Winterzeit ist Neurodermitiszeit
Basissalben müssen richtig angewandt werden
Die Winterzeit belastet Menschen mit chronischer Neurodermitis oft besonders. Kalte Luft im Wechsel mit Heizungsluft und wenig Sonnenlicht machen der ohnehin gereizten Haut zu schaffen.
Umso wichtiger ist die Basistherapie, die die Deutsche Haut- und Allergiehilfe (DHA) nicht ohne Grund als "das A und O der Neurodermitis-Behandlung" bezeichnet. Zwar ist das regelmäßige Eincremen mit Feuchtigkeits- oder Fettcremes für viele Neurodermitiker sehr zeitaufwändig.
Der tägliche Sieg gegen den "inneren Schweinehund" lohnt sich aber, denn die Basispflege kann nach Angaben des Dresdener Uniklinikums die Funktion der Hautbarriere nachweislich verbessern und Schwere und Dauer der Neurodermitis-Schübe abmildern. "Voraussetzung ist, dass man sich zur richtigen Zeit mit dem richtigen Präparat eincremt", sagt Dr. Matthias Wilken, Apotheker beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI).
"In akuten Phasen sollten Neurodermitiker eher Cremes oder Lotionen mit geringerem Fettanteil benutzen, denn Fett verschließt die Haut und fördert in dieser Situation Entzündungen. Oft verschreibt der behandelnde Arzt dann noch zusätzlich ein Kortisonpräparat. In entzündungsfreien Zeiten empfehlen sich rückfettende Cremes mit Zusätzen wie Harnstoff, Glyzerin oder Milchsäure.
Und bitte eines nicht vergessen:
Auch wenn die Neurodermitis stark zurückgegangen oder gar verschwunden ist, sollte man weiter regelmäßig cremen, um die Hautschutzbarriere zu stärken."
Grundsätzlich sollten Neurodermitiker ihrer Haut zuliebe auf Schaumbäder verzichten und lieber nur kurz duschen, am besten mit einer milden, pH-neutralen Waschlotion oder einem Öl. Danach muss der Körper je nach Bedarf mit rückfettenden oder feuchtigkeitsspendenden Basissalben eingecremt werden.
Apotheker Dr. Wilken hat diesbezüglich einige wichtige Hinweise:
"Neurodermitiker, aber auch Menschen mit anderen Hauterkrankungen, sollten unbedingt darauf achten, dass sie parfüm- und konservierungsstofffreie Produkte anwenden. Sonst drohen womöglich zusätzliche Hautirritationen.
Fetthaltige Präparate sollten hauchdünn aufgetragen und leicht einmassiert werden, Lotionen ziehen in der Regel sehr schnell von selbst ein. Hinweise zur genauen Dosierung findet man auf der Packungsbeilage oder man fragt seinen Arzt oder Apotheker.
Ein Tipp noch:
Wer seine Basissalben im Kühlschrank kühlt und dann verwendet, kann dadurch den juckreizlindernden Effekt steigern."
Bitte beachten Sie:
Die hier genannten allgemeinen Ratschläge bieten keine Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder -behandlung. Sie können keinen Arztbesuch ersetzen.
Quelle:
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. - www.bpi.de