Und wie hoch ist Ihr Darmkrebsrisiko?
... wer es kennt, kann handeln, falls er muss
Der menschliche Darm misst eine Länge von etwa acht Metern, besitzt eine Oberfläche von rund 300 Quadratmetern und erfüllt viele wichtige Funktionen im menschlichen Organismus.
Aufgenommene Nahrungsmittel zu verdauen stellt dabei nur eine seiner Aufgaben dar.
Mediziner bezeichnen den Darm häufig auch als unser zweites Gehirn, denn mit seinen über 100 Milliarden Nervenzellen besitzt er mehr Neuronen als Hirn und Rückenmark zusammen. Zudem befindet sich im Darm der größte Teil unseres Immunsystems.
Ungesunde Ernährungs- und Lebensgewohnheiten sowie erbliche Veranlagungen und äußere Einflüsse gefährden jedoch seine Gesundheit und führen jährlich bei rund 65.000 Menschen in Deutschland zu Darmkrebs.
Wer jedoch sein individuelles Darmkrebsrisiko kennt, kann durch entsprechende Früherkennungsmaßnahmen einer Erkrankung entgegenwirken.
Finden Sie heraus, wie hoch Ihr Darmkrebsrisiko ist und beantworten Sie die nachfolgenden Fragen von Prof. (Univ. Chisinau) Dr. Dr. Stefan Hillejan, Phlebologe und Proktologe von der Praxisklinik für Venen- und Enddarmerkrankungen in Hannover und Vorsitzender des Berufsverbands Qualifizierter Medizinischer Sachverständiger Deutschlands.
Bitte kreuzen Sie jeweils nur eine Antwortmöglichkeit an.
1. Wie alt sind Sie?
a. 44 oder jünger
b. 45 bis 65
c. Über 65
2. Wie schätzen Sie Ihr Gewicht ein?
a. Unter- bis Normalgewicht (BMI* zwischen <18 und 25)
b. Übergewicht (BMI zwischen 26 und 35)
c. Starkes Übergewicht (BMI größer als 36)
3. Wie häufig bewegen Sie sich mehr als 30 Minuten am Stück?
a. Täglich
b. 2-3 Mal wöchentlich
c. Selten bis nie
4. Wie häufig trinken Sie Alkohol?
a. Selten bis nie
b. 1-2 Gläser wöchentlich
c. 1-2 Gläser täglich
5. Rauchen Sie und wenn ja wie viel?
a. Nein
b. Ja, 1-2 Schachteln wöchentlich
c. Ja, mehr als 1-2 Schachteln wöchentlich
6. Wie oft nehmen Sie frisches Obst und Gemüse zu sich?
a. Mehrere Portionen täglich
b. Mehrere Portionen wöchentlich
c. Selten oder nie
7. Wie oft essen Sie rotes Fleisch, Wurst oder fetthaltige Lebensmittel?
a. Selten bis nie
b. Mehrere Portionen wöchentlich
c. Täglich
8. Wurde bei Ihnen oder einem Ihrer engen Verwandten (Eltern, Kinder, Geschwister) ein Darmpolyp diagnostiziert?
a. Nein
b. Ja, nach dem 50. Lebensjahr
c. Ja, vor dem 50. Lebensjahr
9. Liegen in Ihrer engen Verwandtschaft Darmkrebserkrankungen vor?
a. Nein
b. Ja, die Krankheit wurde nach dem 50. Lebensjahr erkannt
c. Ja, die Krankheit wurde vor dem 50. Lebensjahr erkannt
10. Sind Sie oder einer Ihrer engen Verwandten an Magen-, Gebärmutter- oder Eierstockkrebs erkrankt?
a. Nein
b. Ja, nach dem 50. Lebensjahr
c. Ja, vor dem 50. Lebensjahr
11. Haben Sie oder Ihr Arzt schon einmal Blut in Ihrem Stuhl bemerkt?
a. Nein
b. Ja
c. Regelmäßig
12. Leiden Sie an einer chronischen Darmentzündung (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa)?
a. Nein
b. Ja, seit kurzem
c. Ja, ich leide bereits mehrere Jahre daran
Auswertung:
Sie haben überwiegend Antwort a angekreuzt, darunter auch bei allen Fragen der Nummern 8-12:
Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken, ist bei Ihnen sehr gering. Ich empfehle jedoch auch Menschen mit geringem Darmkrebsrisiko ab dem 50. Lebensjahr jährlich zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Denn ab diesem Alter steigt die Erkrankungsgefahr einer altersbedingten Tumorbildung im Darmtrakt. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen ab dem 50. Lebensjahr jährlich die Kosten eines Stuhltests sowie einer Abtastung des Mastdarms. Ab 55 Jahren können gesetzlich Versicherte zudem alle 10 Jahre kostenlos eine Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, in Anspruch nehmen.
Bei Ihnen trifft überwiegend Antwort b zu, bei den Fragen Nummer 8-12 haben Sie ausschließlich Kategorie a oder b angekreuzt:
Ihr Darmkrebsrisiko ist erhöht. Vereinbaren Sie am besten zeitnah einen Termin bei Ihrem Hausarzt, der Sie über eventuell erforderliche Früherkennungsmaßnahmen aufklärt und Sie gegebenenfalls an einen Spezialisten überweist.
Sie haben überwiegend Antwort c angekreuzt oder mindestens eine Frage der Nummern 8-12 mit c beantwortet:
Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken, ist bei Ihnen stark erhöht. Bei etwa einem Drittel aller Darmkrebserkrankungen ist die Tumorbildung auf ein familiäres Risiko zurückzuführen. Auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen führen in vielen Fällen zu einer Krebserkrankung des Darms.
Betroffenen mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko empfehle ich dringlich, sich bereits in jungen Jahren regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen zu unterziehen. Je höher der Risikograd, desto umfassender erfolgen die vorbeugenden Maßnahmen. Die Untersuchungskosten werden in diesem Fall vollständig von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. Suchen Sie am besten umgehend Ihren Hausarzt und einen Spezialisten auf, die Ihnen die erforderlichen Früherkennungsmaßnahmen vorstellen.
* Der Body-Mass-Index (BMI) ist ein Wert, der das Verhältnis zwischen Körpergröße und Gewicht angibt. Er wird mit einer einfachen Formel berechnet: BMI = Gewicht in Kilogramm ÷ Größe in Metern². Laut Klassifikation der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt der ideale BMI bei Frauen zwischen 19 und 24, bei Männern zwischen 20 und 25.
Weitere Informationen erhalten Sie auch unter www.praxisklinik.com