Mit großen Schuhen auf großem Kurs

schuhplus - Schuhe in Übergrößen - feiert 10-jähriges Jubiläum

Damals war es eine Idee, eine Vision, die Kay Zimmer verfolgte. Er wollte mit seiner im November 2004 frisch gebackenen Firma schuhplus durchstarten. Ein Webshop und ein stationäres Geschäft ausschließlich mit Schuhen in Übergrößen sollte es werden. Zalando, Amazon oder der Otto Versand konnten den Jungunternehmer nicht aufhalten, im Gegenteil: Nach nur einem Jahrzehnt gehört schuhplus - Schuhe in Übergrößen - aus Dörverden zu einem der führenden Versandhäuser für Schuhe jenseits des Standards, doch der Markt verändert sich rasanter denn je.

Ob Warenerfassung, Kundendialog oder Umtausch: Die Abläufe bei schuhplus unterliegen einer hochmodernen Technologie. "Zeit ist das wertvollste Gut. Und möglichst viel Zeit wollen wir unseren Kunden persönlich widmen, ob im stationären Geschäft oder am Telefon. Aus diesem Grunde sind über 90 Prozent unserer Abläufe volldigitalisiert, so dass wir uns auf den individuellen Kundendialog konzentrieren können", erläutert Zimmer. Die Anfänge sahen dabei noch ganz anders aus, erinnert sich der 40-Jährige. "2004 gab es Strichlisten, Handzettel und viele Dateien, die gleichzeitig gepflegt werden mussten. Das führte mit unserem zügigen Wachstum schnell zu einem Chaos. Bereits zwei Jahre nach dem Start von schuhplus führte ich den digitalen Workflow ein - das war zurückblickend eine der besten Entscheidungen, um der stets zunehmenden Nachfrage gerecht zu bleiben."

Ob Hamburg, Bremen, Oldenburg oder Hannover: Die Nummernschilder auf dem Parkplatz von schuhplus gleichen einer Zulassungsstelle, denn das 900 qm große Fachgeschäft ist ein weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannter Publikumsmagnet für Großfüßler. Die weitreichende Frage nach dem, wo Normalität anfängt und wo sie endet, beschäftigt seit Generationen die Psychologie. Im Segment der Bekleidung ist die Antwort schematisiert. Damenschuhe ab 42 gelten als Übergröße, bei den Herren ist Größe 46 der Einstieg zur XL-Messlatte. Der Erfolg von schuhplus liegt in der Eigenstärke. "Wir konzentrieren uns ausschließlich auf große Schuhe - und dadurch bieten wir in unserem Sortiment eine Vielfalt, die nahezu jedes andere Geschäft oder Versandhaus übertrifft", erklärt Zimmer.

Doch der Markt hat sich verändert. Nie zuvor wurde in der Werbung so laut um die Aufmerksamkeit der Schuhliebhaber geschrien. Schuhe avancieren kontinuierlich zu einem digitalen Massenprodukt, welches sich ausschließlich der Bilanz anpassen muss, betont Kay Zimmer. "Diese Entwicklung ist aus mehreren Gründen sehr kritisch. Zum einen verliert die Kompetenz des Fachhandels zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig entsteht durch die Gesetze der Marktwirtschaft ein enormer Preiskampf im E-Commerce, wodurch leider auch die Wertigkeit der jeweiligen Marke eklatant leidet. Unternehmen wie Zalando sind eine Gefahr, denn es wird dem Kunden suggeriert, dass alles möglich ist. Kostenlos verschicken, kostenlos umtauschen, monatelanges Rückgaberecht: Nichts ist im Wirtschaftsleben umsonst. Die Kosten werden schlichtweg verteilt - ein Trugschluss."

Als Nischenanbieter hat es der Dörverdener Platzhirsch für große Schuhe geschafft, sich bundesweit in einem sehr dynamischen Marktumfeld durchzusetzen. Doch es bleibt eine Frage offen: Warum eigentlich vor zehn Jahren die Geschäftsidee "Schuhe in Übergrößen" bei einem Mann, der mit seiner Körpergröße von 180 cm lediglich auf Schuhgröße 43 blickt? "Ich war jedes Mal unsagbar genervt, wenn ich mit meinem Freund einkaufen ging. Bei Schuhgröße 48 hat er nie etwas gefunden. Dieses Genörgel muss mich wohl sehr geprägt und zugleich inspiriert haben - Gott sei Dank", lacht Zimmer.

Wer mehr erfahren möchte, findet weitere Informationen direkt unter www.schuhplus.com