Zahnfüllungs-Check-up

Welches Material passt zu wem?

Entdeckt der Zahnarzt bei seiner Kontrolluntersuchung ein Loch, kommt in den meisten Fällen eine Füllung zum Einsatz.

Um die geschädigte Stelle zu verschließen, bieten sich allerdings verschiedene Materialien mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften an.

„Patienten sind oftmals unsicher, welches Material sie wählen sollen. Hinzu kommt, dass Krankenkassen auch nur einige Füllungen zahlen. Deshalb ist es wichtig, vorab mit Patienten zu besprechen, welches Material in ihrem individuellen Fall infrage kommt“, weiß Dr. Lutz Spanka, Master of Science für Implantologie und Dentalchirurgie sowie Kieferorthopädie im ZahnZentrum NordWest in Hude.

Amalgam
Obwohl Amalgamfüllungen als durchaus umstritten gelten, werden einzig deren Kosten noch immer komplett von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Ihre Vorteile liegen in ihrer langen Haltbarkeit von ungefähr zehn Jahren, der einfachen Verarbeitung und dem kostengünstigen Material.

Allerdings wird Amalgam aufgrund seines hohen Quecksilberanteils kritisiert. Dieser steht im Verdacht, Kopf- und Kieferschmerzen, Muskelkrämpfe und ein andauerndes Müdigkeitsgefühl auszulösen. Deshalb darf das Füllmaterial mittlerweile bei schwangeren und stillenden Frauen sowie bei Kindern nicht mehr verwendet werden.

Komposit
Bei Komposit handelt es sich um ein zahnfarbenes Materialgemisch aus Kunststoff und Kieselsäuresalz, das im Mundraum kaum auffällt. „Kompositfüllungen tragen wir im Schichtverfahren direkt auf den von Karies befreiten Zahn auf. Im Anschluss bestrahlen wir die Stelle mit UV-Licht, damit die Füllung aushärtet“, erklärt Dr. Spanka das Vorgehen.

Bei diesem Prozess zieht sich das Material allerdings leicht zusammen und ein kleiner Spalt zwischen Zahn und Füllung entsteht, in dem sich Bakterien ansammeln.

Als weiterer Schwachpunkt gelten mögliche Verfärbungen des Materials, deshalb sollten insbesondere Raucher und Kaffeetrinker Zähne mit einer Kompositfüllung besonders gut reinigen.

Im Front- und Seitenzahnbereich zahlt die gesetzliche Krankenkasse die zahnfarbene Füllung, bei weniger sichtbaren, hinteren Zähnen müssen Patienten die Kosten selbst tragen.

Je nach Aufwand liegen diese durchschnittlich zwischen 50 und 100 Euro.

Keramik
Sogenannte Inlays aus Keramik werden nach einem Abdruck im Labor angefertigt und im Anschluss im Zahn angeklebt.

„Aufgrund ihrer hohen Bioverträglichkeit eignen sie sich auch für Allergiker. Sie gelten außerdem als sehr stabil und lassen sich farblich nicht von natürlichen Zähnen unterscheiden. Deshalb kommt Keramik sowohl für Füllungen bei Backenzähnen als auch im Frontzahnbereich zum Einsatz“, erläutert Dr. Spanka.

Allerdings müssen Patienten für die Kosten von mehreren Hundert Euro selbst aufkommen.

Gold
Aufgrund seiner auffälligen Farbe ist das älteste Material für Zahnfüllungen bei Patienten nicht sehr beliebt.

Da reines Gold zu weich wäre, kommen hauptsächlich sogenannte Legierungen zum Einsatz, denen andere Metalle wie Palladium, Platin, Silber und Zink beigemischt sind. Dadurch erhält das Material eine gute Stabilität.

Goldfüllungen gelten als sehr robust und halten in der Regel bis zu 15 Jahre.

Allerdings kosten sie aufgrund von Material- und Laborkosten auch mehr.

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