Keine Angst vorm Zahn der Zeit!
Wie Sie Ihre Zähne jung und schön halten
Marktforschungen zufolge achten 34 Prozent der Menschen in Deutschland beim ersten Kennenlernen auf schöne Zähne. Aber nicht nur für das Privatleben sind Zähne ein Erfolgsgarant. Auch im Berufsleben sind gesunde und gepflegte Zähne von Vorteil – und zwar in jedem Alter.
Wie auch unsere Haut, altern auch die Zähne im Laufe der Jahre.
Dr. med. dent. Martin Jörgens, Ärztlicher Leiter der Dental Specialists in Düsseldorf und Past Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin (DGKZ e.V.), erklärt im Interview, auf welche Weise und weshalb Zähne altern und mit welchen verjüngenden Maßnahmen Sie die Zeichen der Zeit zumindest im Mund verschwinden lassen können.
Was macht – aus Ihrer Perspektive betrachtet – schöne Zähne aus?
Dr. Jörgens: „Schöne Zähne zeichnen sich dadurch aus, dass sie gut sichtbar sind, ohne aufdringlich zu wirken. Sie verfügen über eine natürliche Ausstrahlung, die zu dem Gesicht passt. Heißt: Der Charakter der Zähne, die Farbe, Form, Oberflächenstrukturen, Farbeinlagerungen, Schlifffacetten und sogar Lichtbrechung müssen zum Typ des Menschen passen. Sie sind der wichtigste Teil eines perfekten Lachens und essenziell für die zwischenmenschliche Kommunikation.
Zähne zu zeigen macht interessant und wirkt anziehend. Sie beeinflussen den Gesamteindruck, den man sich von einem Menschen verschafft immens und ermöglichen mitunter erst die Erfassung von dessen wirklicher Schönheit. Zudem strahlen schöne Zähne strahlen Jugendlichkeit aus.
Insbesondere weiße Zähne machen Menschen jünger.
Dies hat auch eine englische Studie an 2000 Befragten ergeben: Einzig die Zähne wurden mit Photoshop um zehn Farbnuancen aufgehellt wie durch ein Bleaching – das Ergebnis: Auf dem bearbeiteten Foto, das sie mit aufgehellten Zähnen zeigt, wurden die Probanden im Vergleich zum Original über zehn Jahre jünger geschätzt.“
Verändern sich die Zähne im Laufe eines Lebens? Also können sie altern? Benötigen Sie dann ggf. „Anti-Aging-Treatments“?
Dr. Jörgens: „Na klar. Das geht selbst bei Kindern schon sichtbar los. Haupteinflüsse sind schlechte Mundhygiene und der Konsum von zuckerhaltigen und auch farbstoffreichen Nahrungsmitteln. Dann verfärben und ändern sich Oberflächenstrukturen innerhalb weniger Monate bzw. Jahre massiv, sodass auch Schäden fürs Leben bleiben können.
Zähne spiegeln die Lebensgewohnheiten von Menschen wider. Menschen, die beispielsweise stark knirschen, nutzen ihre Zähne kontinuierlich sichtbar ab. Es kommt zu Absplitterungen und Ausbildung von vertikalen Längsrissen im Schmelz.
Außerdem altern Zähne durch Verdickung und Farbänderung der innenliegenden Dentinschicht. Dunkle abgenutzte Zähne verdeutlichen Alterungsprozesse. Der umgangssprachliche Satz, um das Alter eines Pferdes zu bestimmen, ‚Dem Gaul ins Maul schauen‘, stammt auch aus der Bewertung der Zähne im Hinblick auf Abnutzungserscheinungen.“
Wie wichtig sind die Beschaffenheit und Farbe von Zahnfleisch oder auch die Größe bzw. Gleichmäßigkeit der Zahnreihen?
Dr. Jörgens: „Gesundes, hellrosafarbenes Zahnfleisch ist straff und leicht getüpfelt. Als Profis sprechen wir von der harmonischen Rot-Weiß Ästhetik. Das heißt: Für Schöne Zähne spielt die sogenannte rote Ästhetik, also das Zahnfleisch, eine genauso wichtige Rolle wie die Zähne an sich (weiße Ästhetik).
Stellen Sie sich hervorragende Veneers in einem entzündeten, geschwollenen, blutenden Zahnfleisch vor. Das geht natürlich nicht.
Auch in der Therapie kommen erst die Therapie und Sicherung parodontaler Strukturen; erst danach die Planung und Umsetzung hochwertiger Keramikrekonstruktionen.
