Mehr Herzinfarkte an Weihnachten – aber nicht zu Ostern
Feiertage wie Weihnachten und Ostern oder Sportevents wie die Fußball-Weltmeisterschaft können sehr stressig sein – sowohl körperlich als auch emotional.
Wissenschaftler fanden in der vorliegenden Studie heraus, dass das Herzinfarkt-Risiko zu Weihnachten (besonders an Heiligabend) und Neujahr stieg. Zu Ostern und Sportevents ereigneten sich hingegen nicht mehr Herzinfarkte.
Gibt es Jahreszeiten oder Feste, an denen Herzinfarkte häufiger auftreten als sonst? Diese Frage stellten sich Wissenschaftler aus Schweden. Sie hatten den Verdacht, dass Feiertage, wie z. B. Ostern oder Weihnachten, oder größere Sportevents das Herzinfarkt-Risiko ansteigen lassen könnten.
Diese Ereignisse können nämlich mit emotionalem und körperlichem Stress verbunden sein. Sei es wegen der Aufregung und dem Mitfiebern bei Sportevents oder wegen des Stresses beim Vorbereiten von Festlichkeiten, die oft nicht weniger emotional sind.
Wissenschaftler analysierten, wie häufig sich während Festtagen und Sportevents Herzinfarkte ereigneten
Die Wissenschaftler aus Schweden führten diesbezüglich eine Studie durch, in der sie die Daten eines landesweiten Registers rückblickend auswerteten. In diesem waren 283014 Herzinfarkte, die sich zwischen 1998 und 2013 ereigneten, verzeichnet.
Für alle Herzinfarkte war angegeben, wann die ersten Symptome auftraten.
Die Wissenschaftler protokollierten, wie viele Herzinfarkte sich während Weihnachten/Neujahr (Weihnachtsfeiertage + Silvester + Neujahrestag + Heilige Drei Könige), Ostern und des Mittsommerfestes (Fest zur Sommersonnenwende) ereigneten.
Als Kontrollzeitraum dienten jeweils die zwei Wochen vor und die zwei Wochen nach den Feiertagen.
Des Weiteren zählten sie die Herzinfarkte, die während großer Sportevents auftraten.
Zu den Sportevents zählten die Fußball-Weltmeisterschaften, die Fußball-Europameisterschaften, die olympischen Sommerspiele und die olympischen Winterspiele. Hier wurde als Kontrollzeitraum der gleiche Zeitraum gewählt, in dem auch das Sportereignis stattfand, allerdings in dem Jahr vor und dem Jahr nach dem Event. Die Wissenschaftler interessierten sich außerdem dafür, ob es einen bestimmten Wochentag oder eine bestimmte Tageszeit gab, an dem das Herzinfarkt-Risiko erhöht war.
Höheres Herzinfarkt-Risiko zu Weihnachten und Mittsommerfest, nicht aber zu Ostern und während Sportevents
Die Auswertung der Daten zeigte, dass das Herzinfarkt-Risiko sowohl zu Weihnachten/Neujahr als auch zum Mittsommerfest erhöht war. Berechnungen zufolge erhöhte sich das Herzinfarkt-Risiko zu Weihnachten um 15 % und zum Mittsommerfest um 12 %. Am deutlichsten stieg das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, an Heiligabend (37 % höheres Risiko).
Auch am Neujahrstag war das Herzinfarkt-Risiko erhöht (20 % höheres Risiko). Im Gegensatz dazu traten Silvester, während Ostern und bei Sportevents Herzinfarkte nicht häufiger auf. Auffällig war, dass das Risiko, an einem Feiertag einen Herzinfarkt zu erleiden, besonders bei den Patienten, die älter als 75 Jahre alt waren oder an Diabetes oder der koronaren Herzkrankheit (KHK) litten, erhöht war.
Mehr Herzinfarkte montags und am frühen Morgen
Was die Wochentage und die Tageszeit anging, konnten die Wissenschaftler ebenfalls Zeiträume erkennen, an denen das Herzinfarkt-Risiko erhöht war. So war das Risiko für einen Herzinfarkt montags und in den frühen Morgenstunden (besonders um 8 Uhr) am größten.
Weihnachten und das Mittsommerfest – nicht aber Ostern und Sportevents – erhöhten somit das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Dies war vor allem bei älteren und an Diabetes oder der KHK erkrankten Personen der Fall. Diese Personen schienen somit anfälliger für äußere Einflüsse zu sein.
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Original Titel:
Christmas, national holidays, sport events, and time factors as triggers of acute myocardial infarction: SWEDEHEART observational study 1998-2013
Referenzen:
Mohammad MA, Karlsson S, Haddad J, Cederberg B, Jernberg T, Lindahl B, Fröbert O, Koul S, Erlinge D. Christmas, national holidays, sport events, and time factors as triggers of acute myocardial infarction: SWEDEHEART observational study 1998-2013. BMJ. 2018 Dec 12;363:k4811. doi: 10.1136/bmj.k4811.