Wie entsteht Gürtelrose und wer ist besonders gefährdet?

Homöopathie bei Herpes Zoster

Schmerzhafte Gürtelrose lindern

Schießende Nervenschmerzen, unerträgliches Jucken und ein oft gürtelförmiger Hautausschlag mit Bläschenbildung: Gürtelrose ist eine Erkrankung, die Betroffene wochenlang aus der Bahn werfen kann. Denn eine Gürtelrose tritt meist dann auf, wenn unser Immunsystem ohnehin schon stark gefordert oder geschwächt ist, etwa durch chronische Vorerkrankungen, eine heftige akute Infektion oder Stress.

Internist und Homöopath Dr. med. Ulf Riker erläutert, welche Warnsignale man kennen sollte, warum rasches Handeln so wichtig ist und welche Rolle Homöopathie bei der Behandlung spielen kann.

Vorfeld der Erkrankung treten meist unspezifische Beschwerden auf wie Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Auch leichtes Fieber ist möglich und ein Kribbeln unter der Haut.

Nach zwei bis drei Tagen zeigen sich dann die typischen Symptome: Es treten brennende, stechende Schmerzen im betroffenen Bereich auf, auch Empfindungsstörungen sind möglich.

Die Haut rötet sich und bildet kleine Knötchen, aus denen sich innerhalb von Stunden Bläschen entwickeln, die meist jucken. Diese Beschwerden halten bis zu fünf Tagen an. Dann platzen die Bläschen und trocknen aus, und es dauert etwa zwei bis zehn Tage, bis sich gelbliche Krusten bilden.

Der Hautausschlag[1] tritt einseitig auf. Ist der Rumpf betroffen, erinnert das an einen halben Gürtel – deshalb der Name Gürtelrose.

Er kann jedoch auch an anderen Körperstellen auftreten: auf den Armen oder Beinen, am Bauch oder unter der Brust und sogar am Kopf und im Gesicht.

Bei ersten Anzeichen: Ab zum Arzt

„Je schneller eine Gürtelrose erkannt und behandelt wird, desto größer ist die Chance, dass sie rasch und folgenlos abheilt. Zögern Sie deshalb nicht, schon mit ersten Anzeichen umgehend eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.

Am Wochenende sollten Sie in die Notaufnahme Ihres Krankenhauses gehen oder sich an eine Notfallpraxis wenden“, sagt Dr. med. Ulf Riker, Facharzt für Innere Medizin und Homöopath aus München.

Werden antivirale Arzneimittel, sogenannte Virustatika, innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten des Hautausschlags eingenommen, können sie die Heilung beschleunigen bzw. die Dauer der Schmerzen verkürzen.

 „Ganz wichtig ist es, die verordneten Arzneimittel konsequent einzunehmen, um eine sogenannte Post-Zoster-Neuralgie zu verhindern. Denn die ist für die Betroffenen oft das Schlimmste: Unbehandelt können die typischen Schmerzen, die durch die Nervenschädigung entstehen, wochenlang anhalten − auch wenn der Hautauschlag längst abgeheilt ist“, mahnt Dr. Riker.

Bei den meisten Erkrankten klingt die Gürtelrose innerhalb von zwei bis vier Wochen ab.

 Manchmal verändert sich in den betroffenen Hautarealen die Pigmentierung, das heißt die Haut wirkt dort entweder blasser oder dunkler.

Bei etwa 20 Prozent aller Fälle kommt es zu Komplikationen: vor allem bei immungeschwächten Personen oder wenn eine Behandlung erst spät einsetzt.

Dr. Riker: „Besonders heikel ist es, wenn die Gürtelrose im Kopf und Gesicht auftritt. Hier ist eine engmaschige ärztliche Betreuung unerlässlich, sonst beeinträchtigt die Erkrankung im schlimmsten Fall das Hör- oder Sehvermögen dauerhaft.“

Was man wissen sollte

 Jeder, der Windpocken hatte, kann auch an Gürtelrose (Herpes Zoster) erkranken.

