Mehr finanzielle Sicherheit im Alter

vzbv und Mitgliedsverbände stellen Zehn-Punkte-Papier gegen Altersarmut vor

Immer mehr Menschen können im Alter nicht aus eigener Kraft für sich sorgen. Das registrieren die Sozialverbände, die Freie Wohlfahrtspflege und die Verbraucherzentralen mit ihren Beratungs- und Betreuungsangeboten.

Um Altersarmut zu vermeiden, muss die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles, jetzt handeln. Das fordern der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und seine Mitgliedsverbände in einem Zehn-Punkte-Papier anlässlich des Europäischen Tages der Solidarität zwischen den Generationen.

Reformbedarf sieht das Bündnis nicht nur in der gesetzlichen Rentenversicherung, sondern auch in der privaten Vorsorge. „Es geht zum einen darum, die finanzielle Basis der gesetzlichen Rentenversicherung zu stärken. Zum anderen muss die private Vorsorge verbrauchergerechter gestaltet werden“, sagt Dorothea Mohn, Teamleiterin Finanzen beim vzbv.

Das Bündnis fordert Bundesministerin Andrea Nahles auf, neben den bereits eingebrachten Gesetzesinitiativen unsichere und unzureichend vergütete Beschäftigungsverhältnisse einzudämmen und für effizientere private Vorsorgemöglichkeiten zu sorgen.

Gegen prekäre Arbeitsverhältnisse
Die wichtigste Einkommensquelle im Alter ist und bleibt auf absehbare Zeit die gesetzliche Rente. Voraussetzung für eine gute gesetzliche Rente sind entsprechend robuste Erwerbsbiografien. Die Realität sieht anders aus: Durch viele Biografien ziehen sich – vor allem in den neuen Bundesländern und bei Frauen – längere Phasen von Arbeitslosigkeit und Beschäftigung im Niedriglohnsektor, in Leiharbeit, Teilzeit oder in Minijobs. „Die Politik muss prekäre Arbeitsverhältnisse im Niedriglohnsektor eindämmen. Das sorgt nicht nur für individuell höhere Rentenansprüche, sondern spült auch mehr Geld in die gesetzliche Rentenversicherung“, sagt Mohn.

Vorsorgefonds als einfaches Basisprodukt
Vielen Menschen fällt es schwer, sich im Dschungel der Altersvorsorgeprodukte und ihrer Varianten zurechtzufinden. Sie sind unsicher, welches das richtige Produkt für ihre individuelle Situation ist: passt es zum Einkommen, Beruf, zur familiären Situation und zum Konsumverhalten, überdauert es auch mögliche Lebenskrisen wie Jobverlust oder Scheidung?

Viele verkennen auch, dass private Altersvorsorge eine lebenslange Aufgabe ist und frühestmöglich begonnen werden sollte.

„Um Verbrauchern einen einfachen Ausweg aus dem Entscheidungsdilemma zu bieten, sollte ein staatliches Basisprodukt mit niedrigster Kostenstruktur angeboten werden“, fordert Mohn. Entscheidend seien niedrige Kosten, um vernünftige Renditen zu erzielen. Ein solcher Vorsorgefonds sollte entsprechend ohne Abschluss- und Vertriebskosten und mit möglichst niedrigen Management- und Verwaltungskosten laufen.

Anleger könnten so mit freiwilligen Beträgen effizient in ihre Altersvorsorge investieren.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch direkt unter http://www.vzbv.de/13189.htm