Dürfen sich Lebensversicherer an den Ersparnissen ihrer Kunden bedienen?
LV-Doktor unterstützt Protest gegen die Abschaffung der Bewertungsreserven
Mit dem geplanten Gesetzespaket zur Abschaffung der Bewertungsreserven beugt sich die Bundesregierung wieder einmal dem Diktat der Versicherungslobbyisten. Denn nach mehr als einem Jahr Streit, hitzigen Debatten und vom Bundesrat abgelehnten Entwürfen ist es der Branche nun endlich doch noch gelungen, die Staatsoberen von der absoluten Notwendigkeit einer Reform zu überzeugen. Schließlich ist eine Abschaffung der Kundenbeteiligungen unbedingt erforderlich, will man die Schieflage der Branche austarieren, deren wirtschaftlichen Fortbestand und "faire" Renditemodelle für Kunden sichern. Behaupten die Assekuranzen.
Eine "faire" Lösung - für wen?
Obwohl der Mediendiskurs vor Kritik an dem geplanten Paket strotzt und Verbraucherschützer und Branchenkritiker eine Beschneidung der Kundenrechte vehement ablehnen, verteidigte das Finanzministerium kürzlich erst das Vorhaben der Bundesregierung. Schließlich folge man damit nur der Empfehlung der Deutschen Bundesbank, eine solide Lösung für alle Beteiligten zu schaffen. Solide dürften die geplanten Kürzungen allerdings nicht für alle Betroffenen sein, gehen ausscheidenden Kunden doch auf diese Weise tausende Euro ihrer Ablaufleistung verloren. Die Branche selbst spricht dabei von einer "generationengerechten, fairen Lösung". Da stellt sich nur die Frage, inwieweit es fair ist, Kunden die Zeche für schlechte Anlagestrategien zahlen zu lassen...
Abschaffung der Bewertungsreserven unmoralisch
Auch Jens Heidenreich, Pressesprecher der proConcept AG und deren erfolgreichem Verbraucherschutzprojekt LV-Doktor, erachtet die anstehende Streichung der Kundenbeteiligung als absolut inakzeptabel: "Kunden, die Jahrzehnte lang ihr Kapital in die Versicherung eingebracht haben, sollen sich nun mit Kleingeld zufrieden geben, während die Unternehmen sich auf den Rücken ihrer Kunden sanieren beziehungsweise die ohnehin schon hohen Gewinne potenzieren." Zusammen mit seinen Kollegen des Projektteams von LV-Doktor, den Verbraucherschutzzentralen und Stiftung Warentest prangert er seit Jahren die Missstände in der deutschen Lebensversicherungsbranche an. Dabei konnten die LV-Doktor-Anwälte bereits in zahlreichen Verfahren die Rechte von Kunden durchsetzen und zur Klärung wichtiger Verbraucherrechtsfragen beitragen. Kein Wunder also, dass sich LV-Doktor auch gegen die Abschaffung der Bewertungsreserven stark macht.
Geplante Reform torpediert Urteil des Bundesverfassungsgerichtes
"Mit der Abschaffung der Bewertungsreserven wird namentlich die letzte Bastion genommen, die bislang verhinderte, dass sich die Versicherungsunternehmen sämtliche Kapitalerträge einverleiben und vollendet das gewünschte Enteignungsszenario zugunsten der Versicherungsunternehmen.", führt Heidenreich weiter aus. Doch nicht nur, dass die Streichung der Beteiligung wieder einmal enorme finanzielle Einbußen für die Kunden bedeutet - immerhin sprechen wir hier über einen Gesamtverlust in Milliardenhöhe für die Versicherungskunden - sie verstößt nach Meinung von LV-Doktor auch gegen ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes. Hierbei handelt es sich um ein Urteil aus dem Jahr 2005, das die Bundesregierung in die Pflicht nahm, bis 2007 eine verbraucherfreundliche Lösung für eine angemessene Beteiligung an den Bewertungsreserven zu finden. Infolgedessen werden ausscheidende Lebensversicherungskunden seit 2008 zu 50 % an den Überschüssen beteiligt. "Die geplante Abschaffung der Bewertungsreserven steht den Auflagen des Bundesverfassungsgerichtes vollkommen entgegen", so der Pressesprecher von LV-Doktor.
Streichung der Kundenbeteiligung unnötig
Dass die Abschaffung der Bewertungsreserven darüber hinaus aus wirtschaftlicher Sicht überhaupt nicht nötig ist, beweist zudem eine Studie von Öko-Test. Das Verbraucherschutz-Magazin hatte sich Anfang des Jahres die Bilanzen von 66 Lebensversicherern angeschaut und war zu dem Schluss gekommen, dass die Versicherungsunternehmen ihre finanzielle Lage absichtlich dramatisieren, um die Regierung von der Reform zu überzeugen. Das Fazit von Öko-Test: Geld ist da, aber nicht für den Kunden. Kunden sollten sich also auf keinen Fall mit den drastischen Einschnitten zufrieden geben, rät Heidenreich, sondern sich am Widerstand gegen das geplante Gesetzespaket beteiligen.
Abschaffung der Bewertungsreserven verhindern
Die Netzwerkanwälte und der juristische Beirat von LV-Doktor prüfen derzeit mögliche Rechtsmittel gegen den Gesetzesentwurf. Gleichzeitig empfiehlt Heidenreich den Verbrauchern, sich ihres Stimmrechtes zu bedienen und sich an der - unter anderem vom Bund der Versicherten unterstützten Petition "Kunden von Kapitallebensversicherungen müssen weiterhin an stillen Reserven beteiligt werden!" auf der Online-Plattform OpenPetition zu beteiligen. Denn: "Die Streichung der Kundenbeteiligung muss unter allen Umständen verhindert werden!!!", so der Pressesprecher von LV-Doktor.
LV-Doktor ist seit Jahren führender Experte auf dem Gebiet der Kündigung und Rückabwicklung von Lebensversicherungen. Als perfekter Ansprechpartner für alle jene, die ihre Lebensversicherung kündigen möchten, erstreitet LV-Doktor erfolgreich umfängliche Nachzahlungen über den Rückkaufswert hinaus bis hin zur Rückerstattung sämtlicher einbezahlter Prämien nebst Zinsen.
Weitere Informationen erhalten Sie auch direkt unter www.proconcept.ag