Der Windpocken-Erreger Varizella Zoster gehört zu den Herpesviren, die sich dauerhaft in unserem Körper einrichten können.

Werden die in den Nervenwurzeln im Bereich des Rückenmarks oder in den Hirnnerven schlummernden Viren Jahre nach einer überstandenen Windpocken-Infektion wieder aktiv, lösen sie eine Gürtelrose aus.

Circa zwei bis zehn Prozent aller Menschen, die Windpocken hatten, erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Gürtelrose. Die Viren wandern am betroffenen Nerv entlang in die Haut, verursachen eine Entzündung und den typischen Hautausschlag.

Das passiert vor allem dann, wenn das Immunsystem geschwächt ist, etwa durch starken Stress, eine akute Infektion, eine chronische Erkrankung oder die Einnahme von Medikamenten, die die körpereigene Abwehr unterdrücken.

Da sich im Laufe der Jahre gesundheitliche Beschwerden aufsummieren und dies das Immunsystem insgesamt weniger schlagkräftig macht, trifft Gürtelrose vor allem ältere Menschen.

Die Heilung homöopathisch unterstützen

In der Homöopathie werden Erkrankungen als Folge einer Dysbalance im Organismus gesehen. Ziel der homöopathischen Behandlung ist es, den erkrankten Organismus bei der Selbstregulation zu unterstützen.

Homöopathische Arzneimittel werden individuell passend zum Patienten ausgewählt, um sanfte, aber gezielte Reize zu setzen und so die Selbstheilung anzustoßen und Beschwerden zu lindern.

Homöopathie wird nach diesem Prinzip auch bei Gürtelrose-bedingten Hautbeschwerden und Nervenschmerzen eingesetzt. Eine begleitende homöopathische Behandlung ist möglich und kann hilfreich sein.

„Wichtig ist dabei: Homöopathie kann die konventionelle Therapie meist nicht ersetzen. Aber sie kann sie sinnvoll begleiten und ergänzen“, erläutert Dr. Riker. Homöopathische Arzneimittel sind dabei gut kombinierbar mit konventionellen Verfahren: „Patienten sollten ihre Behandlung und Medikation auf jeden Fall genau mit ihrem Arzt oder Heilpraktiker besprechen.“

Richtiges Verhalten im Krankheitsfall

„Erkrankte können auch selbst viel dazu beitragen, die Erkrankung möglichst schnell zu überwinden.“, erläutert Dr. Riker.

Seine wichtigsten Ratschläge sind:

  • Schonen Sie sich! Körper und Seele die nötige Ruhe zu gönnen, ist für die Genesung enorm wichtig.

  • Kratzen Sie die Bläschen nicht auf – das kann Narben hinterlassen! Eine sorgfältige Hautpflege kann helfen, den Juckreiz zu lindern und die Bläschen auszutrocknen. Spezielle Lotionen, Gele oder Puder verordnet der Arzt. Nach dem Austrocknen der Bläschen unterstützen pflegende Cremes, z.B. mit Auszügen der Ringelblume, die Heilung.

  • Die Bläschenflüssigkeit ist ansteckend[2]: Kommt ein Mensch damit in Berührung, der bislang noch keine Windpocken hatte, kann er sich über eine Schmierinfektion mit Varizella Zoster infizieren und dann zunächst an Windpocken erkranken. Gute Hygiene verhindert auch, dass sich die Bläschen zusätzlich mit Bakterien infizieren: Hände, Handtücher, Kleidung und Bettwäsche deshalb regelmäßig waschen.

Kann man Gürtelrose vorbeugen?

Klar ist: Ein starkes Immunsystem ist eine gute Vorbeugung gegen Gürtelrose.

