Anti-Interleukin-17: Therapieoption bei Anti-IL-12/23-refraktärer Psoriasis

Psoriasis: Wenn Anti-IL-12/23 nicht ausreichend wirkt: Welche Effekte hat IL-17A-Inhibition?

Die vorliegende Studie untersuchte klinische und molekulare Effekte einer Anti-IL-17A-Behandlung (Anti-Interleukin-17A) im Vergleich zu einer Anti-IL-23-Behandlung bei Patienten mit Anti-IL-12/23-refraktärer Psoriasis. Die Daten unterstützen eine Rolle von IL-17 bei der Pathogenese der Plaque-Psoriasis und demonstrieren Therapiestrategien bei Anti-IL-12/23-refraktärer Psoriasis.

Frühere Studien deuteten bereits an, dass die Bildung von Interleukin-17A (IL-17A), unabhängig von IL-23, relevant für Manifestationen der Psoriasis sein könnte. Dies könnte speziell Plaques-Psoriasis betreffen, die refraktär zu Anti-IL-12/23-Wirkstoffen ist. Die vorliegende Studie testete diese Hypothese, indem sie die klinischen und molekularen Effekte einer Anti-IL-17A-Behandlung (mit Secukinumab) im Vergleich zu einer Anti-IL-23-Behandlung (mit Guselkumab) bei Patienten mit Anti-IL-12/23-refraktärer Psoriasis (Ustekinumab) untersuchten.

Wenn Anti-IL-12/23 nicht ausreichend wirkt: Welche Effekte hat IL-17A-Inhibition?

Die Studie der Phase IIa (ARROW) wurde über 16 Wochen randomisiert, offen und in parallelen Gruppen durchgeführt. Patienten mit mindestens einer aktiven psoriatischen Plaque zum Screening-Zeitpunkt trotz Behandlung mit Ustekinumab und einem PASI-Score (Psoriasis Area and Severity Index) von 1 – 10 konnten an der Studie teilnehmen.

Die Teilnehmer wurden zufällig einer Behandlung mit entweder Secukinumab (300 mg) oder Guselkumab (100 mg) zugewiesen.

Zu Beginn der Studie und nach 16 Wochen untersuchten die Autoren Biopsien einer refraktären Plaque (Ziel-Plaque). Primär wurde der Anteil der Patienten ermittelt, deren Ustekinumab-refraktäre Ziel-Plaque in Woche 16 klar oder fast klar war. Um molekulare Effekte der direkten Inhibition von IL-17A versus selektiver Inhibition von IL-23 zu ermitteln, analysierten die Wissenschaftler die Ziel-Plaque transkriptomisch (die aktiv genutzten Gene der untersuchten Zellen) und histologisch.

Analyse von klinischen und molekularen Effekten von Secukinumab vs. Guselkumab

Insgesamt nahmen 40 Patienten an der Studie teil und erhielten entweder Secukinumab (n = 20) oder Guselkumab (n = 20). Nach 16 Wochen erreichten 60,0 % der Patienten mit Secukinumab einen klaren oder fast klaren Haut-Status, im Vergleich zu 40,0 % der Patienten mit Guselkumab, ohne statistische Signifikanz (p = 0,1715). Die molekulare Analyse fand, dass Secukinumab einen größeren Teil der an Psoriasis beteiligten aktiven Gene (Transkriptom) modulierte als Guselkumab (Secukinumab: 72,1 % vs. Guselkumab: 48,0 %) und zu mehr Patienten mit histologischem Ansprechen führte (Secukinumab: 72,2 % vs. Guselkumab: 53,3 %).
Größere klinische/molekulare Effekte mit Anti-17A-Antikörper

Demnach erreichte Secukinumab größere klinische und molekulare Effekte als Guselkumab bei Ustekinumab-refraktärer Psoriasis. Die Ergebnisse der randomisierten, offenen Studie unterstützen die Hypothese, dass IL-23-unabhängige Mechanismen und speziell IL-17 eine Rolle bei den inflammatorischen Prozessen spielen, die unterschiedlichen Manifestationen der Psoriasis zugrunde liegen.

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Original Titel:
Secukinumab versus guselkumab in the complete resolution of ustekinumab-resistant psoriatic plaques: The ARROW study

Autor:
Krueger J, Langley RG, Nigen S, Kasparek T, Di Comite G, Ortmann CE, Garcet S, Kolbinger F, Reich K. Secukinumab versus guselkumab in the complete resolution of ustekinumab-resistant psoriatic plaques: The ARROW study. Exp Dermatol. 2023 Oct;32(10):1834-1847. doi: 10.1111/exd.14828. Epub 2023 Jun 5. PMID: 37272375.