Baufinanzierung: Banken verlangen überhöhte Bereitstellungszinsen

Für das Bereitstellen eines Darlehens kassieren Banken oft einen Zinssatz, der mehr als doppelt so hoch ist wie für das Darlehen selbst.

Fast alle verlangen 3 Prozent im Jahr auf den noch nicht abgerufenen Darlehensteil. Große Unterschiede gibt es aber bei der Anzahl der Freimonate, in der das Bereitstellen noch kostenlos ist.

Die Stiftung Warentest rät Bauherren daher, beim Vergleich von Kreditangeboten nicht nur auf den Effektivzins, sondern auch auf die Bereitstellungszinsen bis zur vollen Auszahlung des Kredits zu achten. Veröffentlicht ist der Artikel in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und online unter www.test.de/bereitstellungszinsen.

Wer ein Haus baut, muss oft doppelt zahlen:
Für den bereits ausgezahlten Kreditbetrag verlangt die Bank die normalen Vertragszinsen. Zusätzlich kassiert sie Bereitstellungszinsen auf den Kreditanteil, den der Kunde bei Teilzahlungen während der Bauzeit noch nicht abgerufen hat. Dieser Bereitstellungszins liegt bei fast allen Banken bei 3 Prozent und galt schon Anfang der Neunzigerjahre.

Doch damals lagen die Zinsen für ein Baudarlehen bei fast 10 Prozent.
Nur wenige Banken haben ihre Bereitstellungszinsen der Zinsentwicklung angepasst, so dass sie heute oft mehr als doppelt so hoch sind wie die gesunkenen Darlehenszinsen. Die ING-Diba beispielsweise hat den Zinssatz bereits Anfang des Jahres 2015 auf 1,80 Prozent gesenkt. Bei den meisten Banken ist er aber mit 3 Prozent nach wie vor genauso hoch wie vor über 25 Jahren.

Viele Banken berechnen die Bereitstellungszinsen bereits ab dem dritten oder vierten Monat nach Kreditzusage. Andere räumen sechs oder neun Karenzmonate ein.

Und mitunter bleibt der Kunde ein ganzes Jahr von Zusatzzinsen verschont. Ein Vergleich ist daher lohnenswert.

Der ausführliche Artikel erscheint in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (ab 17.05.2017 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/bereitstellungszinsen  abrufbar.