Bitterstoffe – für die Verdauung bitter nötig
Durch Fastfood und Convenience-Produkte kommt eine bitterstoffreiche Ernährung oft zu kurz
„Gute Medizin schmeckt bitter“, weiß der Volksmund. Beliebt ist diese Geschmacksrichtung dennoch nicht. Beispielsweise müssen Kinder „bitter“ und „sauer“ erst schätzen lernen, da beides auf verdorbene oder unreife Pflanzen hindeutet. Süßes dagegen verspricht Energie und salzig wichtige Mineralien.
Zwar ist dieser evolutionäre Schutzmechanismus nicht mehr notwendig, doch wird er von der Lebensmittelindustrie geschickt ausgenutzt.
Fertigprodukte werden mit besonders viel Zucker und Salz hergestellt, damit wir mehr davon verzehren. Nahrungsmittel wie Grapefruit, Chicorée, Eisbergsalat und Brokkoli schmecken durch neue Züchtungen heutzutage wesentlich weniger bitter als früher. Eine der Folgen dieser Veränderungen ist ein gestörter Verdauungsapparat.
Die Auswirkungen sind dabei vielfältig. Da das Verdauungssystem für das Ausscheiden von Giftstoffen, Pilzen und Bakterien verantwortlich ist, setzen sich diese bei einer Störung im Körper fest. Gärprozesse führen zu Blähungen und Aufstoßen. Die Magenschleimhäute können gereizt werden und sich entzünden.
Was mit Magenverstimmung, Durchfall und Sodbrennen anfängt, endet bei chronischen Erkrankungen von Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse. Neueste Erkenntnisse stellen einen Zusammenhang zwischen Angst, Depressionen und Stress und einer gestörten Darmflora her.
Hier kommen die Bitterstoffe ins Spiel. Diese sekundären Pflanzenstoffe wurden fast vollständig aus unserer täglichen Ernährung verbannt, sind jedoch für eine geregelte Verdauung notwendig. In der Volksmedizin werden sie ihrer gesunden Wirkung wegen seit Jahrhunderten erfolgreich bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich eingesetzt.
Sie regen nicht nur die Darmbewegung an, sondern sorgen auch für eine erhöhte Ausschüttung wichtiger Verdauungssäfte und -enzyme durch die Stimulation von Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse.
Damit wird allgemein die Verwertung von Nährstoffen gefördert, nicht zuletzt die Fettverdauung, mit der viele von uns zu kämpfen haben. Ist der Körper mit der Verdauung beschäftigt, stellt sich zudem ein Sättigungsgefühl ein.
Damit ist eine bitterstoffreiche Ernährung besonders für Abnehm- und Entschlackungskuren geeignet. Studien deuten zudem darauf hin, dass einige Bitterstoffe vor Darmkrebs und pathologischen Keimen schützen sowie fiebersenkend wirken.
Zwar kann sich der Mensch durch eine Umstellung des Speiseplans wieder an bitterstoffreiche Nahrungsmittel gewöhnen, doch ist es heutzutage schwer, die ursprünglichen Obst- und Gemüsesorten zu beziehen.
Eine Möglichkeit seinem Körper dennoch diese wertvollen Stoffe zuzuführen, besteht darin, seine Ernährung mit Frischpflanzen-Presssäften aufzuwerten. Diese sind in Apotheken und Reformhäusern erhältlich und werden ohne Zusatzstoffe in unverfälschter und naturbelassener Form abgefüllt.
Der Marktführer Schoenenberger achtet hierbei insbesondere auf die ökologische Herkunft der Pflanzen und eine schonende Verarbeitung. Den hohen Gehalt an Bitterstoffen in den naturreinen Frischpflanzen-Presssäften schmeckt man deutlich heraus, weshalb man sie am besten mit einem Frucht- oder Gemüsesaft gemischt trinkt.
Pflanzensäfte von Andorn, Artischocke, Löwenzahn, Rosmarin, Salbei, Schafgarbe und Wermut enthalten nicht nur ein hohes Maß an Bitterstoffen, sie helfen zudem noch bei vielen anderen Krankheiten.
