Eine zentrale Anlaufstelle für Leberpatienten
Lebertumorzentrum am UKL gegründet
Das Universitätsklinikum Leipzig bündelt jetzt in einem neuen Zentrum die Behandlung von Patienten mit Lebertumoren. Das universitäre Lebertumorzentrum (ULTC) betreut alle Patienten mit gut- oder bösartigen Tumoren der Leber und der Gallenwege. Neun Fachdisziplinen von der Diagnostik bis zur spezialisierten Chirurgie arbeiten dafür im ULTC zusammen.
Hohe Fachkompetenz in der Behandlung von Lebertumoren vereint unter einem Dach: Das neu etablierte Lebertumorzentrum am Universitätsklinikum Leipzig ist ab sofort zentrale Anlaufstelle und Therapiekoordinator für Patienten mit Lebertumoren. Hier treffen sich innerhalb des Universitären Krebszentrums alle Spezialisten für die Diagnostik und Behandlung der oftmals sehr komplizierten Leberkrebserkrankungen.
Dazu gehören neben den Hepatologen, Viszeralchirurgen und Onkologen auch spezialisierte Radiologen, Strahlentherapeuten und Nuklearmediziner ebenso wie Endoskopieexperten, Pathologen und Psychoonkologen.
Insgesamt neun verschiedene Fachdisziplinen sind in die interdisziplinäre Betreuung der Patienten eingebunden, entscheiden gemeinsam über die notwendigen Diagnosemaßnahmen und die Wahl der geeigneten Therapie.
Weitere können jederzeit bei Bedarf hinzugezogen werden.
„Dabei spielen für uns die individuellen Wünsche unserer Patienten eine große Rolle, die eingehen in die Planung der optimalen Behandlung“, erklärt Prof. Thomas Berg, Leiter der Sektion Hepatologie. „Diese Behandlung kann tatsächlich sehr verschieden sein und muss auch immer wieder über die Dauer der Therapie überprüft und angepasst werden.“
Zwar verfüge die Leber über starke Regenerationskräfte, gleichzeitig sei sie aber auch ein empfindliches Organ mit einer zentralen Rolle für die Funktion des gesamten Organismus.
„Hier kommt es sehr auf die Erfahrung der jeweiligen Experten an, um wirklich das beste Vorgehen für den konkreten Einzelfall finden zu können“, ergänzt Prof. Daniel Seehofer, Leiter des Bereichs hepatobiliäre Chirurgie und viszerale Transplantation. Die Bandbreite der Behandlungsmöglichkeiten reichen von Medikamenten und Chemotherapien über minimalinvasive radiologische Verfahren wie die von der Nuklearmedizin mitbetreute selektive interne Radiotherapie (SIRT) bis hin zur Leberoperation oder Transplantation.
„Als Universitätsklinikum können wir als einziges Zentrum in Sachsen alle diese gängigen Therapien bis hin zur Lebend-Lebertransplantation hier bei uns im Haus anbieten“, so Prof. Berg. Ergänzt würden diese durch die verschiedenen innovativen Diagnoseverfahren wie ein PET-MRT und die Leberfunktionsmessung (LiMAx-Test).
Dank der Spezialisierung und langjährigen intensiven Zusammenarbeit verfügen die im Lebertumorzentrum verbundenen Fachexperten alle über die umfassende Erfahrung im Einsatz der modernen Techniken. So zählt das UKL mit inzwischen über 100 SIRT-Anwendungen zu den führenden großen Zentren auf diesem Gebiet.
Auch die Behandlung von Gallenwegskrebs zählt zu den besonderen Schwerpunkten des ULTC. Diese Tumoren werden oftmals zu spät erkannt, könnten aber mit Hilfe des sehr breiten Ansatzes, der alle verfügbaren Optionen zur Behandlung integriert, heute sehr viel besser behandelt werden.
Um dies noch weiter zu verbessern, widmet sich das Zentrum auch der Erforschung der Leber- und Gallenwegstumoren und der Entwicklung und weiteren Verbesserung von Therapien. „Unser Ziel ist es, auch bei schwierigen und komplexen Erkrankungen jeweils immer die individuell bestmöglichen Ergebnisse für unsere Patienten zu erzielen“, so Berg und Seehofer übereinstimmend.
Erstmals kennenlernen können Patienten und Interessierte das Lebertumorzentrum am 17. September zum Patiententag Krebs am Universitätsklinikum Leipzig. Hier präsentieren sich alle Krebsexperten des UKL mit Vorträgen, Expertengesprächen und Führungen in der Zeit zwischen 10.00 Uhr und 14.30 Uhr. Das Thema Lebertumoren steht für 13.30 Uhr auf dem Programm.
Autorin
Helena Reinhardt.
Weitere Informationen: Universitätsklinikum Leipzig - http://www.zv.uni-leipzig.de/