ISG-Syndrom vorbeugen
„Kein Bock auf Rücken?“ – unter diesem Motto fandam 15. März der diesjährige Tag der Rückengesundheit statt.
Schmerzen rund um die Wirbelsäule zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden in der deutschen Bevölkerung.
Eine oftmals unerkannte Ursache stellt das sogenannte Iliosakralgelenk dar, kurz ISG, das als bedeutende Schnittstelle zwischen dem Kreuz- und Darmbein liegt.
Bereits kleine Verschiebungen und Abnutzungserscheinungen im Gelenk können starke Rückenschmerzen auslösen.
„Wird die Ursache des Schmerzes im ISG zu spät erkannt, bildet sich ein ISG-Syndrom bis hin zu einer Blockade“, weiß Prof. Dr. Dr. Nikolai Rainov, Neurochirurg und Experte für ISG-Behandlung, Schmerztherapie und minimal-invasiven Wirbelsäulenoperationen in München und gibt Tipps, wie einem ISG-Syndrom im Alltag vorgebeugt werden kann.
Balance im Alltag
Wer Rückenbeschwerden entgegenwirken möchte, sollte einen aktiven Lebensstil mit ausreichend Bewegung in seinen Alltag integrieren. Dabei bringen vor allem aktive Trainingseinheiten für Rücken, Hüfte, Gesäß und Bauch den gewünschten Effekt mit sich und stärken die Muskulatur rund um die Wirbelsäule.
Ein starker Sehnen- und Muskelaufbau sorgt für die nötige Stabilität in der Wirbelsäule und den Gelenken sowie im ISG.
Im Vordergrund steht zudem, eine Balance zwischen Belastungs- und Erholungsphasen in den Tagesablauf zu integrieren, denn auch Stress stellt einen Auslöser für Rückenprobleme und spätere Beschwerden im ISG dar.
Darüber hinaus empfiehlt es sich, häufiger die Körperhaltung zu wechseln, denn besonders vielsitzende Beschäftigungen wie Büroarbeiten verursachen Verspannungen und Blockaden.
Betroffene sollten auf höhenverstellbare Tische und Stühle und auf kurze Bewegungspausen zwischendurch achten.
Liegt bereits eine Blockade im unteren Rückenbereich – oftmals im ISG – vor, gilt es diese durch gezielte Übungen oder einen Arzt zu lösen.
„Viel Bewegung und gemäßigter Sport reduzieren chronische ISG-Beschwerden, ebenso wie Dehnungs- und Balanceübungen, und tragen zur Stabilisierung bei“, so Prof. Rainov.
Auch Wärmebehandlungen und Massagen im Bereich des ISG beugen Blockaden und Schmerzen vor.
Eingriff mit Erfolg
Erzielen vorbeugende und konservative Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg, so greifen viele Ärzte auf das klinisch etablierte minimalinvasive Verfahren des iFuse-Implantat-Systems zurück.
Mithilfe von speziell für die besondere Anatomie des ISG entwickelten 3D-gedruckten Titanimplantaten erzielen Ärzte eine Stabilisierung im Gelenk.
Die poröse Oberflächenbeschaffenheit und die Gitterstruktur der Implantate ermöglicht das optimale Anwachsen der umliegenden Knochenstrukturen.
„Durch die besondere, dreieckige Form der Implantate ist eine Rotationsstabilität gewährleistet. Dieses Verfahren führt zu einer Ruhigstellung des Gelenkes und somit zu einer raschen Schmerzlinderung“, erklärt Prof. Rainov.
In einem etwa 30 bis 60-minütigen minimalinvasiven Eingriff setzen Fachärzte die Dreiecksimplantate durch die Verbindungsstelle zwischen Kreuz- und Darmbein ein.
Innerhalb der Einheilungsphase von 3 bis 4 Wochen dürfen Patienten das Gelenk nur teilweise belasten.
Nach etwa drei Monaten kehren die meisten davon schmerzfrei in ihren gewohnten Alltag zurück.
Die Kosten für die Behandlung mit dem iFuse-System übernehmen die Krankenkassen.
Weitere Informationen erhalten Sie direkt unter www.si-bone.de