Andorn:
Gerade in der Volksmedizin wird Andorn gerne eingesetzt. Die in ihm enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe regen die Ausscheidung von Körperflüssigkeiten an. Damit wirkt er im Bereich der Atemwege ausgesprochen schleimlösend und fördert das Abhusten.
Artischocke:
Ihr Frischpflanzen-Presssaft hat sich bei zahlreichen Beschwerden und Gesundheitsstörungen bewährt. Dafür verantwortlich sind vor allem Flavonoide und der Bitterstoff Cynarin, dessen Gehalt in einer Tagesdosis Presssaft um ein Vielfaches höher ist als in einer Tagesdosis Dragees. Das bestätigen Untersuchungen. Diese Substanzen regen den Gallenfluss an, unterstützen damit die Entgiftungstätigkeit der Leber und fördern außerdem unseren Fettstoffwechsel.
Auch bei Übelkeit, Völlegefühl und Blähungen hat sich Artischocken-Presssaft als hilfreich erwiesen. Empfehlenswert ist die Einnahme über einen längeren Zeitraum von etwa 12 Wochen. Der Saft wirkt sich dann positiv auf die Blutfettwerte aus und ist in der Lage, den Cholesterinspiegel zu senken. Er ist auch für die Langzeittherapie geeignet.
Löwenzahn:
Löwenzahn stärkt den ganzen Organismus und unterstützt den Stoffwechsel. Durch seinen hohen Kaliumgehalt wirkt Löwenzahn außerdem leicht entwässernd und kann bei Gicht und rheumatischen Erkrankungen Abhilfe schaffen.
Rosmarin:
Rosmarin bringt den Kreislauf in Schwung. Der Saft aus frischem Rosmarinkraut muntert auf bei Ermüdungserscheinungen, Abgespanntheit und Erschöpfung. Ferner wird ihm eine potenzsteigernde und auch Nerven beruhigende Wirkung nachgesagt. Achtung: Bei Überdosierung kann es innerlich zu Reizungen des Verdauungsapparates kommen.
Salbei:
Salbei ist als Allheilmittel bekannt. Betrachtet man die Bandbreite seiner Inhaltsstoffe, erklärt sich sein vielfältiges Wirken. Die Blätter enthalten ätherisches Öl, insbesondere Thujon, Cineol und Campher. Dazu gesellen sich weitere sekundäre Pflanzenstoffe, v. a. Gerbstoffe, Bitterstoffe und Flavonoide. Salbei hilft bei Entzündungen von Zahnfleisch, Mund- und Rachenraum, wirkt lindernd bei Ohrenschmerzen und beruhigt die Nerven.
Das Kraut ist zudem bekannt für seine krampflösenden Eigenschaften, insbesondere bei Frauenleiden oder bei Magen-Darmbeschwerden. Untersuchungen bestätigen seine menstruationsfördernden Eigenschaften. Obendrein soll er das Abstillen erleichtern, da er neben der Schweißsekretion auch die Milchsekretion hemmt.
Schafgarbe:
Schafgarbenkraut ist auch als krampflösendes Mittel (besonders bei schmerzhaften Regelblutungen und Schmerzen in den Brüsten vor der Regel) ein probates Naturheilmittel. In der Volksmedizin wird Schafgarbe außerdem gegen Hämorrhoiden, Kopfschmerzen, Blutarmut und nächtliche Wadenkrämpfe verwendet.
Wermut:
Schon Hildegard von Bingen empfahl eine Wermutkur bei Magenbeschwerden. In der Volksheilkunde wird Wermut zudem bei Rheuma und gegen Menstruationsschmerzen eingesetzt. Nebenwirkungen sind bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht zu erwarten. Aber: Eine zu hohe Dosis kann wegen des hohen Gehalts an dem ätherischen Öl Thujon zu Erbrechen, starken Durchfällen, Harnverhaltung, Benommenheit und Krämpfen führen. Während der Schwangerschaft ist von Wermut abzuraten, da dieser die Wehentätigkeit anregt.
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