"Mehr als Kalorien: Besser essen, besser leben"
Bundesernährungsminister Schmidt unterstreicht Ergebnisse der Internationalen Ernährungskonferenz in Rom
Auf der 2. Internationalen Konferenz für Ernährung der Vereinten Nationen in Rom hat Bundesernährungsminister Christian Schmidt mit deutlichen Worten seine Vision von einer Welt, in der sich jeder angemessen, ausreichend und gesund ernähren kann, betont.
"Wir sind hier in Rom, um die Weichen zu stellen für eine Welt ohne Hunger und Mangel- und Fehlernährung. Denn dies ist ein fundamentales Recht eines jeden Einzelnen auf dieser Welt", sagte Schmidt am Donnerstag.
Es sei ein Erfolg, dass Mangelernährung in all seinen Formen durch die Konferenz endlich sektorenübergreifend in den öffentlichen und politischen Fokus weltweit gerückt werde. Er freue sich, dass die Konferenz "Politik gegen Hunger" vor einigen Monaten in Berlin wichtige Vorarbeit geleistet habe.
Es habe seit der ersten Internationalen Ernährungskonferenz 1992 Fortschritte bei der Bekämpfung von Hunger und Armut in vielen Teilen der Welt gegeben, würdigte der Bundesminister die Konferenz. Gleichwohl sei die Zahl der Hungernden und Mangelernährten nach wie vor auf einem hohen Niveau.
Schmidt nannte die Verhandlungsergebnisse daher wegweisend.
"Die Rom Deklaration beleuchtet die drängendsten Herausforderungen und bekräftigt unseren Willen, diese entschieden anzugehen. Der Aktionsplan bietet ein ganzes Set an Optionen und Strategien, um die Vision der Konferenz ICN2, eine Welt ohne Hunger und Mangelernährung, zu verwirklichen. Diesem Ziel müssen wir uns mit aller Kraft und Entschiedenheit widmen. Denn das Menschenrecht auf angemessene Nahrung ist nach wie vor das am meisten verletzte Menschenrecht."
Es gehe jetzt darum, die Chancen zu ergreifen, die in der Rom Deklaration und in dem Aktionsplan beschrieben sind, forderte Schmidt. "Jeder von uns kann dazu beitragen, Mangelernährung zu beseitigen." Die Ergebnisse der Ernährungskonferenz müssen in die Verhandlungen zur post-2015-Agenda einfließen, so Schmidt. Er werde sich dafür einsetzen, dass Ernährungssicherung und bessere Ernährung dort prominent verankert werden. Er forderte von allen beteiligten Nationen nun eine verbindliche Umsetzung der Ziele.
Angesichts von weltweiter Fehlernährung, nicht nur der Unterernährung in weiten Teilen Afrikas, sondern auch der Übergewichtigen in den entwickelten Ländern, genüge es nicht, dass Landwirtschaft und Nahrungsmittelsysteme genügend produzieren, damit Menschen irgendwie satt werden. Vielmehr komme es darauf an, eine Vielfalt an bezahlbaren und ernährungsphysiologisch hochwertigen Lebensmitteln zu produzieren.
Schmidt begrüßte es, dass auf der Konferenz die Rolle der Land- und Ernährungswirtschaft besonders betont wurde. Die Land- und Ernährungswirtschaft spiele eine Schlüsselrolle. "Denn sie liefert die Basis jedweder Ernährung. Sie schafft Einkommen im ländlichen Raum. Wir müssen für eine nachhaltige Stärkung der landwirtschaftlichen Strukturen vor Ort eintreten", so Schmidt.
Er verwies auch auf die gute bilaterale Projektarbeit mit der FAO und betonte, dass sich Deutschland mit seinem Aktionsplan IN FORM schon seit 2008 dafür einsetzt, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten in Deutschland zu verbessern.
Weitere Informationen zu IN FORM finden Sie im Internet unter www.bmel.de/in-form und www.in-form.de .