Ständige Impfkommission empfiehlt Zosterimpfung

Jedes Jahr erkranken in Deutschland mehr als 300.000 Menschen an Gürtelrose (Herpes zoster).

Und jeder, der einmal die Windpocken (Varizellen) hatte, kann eine Gürtelrose entwickeln: Es sind dieselben Viren, Varicella-Zoster-Viren, die für beide Erkrankungsbilder veranwortlich sind.

 Die Viren überdauern nach den durchgemachten Windpocken in Nervenknoten des Rückenmarks und lösen bei einer veränderten Abwehrlage den Zoster aus.

Da im Alter die Immunabwehr abnimmt, haben ältere ein höheres Risiko als junge Menschen.

Die Zahl der Krankenauseinweisungen aufgrund von Zoster haben sich in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt.
 
Das sind gleich mehrere gute Gründe für die Ständige Impfkommission (STIKO), die Impfung gegen Gürtelrose nun als Standardimpfung für alle Menschen ab 60 Jahre zu empfehlen.  
 
Für Personen mit einer Grundkrankheit, z. B.  Rheumatoider Arthritis, COPD, Asthma oder auch Diabetes mellitus und anderen chronischen Erkrankungen oder mit Immunschwäche, die ein hohes Risiko für ein schwere, komplikationsreiche Zostererkrakung haben, empfiehlt die Kommission die Impfung bereits ab einem Alter von 50 Jahren (Indikationsimpfung).
 
Neuer Impfstoff mit hoher Wirksamkeit Empfohlen ist die Impfung mit dem seit Mai 2018 verfügbaren Totimpfstoff, der zweimal im Abstand von zwei bis sechs Monaten verabreicht wird. Die Wirksamkeit zum Schutz vor Herpes zoster beträgt ab dem Alter von 50 Jahren 92 Prozent und zum Schutz vor postherpetischer Neuralgie 82 Prozent. Selbst bei über 70-Jährigen wirkt die Impfung ähnlich gut.
 
Automatische Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung wird die Impfung damit nicht. Die Gürtelrose-Impfung wird erst zur Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenkassen, wenn der Gemeinsame Bundesausschuss über die Aufnahme in die Schutzimpfungsrichtlinie entschieden hat. Dies hat das Robert Koch-Institut in einer Pressemitteilung erklärt.
 
Krankheitsbild Gürtelrose
Typisch für Herpes zoster ist ein brennender Schmerz, gefolgt von einer zumeist halbseitigen, bandartigen Ausbreitung von Bläschen in dem zum betroffenen Nerv gehörenden Hautareal.

Am häufigsten treten die Symptome an Rumpf und Brustkorb auf.

Nach Abheilen des Hautausschlages kann ein Nervenschmerz (Postherpetische Neuralgie oder Postzosterschmerz) in der vormals betroffenen Hautregion noch mehrere Monate bis Jahre anhalten und die Lebensqualität erheblich einschränken.
 
Weitere Informationen:
• Robert Koch-Institut www.rki.de/zoster-impfung
• Deutsches Grünes Kreuz e. V. https://dgk.de