Schmerz, lass nach!

Temperaturempfindliche Zähne behandeln

Wenn kalte oder heiße Lebensmittel plötzlich ein starkes Ziehen in den Zähnen auslösen, liegen bei den Betroffenen oftmals die sogenannten Dentinkanäle frei.

„Als Ursache lässt sich häufig Zahnschmelzabbau oder zurückgegangenes Zahnfleisch ermitteln. Fehlt diese Schutzschicht, führt selbst ein eisiger Windzug zu Schmerzen“, weiß Dr. Lutz Spanka, Master of Science für Implantologie und Dentalchirurgie sowie Kieferorthopädie im ZahnZentrum NordWest in Hude.

Schützender Zahnschmelz
Um das menschliche Gebiss vor den alltäglichen Belastungen zu schützen, überzieht robuster Schmelz den sichtbaren Teil der Zähne.

Wenn diese Schicht abnutzt, liegt das anfälligere Dentin frei.

„In diesem befinden sich viele kleine Kanäle, die äußere Reize wie Hitze oder Kälte direkt in das Zahnmark und die darin befindlichen Nerven weiterleiten.

 Auch beim Essen von sehr süßen oder sauren Lebensmitteln entstehen infolgedessen stechende Schmerzen“, erklärt Dr. Spanka.

Schwindendes Zahnfleisch legt ebenfalls die Dentinkanäle frei und wirkt sich in schweren Fällen auch auf die Ästhetik aus, weil die Zähne länger erscheinen als gewöhnlich.

Doch neben der Optik und dem unangenehmen Ziehen besteht noch eine weitere Gefahr

Auf dem ungeschützten und weicheren Dentin breiten sich gefährliche Bakterien schneller aus, die Krankheiten wie Karies oder Parodontitis verursachen.

Vorbeugung und Behandlung

Angegriffener Zahnschmelz und schwindendes Zahnfleisch haben mehrere Ursachen: Neben dem Alter, nächtlichem Knirschen, Karieserkrankungen und Entzündungen wie Parodontitis oder Gingivitis kann auch ein zu starker Druck beim Putzen Schäden verursachen.

Schon die richtige Putzroutine stellt deshalb eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme dar.

Grundsätzlich sollte die Zahnbürste nicht zu hart sein und regelmäßig gewechselt werden. Viele elektrische Bürsten warnen außerdem, wenn der Nutzer zu viel Druck ausübt.

„Bei bereits entstandenen Schäden versiegeln wir den Zahn mit Fluoridlack und überziehen ihn also mit einem künstlichen Schutzmantel“, verrät Dr. Spanka.

Dieses Verfahren kommt allerdings nur infrage, wenn keine akute Zahnfleischentzündung vorliegt. Denn eine Erkrankung des Gewebes muss erst auskuriert werden.

Auch eine Transplantation eignet sich bei zurückgezogenem Zahnfleisch. Sie stellt neben einer erhöhten Schmerzresistenz auch das ursprüngliche Aussehen wieder her.

„Dafür entnehmen wir am Gaumen etwas Gewebe und vernähen es am Zahnfleisch. Dort wächst es innerhalb weniger Tage an“, erklärt Dr. Spanka abschließend.

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