Jeder 10. Rheuma-Patient entwickelt Lungenerkrankung

Wie häufig ist die interstitielle Lungenerkrankung bei rheumatoider Arthritis?

In Europa ist im Schnitt etwa jeder 10. Patient mit rheumatoider Arthritis von interstitieller Lungenerkrankung betroffen, fand ein systematischer Review mit Metaanalyse über 33 Studien.

Als Risikofaktor kristallisierte sich speziell Rauchen heraus.

Die interstitielle Lungenerkrankung ist eine mögliche Folgeerkrankung bei manchen Autoimmunerkrankungen, wie beispielsweise der Systemischen Sklerose oder der Rheumatoiden Arthritis (RA). Dabei kommt es zu entzündlichen Prozessen und Vernarbungen (Fibrose) in der Lunge.

Die vorliegende Studie ermittelte anhand bisher veröffentlicher Forschung die weltweite Prävalenz dieser Erkrankung bei RA und analysierte den Einfluss verschiedener Risikofaktoren.

Wie häufig ist die interstitielle Lungenerkrankung bei rheumatoider Arthritis?

Die Wissenschaftler führten einen systematischen Review in 7 medizin-wissenschaftlichen Datenbanken durch, um relevante Studien mit Veröffentlichung bis Februar 2024 zu ermitteln.

Die Metaanalyse bestimmte zusammengefasste Häufigkeiten der Erkrankung (Prävalenz) und die Rolle der Heterogenität zwischen den Studien.

Darüber hinaus analysierten die Autoren relevante Untergruppen wie Raucher, Personen auf verschiedenen Kontinenten oder in unterschiedlichem sozio-ökonomischem Kontext sowie die mögliche Rolle der medikamentösen Behandlung der RA.

Systematischer Review mit Metaanalyse über 33 Studien mit insgesamt 14 281 RA-Patienten

Insgesamt umfasste die Metaanalyse 33 Studien mit zusammen 14 281 RA-Patienten. Die weltweite Prävalenz von interstitieller Lungenerkrankung bei RA betrug 21,38 % (95 % Konfidenzintervall, KI: 0,15 – 0,29), jedoch mit hoher Heterogenität (I2: 98 %) der betrachteten Studien.

Die Prävalenz war am höchsten in Afrika (38,15 %; 95 % KI: 2,29 – 94,2), am niedrigsten in Europa (10,15 %; 95 % KI: 2,86 – 30,23).

Zudem wurden mehr Fälle in Ländern mit niedrigem Durchschnittseinkommen berichtet. Der wichtigste Risikofaktor für eine höhere Prävalenz interstitieller Lungenerkrankung bei RA war darüberhinaus Rauchen.

Eine mögliche Assoziation mit der medikamentösen Behandlung mit Methotrexat oder Leflunomid war nicht-signifikant – tatsächlich zeigten Studien solche Behandlungen als protektiven Faktor.

Jeder 10. Patient mit RA betroffen, besonders Raucher

Die Autoren schließen, dass es große Unterschiede in der weltweiten Prävalenz der interstitiellen Lungenerkrankung bei RA gibt. In Europa ist im Schnitt etwa jeder 10. Patient mit RA betroffen.

Als Risikofaktor kristallisierte sich speziell Rauchen heraus. Neben Screenings zur Früherkennung bei Personen mit erhöhtem Risiko sollten Patienten demnach speziell zum Rauchstopp ermutigt werden.

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Original Titel:
The global prevalence of interstitial lung disease in patients with rheumatoid arthritis: a systematic review and meta-analysis

Autor:
Prasanna H, Inderjeeth CA, Nossent JC, Almutairi KB. The global prevalence of interstitial lung disease in patients with rheumatoid arthritis: a systematic review and meta-analysis. Rheumatol Int. 2025 Jan 18;45(2):34. doi: 10.1007/s00296-025-05789-4. PMID: 39825929; PMCID: PMC11742767.