„Die besten Empfehlungen, um die Funktion unserer Immunabwehr zu stärken, sind die bekannten Klassiker: Bewegung, ausgewogene Ernährung, Stressreduktion und genug Schlaf. Wer mag, kann sich zusätzlich mit regelmäßigen Wechselduschen oder Saunieren abhärten. In Belastungsphasen sind vor allem Eisen, Zink und Vitamin D3 wichtige Mikronährstoffe fürs Immunsystem. Und das Nervensystem braucht genug B-Vitamine und Magnesium“, erläutert Dr. Riker.

Wer unter Vorerkrankungen wie Diabetes, Rheuma, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, COPD oder Asthma leidet, kann sich auch gegen Gürtelrose impfen lassen[3].

Über den Experten
Dr. med. Ulf Riker ist niedergelassener Facharzt mit eigener Privatpraxis für Innere Medizin und klassische Homöopath in München (www.praxisriker.de). Er ist Erster Vorsitzender des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) im Landesverband Bayern.

Tipp der DHU: Homöopathisches Komplexmittel Ranunculus Pentarkan® D
Bei Gürtelrose-bedingten Nervenschmerzen hat sich beispielsweise das homöopathische Komplexmittel Ranunculus Pentarkan® D bewährt, das fünf Einzelwirkstoffe vereint: Ranunculus bulbosus, Arsenicum album, Mezereum, Rhus toxicodendron sowie Belladonna. Die Wirkstoffe ergänzen sich optimal und wirken gemeinsam bei den typischen Beschwerden entzündlicher Hauterkrankungen mit Nervenschmerzen.

Falls nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene bei akuten Beschwerden halbstündlich bis stündlich je fünf Tropfen Ranunculus Pentarkan® D (höchstens sechsmal täglich). Die Tropfen werden eine halbe Stunde vor oder nach dem Essen mit etwas Wasser verdünnt eingenommen. Die Anwendung sollte in Abstimmung mit einem homöopathisch erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker erfolgen.

Extra-Tipp:
Homöopathisch versierte Ärzte und Heilpraktiker finden Sie schnell und zuverlässig über den DHU-Expertenfinder unter www.dhu.de/service/experten-finden.   

Über die DHU
Die Deutsche Homöopathie-Union DHU-Arzneimittel GmbH & Co. KG, kurz DHU, ist führender Hersteller homöopathischer Einzelmittel und Dr. Schüßler-Salze in Deutschland.

Das Unternehmen mit Sitz in Karlsruhe, gehört zur Dr. Willmar Schwabe Unternehmensgruppe, innerhalb derer es 1961 gegründet wurde.

Die DHU stellt ihr umfassendes Sortiment auf Basis der 150-jährigen Expertise der Firmengruppe in der Produktion homöopathischer Arzneimittel her – von homöopathischen Einzelmitteln über Komplexmittel bis hin zu Schüßler-Salzen.

DHU steht für Tradition und Qualität, ebenso wie für Nachhaltigkeit und Innovation. Die aufwändige Potenzierung per Handverschüttelung wird beispielsweise parallel zu modernsten High-Tech-Verfahren fortgeführt.

Über eigene Forschung, einen medizinisch-wissenschaftlichen Beratungsservice und Fachkreis-Schulungen fördert die DHU den Wissensaufbau zur Therapieform Homöopathie und setzt sich für ein integriertes, verantwortungsvolles Miteinander von Schul- und Komplementärmedizin ein. Mehr unter www.dhu.de

Fußnoten:
[1] Manchmal fehlt der Hautausschlag bei einer Gürtelrose. Man spricht dann von „Zoster sine herpete“.

[2] Bis die letzten Bläschen komplett ausgeheilt sind, sollten Erkrankte den direkten Kontakt mit anderen meiden, vor allem mit Schwangeren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

[3] Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung allen Personen ab 60 Jahren und Menschen ab 50, wenn ihr Abwehrsystem durch Krankheit oder Behandlung geschwächt ist.