Gemeinsam gut gelöst!
Wie sich Pflege als Familie meistern lässt
Wenn Eltern oder Großeltern ihren Alltag im Alter nicht mehr allein bewältigen können, ist in der Regel die gesamte Familie gefragt.
Gemeinschaftlich alle anfallenden organisatorischen Fragen zu klären, stellt allerdings viele vor große Herausforderungen.
- Wer übernimmt den wöchentlichen Einkauf?
- Wer geht sicher, dass Medikamente richtig eingenommen werden?
- Und wer hilft bei finanziellen Angelegenheiten?
Markus Küffel, Gesundheitswissenschaftler, examinierte Pflegefachkraft und Geschäftsführer der Pflege zu Hause Küffel GmbH, weiß: „Es lohnt sich, bereits frühzeitig zu klären, welches Pflegemodell überhaupt infrage kommt und wer im Ernstfall welche Rolle übernimmt. Dabei müssen die Wünsche der Pflegebedürftigen unbedingt miteinbezogen werden. Mit einer Lösung, die alle Beteiligten akzeptieren, lässt sich Streit auf lange Sicht vermeiden.“
Besondere Herausforderung
Laut Statistischem Bundesamt werden gut drei Viertel aller Pflegebedürftigen zu Hause versorgt. In der überwiegenden Anzahl der Fälle übernehmen Angehörige diese Aufgabe.
Neben Job und eigenen Kindern kann dadurch eine große Mehrbelastung im Alltag entstehen.
Gleichzeitig möchten pflegende Angehörige ihre Liebsten bestmöglich versorgt wissen und obendrein häufig auch nicht enttäuschen.
Wenn einzelne Familienmitglieder besonders viele Pflegeaufgaben übernehmen, kann langfristig Potenzial für familiäre Konflikte entstehen.
Markus Küffel empfiehlt: „Von gelegentlichen Gartenarbeiten bis zu täglicher Hilfe beim Ankleiden – Familien sollten rechtzeitig zusammentragen, welche Tätigkeiten ihre Liebsten im Alltag nicht mehr allein bewältigen können. Auf diese Weise behalten sie den Überblick und teilen anfallende Aufgaben deutlich leichter untereinander auf. Dennoch können sich Familienmitglieder durch ihre Pflegetätigkeit und den damit einhergehenden Zeitaufwand überfordert fühlen. Dann lohnt es sich, auch andere Pflegemodelle in Erwägung zu ziehen.“
Unterstützung holen
Viele Seniorinnen und Senioren legen Wert darauf, weiterhin in ihrem vertrauten Zuhause zu bleiben. Auch für diese Fälle stehen professionelle Pflegemodelle zur Verfügung, die Familien entlasten. Ein ambulanter Pflegedienst leistet Angehörigen Unterstützung bei der Pflege in den eigenen vier Wänden.
Pflegefachkräfte helfen beispielsweise bei der Körperhygiene, bei Haushaltstätigkeiten oder durch Fahrdienste. Dafür kommen sie in regelmäßigen Abständen – mehrmals täglich oder auch nur wöchentlich – zu den Menschen nach Hause.
Dieses Modell bietet sich allerdings nicht für jeden an.
Den Pflegekräften steht häufig nur wenig Zeit zur Verfügung und je nach Pflegebedürftigkeit können oder wollen einige Betroffene zwischen den Besuchen nicht völlig auf sich gestellt sein.
Bei der sogenannten 24-Stunden-Pflege kommt Pflegebedürftigen hingegen eine Rundumbetreuung zu.
Markus Küffel erklärt: „Hierbei lebt eine professionelle Betreuungskraft zusammen mit dem Pflegebedürftigen unter einem Dach. Dadurch erfahren Seniorinnen und Senioren ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit und haben die Möglichkeit, weiterhin selbstbestimmt in ihrem gewohnten Umfeld zu verbleiben. Angehörige verspüren dadurch oftmals eine große Entlastung in ihrem Alltag. Welches Modell sich am ehesten eignet, ist letztendlich eine individuelle Entscheidung. Gemeinsam als Familie lässt sich eine gute Lösung finden.“
Weitere Informationen unter www.pflegezuhause.info