Belastungszone Rücken
Wie auch nach einer OP die Körpermitte in Bewegung bleibt
Im Laufe des Lebens muss die Wirbelsäule besondere Herausforderungen meistern – dazu zählen mitunter auch operative Eingriffe. Viele Patienten befürchten, als Folge einer solchen Operation, mit erheblichen Bewegungseinschränkungen kämpfen zu müssen, vor allem wenn Implantate oder Schrauben zum Einsatz kommen.
„Die Ängste sind nachvollziehbar, aber unbegründet, denn dank moderner Verfahren gestalten sich selbst sportliche Aktivitäten als problemlos“, weiß Dr. med. Florian Beyer, Facharzt für Orthopädie und Chirotherapie in Kaiserslautern.
Passend zum bevorstehenden Tag der Rückengesundheit und dem diesjährigen Motto „Achtsam durch den Tag – Rückenbelastungen gesund meistern!“ erklärt der Experte, welche Fitnessübungen sich nach einem Eingriff als sinnvoll erweisen und worauf Betroffene achten sollten.
Moderne Implantatsysteme geben Halt
Erzielen Schmerzmittel, Physiotherapie oder stabilisierende Orthesen auf lange Sicht keine Linderung, ist oft eine Operation der entscheidende Schritt zur Beschwerdefreiheit.
Bei einem Bandscheibenvorfall greifen Mediziner heutzutage auf bewegliche Prothesen zurück, die in ihrer Funktionalität den natürlichen Stoßdämpfern sehr ähneln.
Liegt die Schmerzursache im Iliosakralgelenk, also der Verbindung von unterer Wirbelsäule und Becken, verwenden Experten zur Stabilisierung sogenannte iFuse-Implantate (Kassenleistung).
„Aufgrund der porösen Oberflächenstruktur fusionieren, also verwachsen sie schonend mit dem umliegenden Knochen, sodass sich Patienten nach einer dreiwöchigen Einheilphase wieder vollständig bewegen können“, betont der Orthopäde.
Kleine Übungen für zu Hause
Um die Körpermitte trotz Stabilisierungs-OP beweglich zu halten, schaffen Rückenübungen Abhilfe.
„Neben der klassischen Physiotherapie empfehlen wir kleine Trainingseinheiten, wie Yoga oder Pilates, in den Alltag zu integrieren“, rät Dr. Beyer. Betroffene sollten jedoch langsam anfangen und nichts überstürzen.
Als beliebte Übung für zu Hause zählt das Beinheben.
In Bauchlage und auf einer festen Unterlage liegend, werden die Füße auf die Zehenspitzen gestellt und die Arme nach vorne ausgestreckt.
Im nächsten Schritt die gestreckten Beine abwechselnd leicht vom Boden anheben und wieder senken.
Auch das sogenannte Bridging stärkt die Muskulatur.
Betroffene drehen sich dazu auf den Rücken und stellen die Beine angewinkelt ab. Während die Arme direkt neben dem Körper liegen, langsam das Gesäß anheben, bis Knie und Schultern eine gerade Linie bilden. Abwechselndes Heben und Senken der Körpermitte trainiert nicht nur die Rückenmuskeln, sondern auch Beine und Gesäß.
Achtsam durch den Tag
Egal ob im Büro, beim Einkaufen oder zu Hause – mit speziellen Achtsamkeitsübungen, die sowohl die Haltung als auch Atmung involvieren, halten Betroffene ihre gesamte Körpermitte in Balance.
„Um Verspannungen vorzubeugen, raten wir, gerade am Schreibtisch die Sitzposition regelmäßig zu wechseln. Der Mix zwischen einem aufrechten Sitzen und gemütlicheren Positionen ist hierbei entscheidend“, erklärt der Orthopäde.
Auch die Atmung gestaltet sich als wichtiger Bestandteil eines gesunden Körpergefühls.
Besonders in stressigen Situationen können ein paar tiefe Atemzüge mit geschlossenen Augen wahre Wunder bewirken.
Tipp: Lange Wartezeiten an der Supermarktkasse lassen sich ideal nutzen, um die innere Mitte zu fokussieren.
„Verbinden Betroffene regelmäßige Bewegungseinheiten mit einem bewussten Körperempfinden, bleiben sie lange Zeit fit “, sagt Dr. Beyer abschließend.
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