Neue Analyse zeigt Kosteneffektivität homöopathischer Behandlung bei Mandelentzündung

Homöopathisches Arzneimittel Tonsiotren®

Eine aktuelle Analyse zeigt, dass das homöopathische Arzneimittel Tonsiotren® bei wiederkehrenden Mandelentzündungen von Kindern zusätzlich zur Standard-Behandlung kosteneffektiv ist.

Die von der Universität Witten-Herdecke gemeinsam mit der London School of Economics and Political Science durchgeführte ökonomische Modellierung wurde auf Basis zuvor veröffentlichter Daten angelegt (1) und kürzlich in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Cost Effectiveness and Resource Allocation“ (CERA) veröffentlicht. (2)

Obere Atemwegsinfekte machen 60 Prozent der Antibiotika-Verschreibungen in der medizinischen Grundversorgung aus, auch wenn der Nutzen nicht immer belegt ist (3). Dies ist insofern kritisch, als Antibiotika-Resistenzen im heutigen Gesundheitswesen problematisch sind: Im Jahr 2015 gab es 671.689 Infektionen mit Antibiotika-resistenten Bakterien in der Europäischen Union (4).

Auch bei akuten und rezidivierenden Mandelentzündungen ist Antibiotika-Resistenz ein großes Thema. Um diese zu adressieren, kann eine homöopathische Zusatztherapie eine mögliche Therapieoption darstellen (3,5). Dies zeigte u.a. auch eine Studie von 2017 zum Mittel Tonsiotren®(1).

Untersuchung
Vor diesem Hintergrund wurde die aktuelle Analyse zur Kosteneffektivität von Mitarbeitern der Universität Witten-Herdecke und der „London School of Economics and Political Science“ durchgeführt. Dafür wurde ein ökonomisches Modell aufgesetzt, um zu berechnen, ob der Einsatz von Tonsiotren® zusammen mit symptomatischer Medikation im Vergleich zur Kontrollgruppe mit nur symptomatischer Medikation kosteneffektiv ist.

Die Modellierung stützte sich auf die Daten der TocTo Studie und wurde für einen Zeitraum von zwei Jahren und eine hypothetische Patientenpopulation mit mäßig ausgeprägter rezidivierender Tonsillitis berechnet. Der wichtigste Ergebnisaspekt („primärer Endpunkt der Untersuchung“) wurde definiert als die inkrementellen, d.h. zusätzlichen, Kosten durch die ergänzende Behandlung mit Tonsiotren® pro verhindertem, akuten Racheninfekt (7).

Vereinfacht ausgedrückt war die Leitfrage also: Ab wann rechnet sich eine Behandlung mit Tonsiotren® zusätzlich zur standardsymptomatischen Behandlung, da dadurch akute Racheninfekte kostengünstig reduziert werden können?

Ergebnisse
Die Studie konnte zeigen, dass für Kinder unter 12 Jahren die zusätzliche Behandlung mit Tonsiotren® immer kosteneffektiv ist, d.h. eine Behandlung mit Tonsiotren® zusätzlich zur standard-symptomatischen Behandlung reduziert die Anzahl an akuten Racheninfekten und ist dabei kostengünstiger.

Für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren kostet die zusätzliche Behandlung mit Tonsiotren® die Gesellschaft (8) 157 € pro verhindertem akuten Racheninfekt.

Allerdings wird die Behandlung für diese Patientengruppe ab dem Moment kosteneffektiv, wo Patienten mehr als drei akute Racheninfekte pro Jahr haben.

Fazit
Prof. Dr. Thomas Ostermann, Inhaber des Lehrstuhls für Forschungsmethodik und Statistik in der Psychologie an der Universität Witten-Herdecke, begleitete und koordinierte die vorliegende Analyse.

Er kommentiert: „Jeder durch integrative Behandlungsstrategien verhinderte Racheninfekt kann den Gebrauch von Antibiotika senken. Die vorliegende Kosteneffektivitätsstudie, die mein Team zusammen mit dem „Department of Health Policy“ der London School of Economics and Political Science durchgeführt hat, zeigt, dass die zusätzliche Behandlung mit Tonsiotren® hier einen wertvollen Beitrag leisten kann.“

Sabine De Jaegere, Fachreferentin im Team Medizinische Wissenschaft der DHU, brachte ihr Wissen aus der TocTo-Primärstudie auch in die aktuelle gesundheitsökonomische Studie ein. Sie erläutert: „Für Patienten, die unter mäßig ausgeprägter rezidivierender Tonsillitis leiden, ist die Behandlung mit Tonsiotren® eine vielversprechende unterstützende Therapie.

Und neben der Tatsache, dass für diese Patienten die zusätzliche Behandlung mit Tonsiotren® kosteneffektiv ist, können weitaus kostenintensivere operative Mandelentfernung vermieden werden, bei der auch ernste Nebenwirkungen auftreten können. Darüber hinaus profitiert jeder einzelne Patient von der Tatsache, dass er dank Tonsiotren® weniger akute Racheninfekte hat.“

Über Tonsiotren®
Tonsiotren® ist ein homöopathisches Arzneimittel, das schon über 80 Jahre auf dem deutschen Markt ist. Es setzt sich aus fünf homöopathischen Einzelmitteln zusammen: Atropinum sulfuricum D5, Hepar sulfuris D3, Kalium bichromicum D4, Silicea D2 und Mercurius bijodatus D8.

Über die DHU
Die Deutsche Homöopathie-Union DHU-Arzneimittel GmbH & Co. KG, kurz DHU, ist führender Hersteller homöopathischer Einzelmittel und Dr. Schüßler-Salze in Deutschland.