Zudem spielen für die Optik die Größe und Gleichmäßigkeit der Zähne eine große Rolle. Zahnfleischdefekte oder große Entzündungen werden natürlich wahrgenommen. Insbesondere modernere Therapien wie Laserbehandlungen (z.B. PTT-Verfahren mit EMUNDO), die der Entfernung und Therapie aggressiver Parodontalbakterien dienen, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit
Die Nachfrage nach der Behandlung von Zahnfleischdefekten bzw. ‚schwarzen Dreiecken‘ im Frontzahnbereich steigt ebenfalls an. Die Therapie mit Hyaluronsäure und die Schaffung optimierter Wachstumsbedingungen fürs Zahnfleisch schaffen hier Abhilfe. Auch Verbreiterungen der Frontzähne mit Compositen oder die Therapie mit Veneers stellen Behandlungsmöglichkeiten dar.“
Mit welchen Maßnahmen kann man seine Zähne „verjüngen“? Gibt es neue Behandlungs-Trends, um z.B. weißere Zähne zu bekommen?
Dr. Jörgens: „Es gibt eine Vielzahl an entsprechenden Wellness- und Anti-Aging-Treatments: Die Basis bilden eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung und früh einsetzende Dentalhygieneschulungen. Anwendungen zusätzlicher Reinigungsmittel wie Zahnseide, Zwischenraumbürstchen und regelmäßige Anwendung von Mundspülungen helfen da sehr.
Weißere Zähne erhält man durch schonende Bleachingtherapien mit niedrigen Konzentrationen von Wasserstoffperoxid und einer zeitgleichen Remineralisation mit nHAP (Nanohydroxyapatite), also Nanoschmelz. Ein Bleaching sollte je nach Farbstoffneuanlagerung in einem Zwei-Jahres-Rhythmus durchgeführt werden. Dann kann man die Zahnfarbe gut und frisch halten.
Separate und kontinuierliche Remineralisation mit Nanoschmelz. Ich empfehle eine kontinuierliche Remineralisation mit Nanoschmelz, sowie die zusätzliche Anwendung von Zahnpasta mit Nanoschmelz in hoher Konzentration, das Tragen von speziellen Knirscherschienen und das Ausrichten von Zahnfehlstellungen mit Alignern.
Maßnahmen wie diese dienen der Schaffung einer besseren Optik und Kaufunktion, um dieses Ergebnis bis ins hohe Alter halten zu können. Insgesamt führen die Alignerbehandlungen auch zu besseren Mundhygienemöglichkeiten, zur Vermeidung von Kariesproblemzonen und der Verringerung von bakteriellem Belag (Plaqueretention).“
Gibt es noch mehr außer Zahnseide oder den Verzicht auf Kaffee und Zigaretten, was ich im Alltag tun kann, um meine Zähne schön weiß und gesund zu halten?
Dr. Jörgens: „Ich empfehle mehrere professionelle Zahnreinigungen pro Jahr. Um die Zähne weiß und gesund zu halten, vermeiden Sie klassische Farbstoffträger wie Rotwein, Kurkuma, Curry, Rote Beete, Waldbeeren aller Art, auch Holunder oder frischen Kirschsaft, Campari, Ramazotti und ähnliches.
Wenn Früchte gegessen werden, dann am besten wegen der Säure mit Joghurt abmildern.
Halten Sie sich an zusätzliche nHAP-haltige Zahnpasta und Mundspülung. ‚Bad Habits‘ wie mit ungeputzten Zähnen schlafen oder aber nach dem Zähneputzen noch im Bett Schokolade und anderes konsumieren, sollten Sie tunlichst vermeiden. Generell sollten Sie den regelmäßigen Konsum von Süßigkeiten möglichst unterlassen.
Damit das Zahnfleisch sich langer Gesundheit erfreut, kann man über ‚Perioprevention‘ nachdenken: Hierbei widmen zertifizierte Praxen sich der Diagnostik und den Maßnahmen, um die Entwicklung parodontaler Erkrankungen frühzeitig zu verhindern. Denn nur durch eine langfristige Sicherung des Fundaments, bleibt der Zahn auch erhalten.“
Dr. med. dent. Martin Jörgens ist Ärztlicher Leiter der Dental Specialists in Düsseldorf, Profesor Invitado der Universität Sevilla und Past Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin (DGKZ e.V.).
Weitere Informationen erhalten Sie direkt bei der Deutschen Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin e.V. unter www.dgkz.com