Wenn Trauer nicht mehr verschwindet
Online-Vortrag und therapeutische Angebote der Oberberg Kliniken
Wenn ein geliebter Mensch stirbt, wirft das Angehörige sowie Freundinnen und Freunde oft aus der Bahn. Wie mit Trauer umgegangen wird, ist individuell verschieden und hängt u.a. von der gemeinsamen Vorgeschichte oder dem Verhältnis zum/zur Verstorbenen ab.
Trauer liegt in der Natur des Menschen.
Die Frage nach der „angemessenen“ Dauer einer Trauerphase und dem Umgang mit dem Verlust kann ganz unterschiedlich beantwortet werden.
So tragen Menschen bei einem Trauerfall häufig schwarze Kleidung und lange galt das sogenannte Trauerjahr als Standard.
Die meisten lernen im Laufe der Zeit, mit dem Schmerz umzugehen, doch es gibt auch Menschen, die keinen Ausweg aus der Trauer finden. Therapeutische Angebote, wie sie die Oberberg Kliniken bieten, können Betroffenen helfen, mit der Trauer zurechtzukommen.
Phasen der Trauer
Expertinnen und Experten sprechen häufig von verschiedenen Phasen, die Trauernde durchlaufen.
So zum Beispiel in einem analytischen Phasenmodell, das von vier Phasen der Trauer ausgeht. In der ersten Phase kommt es demnach meistens zu einem „Nicht-Wahrhaben-Wollen“, worauf eine Phase der „Aufbrechenden Emotionen“ folgt. In der dritten Phase wird häufig nach dem/der Verstorbenen „gesucht“ und er/sie wird an Orten gemeinsamer Erinnerungen oder in Träumen „gefunden“.
Schließlich gibt es eine Phase des „Neuen Selbst- und Weltbezugs“, bei der die Vergänglichkeit des Lebens angenommen wird und ein Umgang mit dem Verlust gefunden wird. Modelle wie dieses können Betroffenen eine Orientierung bieten, doch bleibt Trauer ein individueller Prozess, der von der schematischen Annahme der Phasen abweichen kann.
Wenn Trauer krank macht
Therapeutinnen und Therapeuten gehen davon aus, dass Trauer mehrere Monate anhalten kann, ohne behandlungsbedürftig zu sein.
Wenn ein Mensch allerdings dauerhaft, also mindestens sechs Monate, keinen Ausweg aus seiner Trauer findet, den Tod nicht akzeptieren kann, mit Verbitterung, Wut oder emotionaler Taubheit reagiert, kaum noch Positives erlebt und sich sozial zurückzieht, kann sich aus der Trauer eine „anhaltende Trauerstörung“ entwickelt haben.
Diese psychische Erkrankung wird von der WHO seit 2019 als eigenständige Diagnose anerkannt. Mittels spezieller Therapien, wie sie in den Oberberg Kliniken angeboten werden, kann Betroffenen gezielt geholfen werden, ihren Verlust zu bewältigen.
Mehr zum Thema Trauer und Trauerbewältigung: https://www.oberbergkliniken.de/artikel/trauer-und-trauerbewaeltigung-wie-menschen-abschied-nehmen-und-ab-wann-trauer-krankhaft-wird
Mehr über die Phasen der Trauer: https://www.oberbergkliniken.de/artikel/phasen-der-trauer
Zur Online-Veranstaltung der Oberberg Gruppe:
Prof. Dr. Rita Rosner, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, informiert am 16. Februar 2022 im Rahmen der kostenfreien Online-Vortragsreihe der Oberberg Gruppe mit Themenschwerpunkt „Aktuelle Trends nicht-pharmakologischer Ansätze in der Behandlung psychischer Störungen“ von 18:30 bis 20:00 Uhr zum Thema „Diagnostik und Psychotherapie der anhaltenden Trauerstörung“.
Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Frank-Gerald B. Pajonk vom Zentrum Isartal am Kloster Schäftlarn, das zur Oberberg Gruppe gehört.
Alle Online-Vorträge sind von der Ärztekammer Berlin mit 2 CME-Punkten pro Teilnahme akkreditiert, die wissenschaftliche Leitung liegt bei Prof. Dr. Dr. Matthias J. Müller (Berlin).
Eine Übersicht der Vortragsreihe sowie Informationen zur Anmeldung sind unter folgendem Link zu finden: https://www.oberbergkliniken.de/online-vortragsreihe
Bis einschließlich 13. April 2022 finden jeden zweiten Mittwoch von 18:30 bis 20:00 Uhr weitere Online-Vorträge mit hochkarätigen Expertinnen und Experten zu verschiedenen Themenbereichen statt. Interessierte können die kostenfreien Vorträge live über Zoom verfolgen.
Aufgezeichnete Online-Vorträge dieser Vortragsreihe sowie die Online-Vorträge vergangener Vortragsreihen sind in der Mediathek der Oberberg Gruppe abrufbar: https://www.oberbergkliniken.de/fort-weiterbildungen/mediathek
Die Oberberg Gruppe
mit Hauptsitz in Berlin ist eine vor mehr als 30 Jahren gegründete Klinikgruppe mit einer Vielzahl an Fach- und Tageskliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an verschiedenen Standorten Deutschlands.
In den Kliniken der Oberberg Gruppe werden Erwachsene, Jugendliche und Kinder in individuellen, intensiven und innovativen Therapiesettings behandelt. Darüber hinaus existiert ein deutschlandweites Netzwerk aus Oberberg City Centers, korrespondierenden Therapeuten und Selbsthilfegruppen.
Buch-Neuerscheinung:
„Psychische Erkrankungen – und die Auswirkungen einer Pandemie“
Das im Elsevier Verlag erschienene Buch „Psychische Erkrankungen – und die Auswirkungen einer Pandemie“, herausgegeben von Prof. Dr. Dr. Matthias J. Müller und Prof. Dr. Mathias Berger, bietet die Möglichkeit, sich mithilfe ausgewiesener Expertinnen und Experten in wissenschaftlich fundierter und zeitgleich gut verständlicher Weise einen Überblick über die Charakteristika der wichtigsten psychischen und psychosomatischen Erkrankungen von Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern zu verschaffen
Wer gern mehr darüber erfahren möchte, schaut bitte direkt unter https://shop.elsevier.de/psychische-erkrankungen-und-die-auswirkungen-einer-pandemie