Können Photovoltaikanlagen krank machen?
Wie sich Bewohner schützen können
In Deutschland gibt es rund 1,4 Millionen Photovoltaikanlagen, die Sonnenenergie in nutzbaren Strom umwandeln und damit einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung leisten.
Doch bei der Energieerzeugung entsteht ein unliebsamer Nebeneffekt: Elektrosmog.
Der Verband Baubiologie erklärt, wie sich Verbraucher schützen können.
Elektrosmog: Ursache und Folgen
Eine Photovoltaikanlage erzeugt tagsüber – wenn die Sonne scheint – in ihren Solarzellen einen Gleichstrom. Dieser wird mit einem Wechselrichter in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt und spart somit Stromkosten.
Bei der Umwandlung entstehen allerdings elektrische, magnetische Felder und sogenannte Oberwellen. Diese können bei sensiblen Menschen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, die sich regelmäßig sehr nahe an einzelnen Komponenten der Anlage aufhalten.
Geklagt wird in diesem Zusammenhang oftmals über Kopfschmerzen, Nervosität und Atembeschwerden.
Joachim Gertenbach vom Verband Baubiologie empfiehlt: „Die Beschwerden können wirksam vermieden werden, wenn die Anlage vor Aufstellung sorgfältig konzipiert ist und gut installiert wird.“
Abstand ist das A und O
Es gibt zwei Arten von Wechselrichtern. Wechselrichter mit Trafo erzeugen wenig Oberwellen in den Leitungen, dafür aber erhebliche Magnetfelder.
Bei elektronischen Wechselrichtern ist es umgekehrt:
kaum Wechselfelder, dafür viele Oberwellen. Diese werden als "Dirty Power" auch in die Photovoltaik-Module weitergeleitet.
„In der Regel sind bei einem Sicherheitsabstand von über zwei Metern zu den Anlagenkomponenten keine höheren Messwerte im Vergleich zu den allgemein vorhandenen Feldern in einer Wohnung festzustellen“, erläutert Gertenbach.
Ganz wichtig:
Die Kabel sollten dicht beieinander liegen und geerdet werden. Der Wechselrichter sollte weit weg von Ruhezonen, möglichst im Keller, installiert werden. Damit lässt sich der Elektrosmog auf ein Minimum reduzieren.
Im Zweifelsfall sollte man die Anlage von einem qualifizierten Baubiologen überprüfen lassen.
Tipps für den Einbau von Photovoltaikanlagen:
1. Die Installation des Wechselrichters in der Nähe zum Schlafplatz vermeiden. Der Verband Baubiologie empfiehlt einen Sicherheitsabstand von mindestens 2 Metern, auch zu allen Leitungen.
2. Bei elektronischen Wechselrichtern die Leitungen zu den Photovoltaik-Modulen erden. Die Oberwellen („Dirty Power“) in den Leitungen können durch den Einsatz von Filtern vermieden werden.
3. Auf kurze Leitungsführungen und dicht beieinander liegende Kabel achten.
4. Zur Vermeidung störender Geräusche sollten die Wechselrichter nicht auf Resonanzkörpern, z.B. dünnen Holzwänden oder Dachsparren, montiert werden.
5. Auf Steuerungs- und Informationssysteme per Funk verzichten.
6. Bereits im Vorfeld der Installation einer Photovoltaik-Anlage einen qualifizierten Baubiologen in Ihrer Nähe kontaktieren.
Wer gern mehr über dieses Thema erfahren möchte, findet weitere Informationen direkt unter www.verband-baubiologie.de