Gold in aller Munde
Beliebte Redewendungen auf dem Prüfstand
Von „guten Ratschlägen, die Gold wert sind“, bis zur „Morgenstund mit Gold im Mund“
In unseren Redensarten kommt das wertvolle Edelmetall Gold besonders häufig vor.
Viele Redewendungen haben ihren Ursprung im Mittelalter, weshalb sie uns heute durchaus rätselhaft erscheinen, doch unter die Lupe genommen zeigt sich, was sich wirklich hinter ihnen verbirgt.
Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG Edelmetall-Service GmbH & Co. KG, betont: „Sprichwörter zum Thema Gold sind trotz ihres historischen Alters immer noch aktuell und spielen nicht nur im übertragenen Sinne eine Rolle.“
Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Von trügerisch guten Angeboten bis zu Menschen, die ihr vermeintlich perfektes Leben auf sozialen Medien präsentieren – der erste Eindruck entspricht nicht immer der Wahrheit.
Berühmtheit erlangte die Redensart „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“ durch das bekannte Theaterstück „Der Kaufmann von Venedig“ von William Shakespeare.
In einer Zeile heißt es dort: „All that glisters is not gold”.
Und tatsächlich ist dieses Sprichwort nicht nur im übertragenen Sinne zu verstehen.
Dominik Lochmann erläutert: „Sowohl in der Vergangenheit als auch heute noch gelangen täuschend echte Fälschungen auf den Goldmarkt. Auf der Jagd nach günstigen Barren oder Münzen kommt es immer wieder vor, dass ahnungslose Käufer lediglich vergoldetes Messing, Kupfer oder Wolfram erwerben. Interessenten sollten deshalb bei niedrigen Preisen skeptisch werden und ausschließlich seriöse Händler wählen.“
Jedes Wort auf die Goldwaage legen
Menschen, die „jedes Wort auf die Goldwaage legen“, nehmen alles wörtlich.
In einigen Bereichen ist eine exakte Wortwahl durchaus wichtig, beispielsweise bei Gericht.
Viele Menschen wünschen sich dieses Verhalten allerdings nicht in ihrem persönlichen Umfeld.
Tatsächlich geht das Sprichwort auf reale Goldwaagen zurück.
Da bereits kleine Goldmengen einen großen Wert besitzen, mussten Messgeräte bereits vor Jahrhunderten sehr genau arbeiten. Damals wurden Münzen nach ihrem Gewicht und nicht nach einer aufgeprägten Zahl gehandelt, weshalb Goldwaagen lange weit verbreitet waren.
Dominik Lochmann weiß: „Wer heutzutage Gold kauft oder verkauft, muss nicht mehr auf antike Messinstrumente vertrauen. Einheitlich genormte Goldbarren und -münzen erleichtern den Handel und ermöglichen einen unkomplizierten Preisvergleich. Goldwaagen gibt es trotzdem immer noch – allerdings digitale.“
Morgenstund hat Gold im Mund
Laut der Redensart „Morgenstund hat Gold im Mund“ sind Menschen am Morgen besonders produktiv.
Ob die ersten Tagesstunden wirklich so viel zu bieten haben, mag aber so mancher Langschläfer bezweifeln.
Schon zwischen dem 15. und dem 16. Jahrhundert soll die bekannte Redensart entstanden sein.
Eine mögliche Herkunft stellt der lateinische Satz „Aurora habet aurum in ore“ dar. Dieser bezieht sich auf Aurora, die römische Göttin der Morgenröte. Sie wird traditionell mit Gold in Kleidung und Haar abgebildet.
Dominik Lochmann sagt: „Bereits seit Hunderten von Jahren begehren Menschen das glänzende Edelmetall Gold und schreiben ihm positive Eigenschaften zu.
Aufgrund spezieller chemischer und physikalischer Merkmale und natürlich begrenzter Vorkommen gilt es als sehr wertvoll und stellt auch heute noch ein Statussymbol dar.
Viele Menschen kaufen Gold, um ihre Körper mit wertvollem Schmuck zu schmücken oder ihr Geld sicher anzulegen.“
Weitere Informationen unter www.scheideanstalt.de