Auf festem Grund
... die häufige Fragen zu Zahnimplantaten
Bei Zahnverlust entscheiden sich immer mehr Betroffene für einen fest sitzenden Ersatz. Laut der „Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie“ verfügen Patienten heute zehnmal häufiger über Implantate als noch im Jahr 1997.
- Doch für wen eignet sich dieser Zahnersatz?
- Welche Risiken bestehen?
- Und was kostet eine Behandlung?
Dr. Christoph Sliwowski, Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf im St. Vinzenz-Krankenhaus, gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Wer kommt für ein Implantat infrage?
„Heutzutage kann nahezu jeder Patient mit implantatgetragenem Zahnersatz versorgt werden, egal ob Einzelzähne oder ganze Zahnreihen fehlen. Auch lockere Prothesen finden dank der künstlichen Wurzel wieder festen Halt im Kiefer. Generell eignen sich Implantate für alle Personen, deren Kieferwachstum abgeschlossen ist und bei denen keinerlei Erkrankungen des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparats vorliegen.
Als Risikogruppen gelten jedoch Patienten, die unter bestimmten Erkrankungen wie Diabetes leiden oder spezielle Medikamente, beispielsweise Blutgerinnungshemmer, einnehmen müssen. Hier gilt es im Vorfeld mit einem Arzt Rücksprache zu halten, um besondere Vorbereitungsmaßnahmen zu treffen oder im Zweifelsfall auf andere Methoden zurückzugreifen.“
Wie verläuft das Einsetzen eines Implantats?
„Zunächst erfolgt eine Untersuchung des gesamten Mundraums, um den Zustand von Zähnen, Zahnfleisch und Kieferknochen zu erfassen. Nur so können Ärzte vorliegende Erkrankungen feststellen und behandeln sowie eventuell notwendige Maßnahmen zum Kieferknochenaufbau einleiten. Um ein präzises Abbild des Kiefers zu bekommen, nutzen viele Spezialisten digitale Hilfsmittel wie den dreidimensionalen Volumentomografen (DVT).
Auf diesem erkennen Experten unter anderem den Verlauf von Nervenbahnen im Kieferknochen. So lässt sich die gesamte Behandlung präzise planen und die genaue Position sowie Größe und Form des Implantats lassen sich schon vorab bestimmen.
Der minimalinvasive Eingriff selbst erfolgt unter lokaler Betäubung und dauert nur 30 Minuten. Hierbei nimmt der Arzt einen kleinen Schnitt im Zahnfleisch vor, um anschließend das Implantat fest im Kieferknochen zu verankern. Auf die künstliche Wurzel platziert der Mediziner zunächst einen vorläufigen Zahnersatz, der nach einer gewissen Einheilzeit durch die endgültige Version in Form von Brücke, Krone oder Prothese ersetzt wird.“
Welche Risiken bestehen?
„Damit das Implantat fest mit dem Knochen verwachsen kann, dürfen direkt nach der Behandlung keine zu hohen Belastungen auf dieses einwirken. Betroffene sollten daher bevorzugt weiche Kost wie Brühe, Gemüse oder Fisch zu sich nehmen. Für die optimale Wundheilung empfiehlt sich, nach jedem Essen den Mundraum mit Wasser oder Kamillentee auszuspülen, um Bakterien keinerlei Chancen zu bieten.
Zum Schutz des künstlichen Zahns und des umliegenden Zahnfleischs sollten Patienten beim Zähneputzen zunächst ausschließlich weiche Bürsten benutzen. Um auch langfristig Erkrankungen vorzubeugen, helfen eine intensive Mundhygiene mit Zwischenraumbürsten sowie Mundspülung in Kombination mit einer halbjährlichen professionellen Zahnreinigung.
Diese Maßnahmen wirken auch der größten Gefahr für Implantate, der sogenannten Periimplantitis, entgegen. Im schlimmsten Fall kann diese Entzündung des Implantatbetts bis in das Knochengewebe vordringen und zum Verlust des Implantats führen.“
Wie hoch sind die Kosten?
„Da jeder Patient eine individuelle Zahnsituation aufweist und unterschiedliche Vor- und Nachbereitungsmethoden benötigt, gibt es keinen einheitlichen Preis für eine Implantatbehandlung. Oftmals fallen schnell Summen im vierstelligen Bereich an, doch in enger Absprache mit dem behandelnden Arzt finden sich viele Möglichkeiten der Preissenkung.
So übernehmen beispielsweise Gesetzliche Krankenkassen einen Teil der entstehenden Kosten für den Zahnersatz und durch ein regelmäßig geführtes Bonusheft erhöht sich der Zuschuss um bis zu 30 Prozent. Zahnzusatzversicherungen übernehmen, je nach Tarif, einen gewissen Betrag der Behandlungskosten“, erklärt Dr. Christoph Sliwowski abschließend.
Weitere Informationen unter www.zahnimplantat-klinik-duesseldorf.de