Augen auf beim Goldkauf

Wie sich echte und gefälschte Goldbarren unterscheiden

Immer wieder sehen interessierte Käufer Gold zum Schnäppchenpreis. Doch das günstige Angebot entpuppt sich schnell als ausgeklügelte Betrugsmasche: Statt Edelmetall verkaufen Schwindler ahnungslosen Kunden vergoldetes Messing, Kupfer oder Wolfram. Dominik Lochmann, Geschäftsführer ESG Edelmetall-Service GmbH & Co. KG, verrät, wie sich echte von gefälschten Goldbarren unterscheiden lassen.

Optische Anzeichen einer Kopie
Vermeintlich preiswerte Anlageprodukte sollten Abnehmer grundsätzlich skeptisch stimmen. Vor allem betrifft das Gold: „Übersichtslisten von Banken und Edelmetallhändlern zeigen taggenau die Rückkaufpreise von Edelmetallen. Warum sollte also jemand im Internet einen Goldbarren für weniger Geld verkaufen und zusätzlich 10 Prozent Gebühren an das Onlineauktionshaus bezahlen? Zumal er mehr Geld bei einem direkten Verkauf an eine Bank oder einen Goldhandel bekommt?“, betont Lochmann. Unseriöse Angebote lassen sich in manchen Fällen auch optisch identifizieren. Liegen zum Beispiel mehrere Goldbarren mit identischer Seriennummer vor, so handelt es sich definitiv um Fälschungen. Es empfiehlt sich außerdem, die äußere Erscheinung des Barrens, das sogenannte Prägebild, mit einem Referenzobjekt abzugleichen. Stehen keine Vergleichsmöglichkeiten zur Verfügung, helfen der Gang zum Händler oder Bilder und Maße auf seriösen Webseiten wie beispielsweise goldbarren.de.

Tests für zu Hause
Mittlerweile existieren auf dem Markt allerdings auch einige sehr gute Kopien, die sich augenscheinlich kaum von echtem Gold unterscheiden. Eine Ermittlung der Maße hilft in diesen Fällen zunächst weiter. Stimmen Gewicht und Größe des Barrens mit den Standards überein, kann der Abnehmer in der Regel davon ausgehen, dass es sich um echtes Gold handelt. Doch auch wenn das spezifische Gewicht stimmt, kann es sich um ein Plagiat handeln. Wolfram hat beispielsweise fast dieselbe Dichte wie Gold und wird deshalb gerne für Fälschungen verwendet. Hier müssen Käufer dann zu anderen Prüfmethoden greifen. Auch Magnete bieten sich zur Bestimmung der Echtheit an, da reines Gold nicht auf sie reagiert, gefälschtes häufig aber schon. Dieser Test funktioniert jedoch nur mit stärkeren Exemplaren, einfache Kühlschrankmagnete reichen dabei nicht aus. Des Weiteren lassen sich insbesondere Münzen gut am Klang prüfen. „Fallen sie auf eine harte Oberfläche, klingen Varianten aus echtem Gold hell und anhaltend, ähnlich einer Triangel“, weiß der ESG-Geschäftsführer. Letztendlich bieten diese Tests jedoch keine hundertprozentige Sicherheit.

Wissenschaftliche Methoden für zweifelsfreie Bestimmung
Experten stehen mit den passenden Werkzeugen noch weitere Möglichkeiten zur Verfügung, die Echtheit der Barren zu überprüfen. Mittels Röntgen-Fluoressenz-Analyse lässt sich der Edelmetallfeingehalt der Barren-Oberfläche feststellen, ohne diese zu beschädigen. „Dabei sendet ein Gerät Röntgenstrahlen auf die Oberfläche des Barrens. Da jedes Edelmetall-Element diese in einer anderen Wellenlänge reflektiert, lässt sich schnell ermitteln, aus welchem Material der Barren oberflächlich besteht. Über tiefer gehende Schichten sagt diese Methode jedoch nichts aus“, erklärt Lochmann. Erst weitere Untersuchungen ermitteln, ob es sich um reines Gold handelt: Bestehen Barren komplett aus demselben Material, erkennt der Fachmann dies bei kleineren Ausführungen bis 50 Gramm an ihrer elektrischen Leitfähigkeit, da diese bei Gold immer denselben Wert aufweist. Größere Mengen des Rohstoffs untersuchen Spezialisten per Ultraschallmessung und berechnen so die Schallleitgeschwindigkeit des Materials, also die Geschwindigkeit, mit der sich Schall in diesem Medium ausbreitet. Weicht diese vom typischen Wert für Gold ab, handelt es sich definitiv um eine Fälschung.

„Grundsätzlich gilt: Gewissheit über die Echtheit seines Goldes erlangt, wer sich an den Edelmetallhändler seines Vertrauens wendet. Diesem stehen alle technischen Möglichkeiten zur Verfügung, um das Material der Barren zweifelsfrei zu ermitteln“, betont der ESG-Experte abschließend.

Weitere Informationen unter www.scheideanstalt.de   und www.edelmetall-handel.de