Wiedersehen macht Freude
Seniorenheim setzt auf Besucherfenster – mit vollem Erfolg
Viele Senioren in Pflegeheimen leiden extrem unter den auferlegten Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise.
Daher hat sich das Plettenberger Seniorenheim der radprax-Gruppe etwas ganz Besonderes für seine Bewohner einfallen lassen
Neben dem geregelten Tagesablauf und beliebten Gruppenveranstaltungen können Angehörige ihren Liebsten jetzt wieder ganz nah kommen. „Möglich macht das unser neues Besucherfenster aus Acrylglas“, freut sich Einrichtungsleiterin Elke Reperich und betont: „Wir müssen sogar Termine koordinieren, so groß ist die neu gewonnene Wiedersehensfreude.“
Technik allein reicht nicht
Von den Liebsten getrennt zu sein, gehört für ältere Menschen momentan zum traurigen Alltag. Um das Leben der Heimbewohner jedoch möglichst abwechslungsreich zu gestalten, überlegen sich die Mitarbeiter immer wieder etwas Neues.
„Im letzten Jahr gesellte sich Pepper, unser kleiner humanoider Roboter, zu uns, der für jede Menge Unterhaltung und gute Stimmung sorgt“, erklärt Elke Reperich und weiß: „Technische Hilfsmittel wie der Touchscreen-Erlebnistisch oder audiovisuelle Decken- und Wandprojektionen lockern den Alltag ungemein auf und unterstützen uns in unserer Arbeit, aber gegen die fehlenden sozialen Kontakte kommen auch solche Neuerungen nicht an.“
Mit dem neu eingerichteten Besucherfenster schlägt das Seniorenzentrum jedoch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: „Zum einen bringen wir Familienangehörige wieder zusammen und halten zum anderen die Hygienevorschriften ein. Diese tolle Aktion macht sich auch in der Stimmung der Bewohner bemerkbar“, betont die radprax-Einrichtungsleitung.
Direkte Kommunikation
Kurz nach dem Besuchs- und Betretungsverbot für Seniorenheime bohrten Haustechniker vier Löcher in die zuvor montierte Acrylglasscheibe neben dem Eingangsbereich. „Einige ältere Bewohner hören sehr schlecht und sind auf das Lippenlesen angewiesen. Durch die Scheibe wird das Tragen von Mund- und Nasenschutz überflüssig“, erklärt Elke Reperich.
Mitarbeiter der radprax-Gruppe haben die Angehörigen über diese Neuerung informiert – zahlreiche Anmeldungen folgen. „Bei regnerischen Tagen stellen wir einen Pavillon auf, eine Bank sorgt zusätzlich für mehr Gemütlichkeit“, führt die 49-Jährige an.
Im Foyer steht darüber hinaus ein großer Tisch, an dessen Enden sich Familienangehörige treffen und zusammen plaudern können. Um das zu ermöglichen, erhalten auch die Angehörigen eine Einweisung in die Hygieneregeln. Für eine etwaige Rückverfolgung hinterlassen sie ihre Kontaktdaten und unterschreiben zum Schluss das Dokument.
„Das Ganze ist möglich, weil wir die auferlegten Hygienestandards gewissenhaft einhalten. Wir haben keinen einzigen Infektionsfall“, betont Elke Reperich stolz und merkt abschließend an: „Durch diese strengen Auflagen können selbst der Frisör sowie die Fußpflege wiederkommen, zur Freude der Senioren.“
Weitere Informationen erhalten Sie direkt unter www.radprax.de