Hausnotrufdienste: Vier von neun Diensten bearbeiten Notrufe gut
Hausnotrufdienste sind sinnvoll für erkrankte oder ältere Menschen, die oft allein zu Hause sind und in Not geraten können.
Die Stiftung Warentest hat neun Dienste geprüft, darunter private und gemeinnützige wie Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz und Malteser.
Das Ergebnis:
Vier Notrufdienste bearbeiteten die im Test simulierten Notrufe gut. Doch es gab auch viele Mängel bei den Verträgen, Schwächen bei der Beratung und Inbetriebnahme der Geräte sowie dem Kundenservice. Die Gesamtnoten reichten deshalb von befriedigend bis mangelhaft.
Die meisten Anbieter arbeiten mit klassischen Hausnotrufgeräten.
Die Kunden tragen ein Armband oder eine Kette mit Notrufknopf. Jeden Anbieter konfrontierten die Tester mit Notrufen, wie sie täglich bei den Zentralen eintreffen – etwa, wenn die Betroffenen von der Bettkante gerutscht oder über den Teppich gestolpert sind, ihnen schwindlig oder übel ist. Wie die Dienste beim Alarm reagierten, war der wichtigste Prüfpunkt im Test.
Positiv fiel die Schnelligkeit der Zentralen auf.
Die Mitarbeiter nahmen den Notruf meist innerhalb von wenigen Sekunden bis zu einer Minute an und informierten schnell die Kontaktpersonen. Doch nur selten stellten die Mitarbeiter Nachfragen zur Situation. Bei einem privaten Anbieter meldete sich die Notrufzentrale einmal gar nicht, sondern informierte die Angehörigen nur per Smartphone-App, ein anderes Mal reagierte sie erst nach rund zwei Minuten.
In vielen Verträgen und allgemeinen Geschäftsbedingungen fanden die Tester unzulässige Klauseln.
Bei einigen Anbietern sind Preisänderungsklauseln unwirksam oder Klauseln zum Haftungsausschluss unzulässig. Es fehlten zudem Informationen zum Widerruf oder die Widerrufsbelehrungen waren fehlerhaft.
Wie schon im Test 2011 stellten die Tester erneut fest, dass viele Anbieter zu wenig auf die Bedürfnisse der meist älteren Kunden eingehen. Beim Notruf sprachen die Mitarbeiter der Zentrale teils nicht laut genug oder waren wenig einfühlsam. Manche verschwanden einfach aus der Leitung und ließen die Anrufer im Unklaren, ob sie Hilfe veranlasst haben. Ähnliches erlebten die Tester bei der Beratung und Installation der Geräte.
Der Test findet sich in der August-Ausgabe der Zeitschrift test und ist online unter www.test.de/hausnotruf abrufbar.