Wenn der Weisheitszahn drückt
Platzmangel im Kiefer verursacht oftmals Schmerzen
Laut der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde verursachen die Weisheitszähne bei gut 80 Prozent aller Menschen Probleme. Sie brechen häufig zwischen dem 16. und 20. Lebensjahr durch und erfüllen heute keine Aufgabe mehr.
„Schuld an den Beschwerden ist meistens ein zu kleiner Kiefer. Wenn die Weisheitszähne durchbrechen, führt das häufig zu Schmerzen, Schwierigkeiten beim Kauen oder zu starker Karies, weil die Zahnbürste sie nur schwer erreicht“, weiß Dr. Lutz Spanka, Master of Science für Implantologie und Dentalchirurgie sowie Kieferorthopädie im ZahnZentrum NordWest in Hude.
Nur wer genügend Platz im Kiefer aufweist, darf seine zusätzlichen Backenzähne behalten.
Anzeichen erkennen
Probleme mit den Weisheitszähnen starten oft als Schmerzen im hinteren Mundraum oder mit gerötetem beziehungsweise angeschwollenem Zahnfleisch.
Aber auch Zahnfleischbluten, Schmerzen im Kiefer oder Schwierigkeiten beim Öffnen des Mundes stellen erste Anzeichen dar.
Dr. Spanka rät: „Wenn die Symptome über mehrere Tage bleiben oder die Schmerzen stärker werden, auf jeden Fall einen Zahnarzt aufsuchen.“
Lassen sich die Beschwerden auf die Weisheitszähne zurückführen, bedarf es einer OP.
Damit Patienten dabei keine Schmerzen spüren, findet diese unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose statt. In der Regel entfernt der Arzt die Zähne seitenweise in jeweils einem 20- bis 60-minütigen Eingriff.
„Auf Wunsch ziehen wir allerdings auch alle vier Zähne auf einmal“, erläutert Dr. Spanka. Bereits sieben bis zehn Tage nach der OP entfernt der Arzt die Fäden wieder.
Richtige Nachsorge
Obwohl jeder Patient anders auf die Operation reagiert, gibt es ein paar grundlegende Tipps, die die Wundheilung unterstützen. Dazu gehört es unter anderem, Anstrengungen, heiße Getränke und Milchprodukte zu vermeiden – der Besuch im Fitnessstudio oder der morgendliche Kaffee fallen also erst einmal aus.
Für Zigaretten gilt das ebenfalls, denn das Nikotin beeinträchtigt die Wundheilung.
Eine erhöhte Liegeposition nachts und das Kühlen mit einem feuchten Waschlappen verhindern Schwellungen. Auch ratsam: Eine Zahnbürste mit weichen Borsten, die das empfindliche Zahnfleisch schont.
Bei starken Schmerzen sollten die verschriebenen Schmerzmittel eingenommen werden, denn insbesondere in den ersten Tagen tut die Wunde noch weh.
„Das ist vollkommen normal und variiert von Patient zu Patient. Bei starkem Nachbluten oder Fieberschüben muss allerdings ein Arzt aufgesucht werden“, rät Dr. Spanka. Ein paar Tage nach der OP verschwinden die Schmerzen meistens komplett.
Weitere Informationen erhalten Sie direkt unter www.zzhu.de