelassen.
Welche Behandlung besonders empfehlenswert ist, ist aber bisher noch unklar, da es an Direktvergleichen zwischen den Wirkstoffen in randomisierten, kontrollieren klinischen Studien mangelt.
Chinesische Forscher haben eine Netzwerk-Meta-Analyse durchgeführt und ausgewertet, wie die relative Wirksamkeit und Sicherheit der zugelassenen Antikörpertherapien bei schubförmiger MS sind.
Methoden:
- Recherche nach randomisierten, kontrollierten klinischen Studien in PubMed, Embase und der Cochrane Library zu Antikörpertherapien bei schubförmiger MS
- Durchführung einer Netzwerk-Meta-Analyse, um Hinweise auf die Wirksamkeit der monoklonalen Antikörper im Vergleich untereinander und mit Interferon beta-1a oder Placebo bei Erwachsenen mit schubförmiger MS zu finden
- ährliche Schubrate und Auftreten von schweren unerwünschten Ereignissen waren primäre Endpunkte
Ergebnisse:
Insgesamt werteten die Wissenschaftler 14 geeignete Studien, an denen 9412 Patienten teilnahmen, die mit sieben verschiedenen Behandlungsroutinen behandelt wurden, aus. Interferon beat-1a war die am häufigsten eingesetzte Vergleichsbehandlung und wies eine jährliche Schubrate von 45,3 % auf.
Alle Behandlungsregime mit monoklonalen Antikörpern, inklusive Natalizumab, Natalizumab plus Interferon beat-1a, Alemtuzumab, Daclizumab und Ocrelizumab, waren mit einer signifikanten Reduktion der jährlichen Schubrate assoziiert.
Das Risiko für schwere unerwünschte Ereignisse war gleich hoch. Eine Cluster-Analyse zeigte, dass Natalizumab plus Interferon beat-1a und Alemtuzumab am besten hinsichtlich einer hohen Wirksamkeit und Sicherheit abschnitten.
Natalizumab und Daclizumab zeigten eine hohe Wirksamkeit, jedoch auch ein relativ hohes Risiko für schwere unerwünschte Ereignisse. Ocrelizumab unterschied sich von den anderen Behandlungen durch eine hohe Sicherheit, aber eine relativ schlechte Effektivität.
Fazit:
Die Ergebnisse der Netzwerk-Meta-Analyse geben einen vergleichenden Überblick über die Effektivität und Sicherheit der für schubförmige MS zugelassenen monoklonalen Antikörper, schließen die Forscher. Sie hoffen, dass dies eine Referenz für Behandlungsentscheidungen sein könnte.
In der Meta-Analyse zeigten sich die monoklonalen Antikörper als sicher und wirksam im Vergleich zu Interferon beat-1a und Placebo.
Weitere Studien, die Wirkstoffe direkt vergleichen, werden benötigt, so die Forscher. Außerdem ist zu beachten, dass der in der Meta-Analyse einbezogene Wirkstoff Daclizumab inzwischen vom Markt genommen wurde aufgrund von Todesfällen im Zusammenhang mit der Behandlung.
© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal.de
Original Titel:
Efficacy and safety of monoclonal antibody therapies for relapsing remitting multiple sclerosis: A network meta-analysis.
Referenzen:
Xu X, Chi S,Wang Q, Li C, Xu B, Zhang J, Chen X. Efficacy and safety of monoclonal antibody therapies for relapsing remitting multiple sclerosis: A network meta-analysis. Mult Scler Relat Disord. 2018 Oct;25:322-328. doi: 10.1016/j.msard.2018.08.026. Epub 2018 Aug 29.