Rückenschmerzen oder ISG-Beschwerden?
... einfache Tests ermitteln Schmerzquelle
Klagen Betroffene über anhaltende Beschwerden im unteren Rücken oder treten diese plötzlich auf, verdächtigen Arzt und Patient oftmals die Bandscheiben.
Allerdings liegt in jedem fünften Fall die eigentliche Schmerzursache tiefer – im sogenannten Iliosakralgelenk, kurz ISG.
Um die gelenkartige Verbindung von Darm- und Kreuzbein zu entlarven, nutzen Mediziner einfache Tests.
„Bleibt der Schmerzauslöser jedoch unentdeckt, können Fehlhaltungen und chronische Beschwerden folgen und die Lebensqualität erheblich einschränken“, betont Dr. med. Michael Schaefer, Neurochirurg im Wirbelsäulenzentrum Würzburg.
Auf der Spur
Als Meister der Tarnung gilt das ISG, denn bei einer Blockade ruft es ähnliche Symptome wie ein Bandscheibenvorfall hervor.
Patienten berichten von typischen Schmerzen im Sitzen und in Seitenlage.
Um ein ISG Problem zu enttarnen, greifen Ärzte zu fünf einfachen Untersuchungsmethoden, den sogenannten Provokationstests.
Dabei übt der behandelnde Arzt mit seinen Händen aus unterschiedlichen Positionen Druck auf das Becken aus.
Provozieren mindestens drei der fünf Varianten Schmerzen im Beckenbereich, gilt dies als Hinweis dafür, dass die Ursache im ISG liegt.
„Um die Diagnose zu sichern, injizieren Mediziner Schmerzmittel direkt in das betroffene Gelenk. Stellt sich eine sofortige Linderung ein, ist das ISG als Auslöser bestätigt“, so Dr. Schaefer.
Die Provokationstests in der Übersicht:
Distraktionstest:
Während sich der Patient in Rückenlage befindet, drückt der Arzt mit gekreuzten Armen von oben auf das Becken des Patienten.
Kompressionstest:
Während der Patient sich in Seitenlage befindet, übt der Experte mit beiden Händen Druck auf das Becken aus.
Gaenslen-Test:
In Rückenlage liegend lässt der Patient ein Bein von der Liege hängen, das andere winkelt er an. Der Arzt drückt das Knie des herunterhängenden Beins langsam nach unten sowie das Schienbein des anderen in Richtung Becken.
FABER-Test:
Der Patient liegt auf dem Rücken und winkelt ein Bein seitlich an, sodass die Ferse auf dem Knie des anderen liegt. Nun drückt der Arzt mit seinen Händen jeweils auf die Hüfte des geraden und auf das Knie des anderen Beins.
Oberschenkeldrucktest:
Auch hier befindet sich der Patient in Rückenlage, während der Arzt ein Bein des Patienten anwinkelt und anschließend Druck von oben nach unten ausübt.
Sicher mobilisiert
Leider erkennen Ärzte den Auslöser oftmals zu spät oder gar nicht, sodass fälschlich verschriebene Therapien erfolglos bleiben.
„Sind alle konservativen Maßnahmen ausgeschöpft, greifen wir heutzutage auf sogenannte iFuse-Implantate zurück. Die kleinen dreieckigen Titanstifte verleihen dem Gelenk innerhalb weniger Wochen neue Stabilität und werden von den Krankenkassen finanziert“, weiß Dr. Schaefer
Er betont abschließend: „Dieses Verfahren ist in der Ärzteschaft nun zunehmend anerkannt und verbreitet sich. Eingriffe mit iFuse-Implantaten werden stationär durchgeführt und erfordern eine Schonzeit von mindestens drei Wochen. Obwohl sich der weitere Genesungsverlauf recht variabel gestalten kann, sind unsere Erfahrungen insgesamt sehr positiv und die Komplikationsrate gering.“
Weiter Informationen erhalten Sie direkt unter www.si-bone.de
Kurzprofil
SI-BONE, Inc. wurde im April 2008 in San José, Kalifornien, USA, gegründet. Im November 2010 folgte das Tochterunternehmen SI-BONE in Italien und 2014 das in Deutschland mit Sitz in Mannheim.
Seinen Fokus legt das technologiebestimmte Unternehmen auf einen stark unterbehandelten Bereich der Orthopädie, das Iliosakralgelenk (ISG). Laut mehreren orthopädischen Studien und wissenschaftlichen Publikationen gehen zwischen 15 und 25 Prozent aller Beschwerden im unteren Rückenbereich auf Probleme dieses Gelenks zurück.
Viele Patienten werden aufgrund nahezu gleicher Symptomatik wie bei Bandscheibenschmerzen falsch behandelt und erhalten eine lumbale Spondylodese statt einer Stabilisierung des Iliosakralgelenks.
Hierfür entwickelte SI-BONE ein innovatives, patentiertes Verfahren, das iFuse Implant System®. Dabei stellt das porös titanbeschichtete Implantat eine weniger invasive Alternative zur herkömmlichen Fixierung mittels Schrauben dar. Schonend fusionieren die dreieckigen riegelförmigen Implantate mit dem umliegenden Knochengewebe und sorgen somit für eine stabile Verbindung. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.