Die "Wurzel" allen Übels
... so lassen sich Zähne durch Wurzelkanalbehandlungen retten
Wenn sich das Innere eines Zahns entzündet, geht dies oft mit unerträglich starken Schmerzen einher. Um die Beschwerden zu beheben, stellt eine Wurzelbehandlung für die Betroffenen oftmals den letzten Ausweg dar.
Jedoch fürchten viele Patienten diesen Eingriff, dabei gibt es gar keinen Grund zur Sorge, wie Dr. Lutz Spanka, Master of Science für Implantologie und Dentalchirurgie sowie Kieferorthopädie im ZahnZentrum Dr. Spanka & Kollegen in Hude, erklärt: „Eine sogenannte Wurzelkanalbehandlung erfolgt minimalinvasiv - schädigt also so wenig Zahnmaterial und Gewebe wie möglich - und bietet die Chance, den geschädigten Zahn zu erhalten. Ihn zu ziehen, würde einen viel größeren Eingriff in den Mundraum bedeuten.“
Schmerzhafte Entzündung
Pochende Schmerzen, kälte- oder druckempfindliche Zähne können auf eine Entzündung des Zahnmarks, eine sogenannte Pulpitis oder einen bereits abgestorbenen Zahnnerv, hindeuten. Ein Röntgenbild gibt Aufschluss, ob die von dünnen Nerven durchzogene Pulpa, umgangssprachlich häufig auch als Zahnnerv bezeichnet, wirklich angegriffen ist.
Eine Pulpitis entsteht, wenn Bakterien in das Gewebe eindringen, zum Beispiel über kariöse Löcher oder besonders tiefe Zahnfleischtaschen, ausgelöst durch eine Parodontitis, also eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Um die starken Schmerzen zu beheben, wird heutzutage in vielen Fällen eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt.
Erhaltung des Zahns
Ziel einer Wurzelkanalbehandlung ist die Rettung des geschädigten Zahns. Unter einer lokalen Betäubung entfernt der Zahnarzt - sofern nötig - kariöse Stellen. Anschließend entnimmt er durch eine kleine Öffnung im Zahn die entzündete Pulpa und weitet mithilfe hochflexibler Spezialinstrumente die Wurzelkanäle.
Aufgrund der Betäubung verspüren Patienten bei diesem Vorgang keinerlei Schmerzen. Als Nächstes desinfizieren spezielle Spüllösungen die geweiteten Kanäle und befreien sie von schädlichen Bakterien. Zum Abschluss verschließt der Zahnarzt die Wurzelkanäle mit einem Füllmaterial.
Da wurzelbehandelte Zähne durch die Behandlung mechanisch geschwächt sind und bei Belastung eine gewisse Bruchgefahr besteht, ist es sinnvoll, sie zusätzlich durch einen sogenannten Wurzelstift und eine Krone dauerhaft zu stabilisieren.
Außerdem sollten Patienten nach dem Eingriff auf harte Lebensmittel wie Nüsse oder Karotten verzichten. Grundsätzlich hält ein wurzelbehandelter Zahn jedoch genauso lange wie ein vitaler Zahn. „Obwohl Menschen, die eine Wurzelkanalbehandlung hinter sich haben, an ihren betroffenen Zähnen keine Schmerzen oder Temperaturunterschiede mehr spüren, besteht das Tastempfinden beim Zubeißen aber weiterhin“, betont Dr. Spanka abschließend.
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