Das Unternehmen mit Sitz in Karlsruhe, gehört zur Dr. Willmar Schwabe Unternehmensgruppe, innerhalb derer es 1961 gegründet wurde. Die DHU stellt ihr umfassendes Sortiment auf Basis der 150-jährigen Expertise der Firmengruppe in der Produktion homöopathischer Arzneimittel her – von homöopathischen Einzelmitteln über Komplexmittel bis hin zu Schüßler-Salzen.

DHU steht für Tradition und Qualität, ebenso wie für Nachhaltigkeit und Innovation. Die aufwendige Potenzierung per Handverschüttelung wird beispielsweise parallel zu modernsten High-Tech-Verfahren fortgeführt.

Über eigene Forschung, einen medizinisch-wissenschaftlichen Beratungsservice und Fachkreis-Schulungen fördert die DHU den Wissensaufbau zur Therapieform Homöopathie und setzt sich für ein integriertes, verantwortungsvolles Miteinander von Schul- und Komplementärmedizin ein.

Mehr unter www.dhu.de   und unter www.schuessler.dhu.de  


Fußnoten
1.    Palm J, Kishchuk VV, Ulied A, Perotti Fernández J, De Jaegere S et al. (2017) Effectiveness of an add-on treatment with the homeopathic medication SilAtro-5-90 in recurrent tonsillitis: An international, pragmatic, randomized, controlled clinical trial. Complement. Ther. Clin. Pract. 28:181-191.


Es handelt sich bei der „TocTo“-Studie um eine randomisierte, kontrollierte klinische Prüfung an 256 Patienten mit mäßig ausgeprägter rezidivierender Tonsillitis. Die Studie fand von 2013 bis 2015 statt und lief über 14 Monate pro Patienten. Es wurde eine Kontrollgruppe, in der die Patienten eine symptomatische Behandlung bekamen, mit einer Testgruppe verglichen.

In dieser erhielten die Patienten Tonsiotren® zusätzlich zu der symptomatischen Behandlung dreimal für acht Wochen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Anzahl an Patienten mit mindestens einem akuten Racheninfekt in der Testgruppe im Laufe der Studie signifikant niedriger war als in der Kontrollgruppe. Zudem wurden in der Testgruppe bedeutend weniger akute Racheninfekte mit Antibiotika behandelt als in der Kontrollgruppe.

2.    Ostermann T, Park AL., De Jaegere S, Fetz K, Klement P, Raak C et al. Cost-effectiveness analysis for SilAtro-5-90 adjuvant treatment in the management of recurrent tonsillitis, compared with usual care only. Cost Eff Resour Alloc 2021;19:60 [cited 2021 Oct 19]. Available from: https://doi.org/10.1186/s12962-021-00313-4  

3.    Fixsen A. Homeopathy in the age of antimicrobial resistance: is it a viable treatment for upper respiratory tract infections? Homeopathy 2018;107:99-114

4.    Cassini A, Diaz Högberg L, Plachouras D, Quatrocchi A, Hoxha A, Simonsen GS, et al. Attributable deaths and disability-adjusted life-years caused by infections with antibiotic-resistant bacteria in the EU and the European Economic Area in 2015: a population-level modelling analysis. Lancet Infect Dis. 2019;19:56-66

5.    In einer aktuellen Übersichtsarbeit über den Beitrag der komplementären und alternativen Medizin (KAM) bei der Senkung des Antibiotika-Gebrauches wird hervorgehoben, dass es eine große Nachfrage danach gibt, die KAM-Strategien, die den Antibiotika-Gebrauch senken könnten, zu untersuchen sowie Evidenz zu ihrer Kosteneffektivität zu liefern.

(Baars EW, Belt-Van Zoen E, Breitkreuz T, Martin D, Matthes H, von Schoen-Angerer T, Soldner G, Vagedes J, van Wietmarschen H, Patijn O et al. (2019) The Contribution of Complementary and Alternative Medicine to Reduce Antibiotic Use: A Narrative Review of Health Concepts, Prevention, and Treatment Strategies. Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine, Article ID 5365608).

6.    Patienten mit 2-3 wiederkehrenden Mandelentzündungen pro Jahr, die damit für eine Tonsillektomie (Operation zur Entfernung der Mandeln) nicht in Frage kommen.

7.    Das „inkrementelle Kosten-Effektivitäts-Verhältnis“ (ICER) ist eine wichtige Messgröße im Forschungsbereich der Gesundheitsökonomie. Sie setzt die Zusatzkosten durch eine Behandlung ins Verhältnis zu den Kosten für eine andere, gängige Behandlung. Dies wird wiederum in Relation gesetzt zum jeweiligen Behandlungserfolg der beiden Vergleichsgruppen.

Es geht also um den Nutzen für den Patienten und/oder die Solidargemeinschaft durch damit eingesparte Folgeerkrankungen oder -behandlungen. Die Leitfrage bei vorliegender Studie war also: Wieviel Mehrkosten entstehen bei der Behandlung mit Tonsiotren® zusätzlich zur symptomatischen Medikation im Vergleich zur Behandlung mit ausschließlich symptomatischer Medikation pro verhindertem akuten Racheninfekt?

8.    *Unter „Kosten für die Gesellschaft“ sind sämtliche Kosten zu verstehen – die Behandlungskosten, aber zum Beispiel auch Kosten durch Fehlzeiten bei der Arbeit, Fahrtkosten zum Arzt und die Medikamentenkosten.