Vorsicht vor einseitigen Krebsdiäten
Die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr warnt vor einseitigen „Krebsdiäten“. Sie empfiehlt eine hochwertige, leicht verdauliche Ernährung, die individuell abgestimmt ist.
Sie versprechen Heilung von Krebs, die sogenannten „Krebsdiäten”. Ihnen gemeinsam ist, dass sie auf einer mehr oder weniger starken Reduktion der Kalorien, einseitigen Ernährungsvorgaben und teilweise unsinnigen Einschränkungen beruhen.
„Es gibt keine ‚allheilmachende Krebsdiät’, sagt Dr. med. György Irmey, Ärztlicher Direktor der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr (GfBK).
Die GfBK hält einige Krebsdiäten bei gewissen Tumorstadien für bedenklich, etwa die Krebskur nach Breuss, die Gerson-Diät, die makrobiotische (ZEN) Diät nach G. Oshawa, die Instinktotherapie nach Burger oder die Coy-Diät.
„Den Patienten werden dabei viele wertvolle Nährstoffe und Energie vorenthalten. Manche Diäten enthalten so wenig Nährstoffe und Kalorien, dass eine Mangelernährung droht”, so Dr. Irmey weiter. So schreibt die Breuss-Kur Patienten vor, 42 Tage lang nur Gemüsesäfte und Tees zu trinken. Dies könne die Tumorkachexie verstärken, einen Abbau von Fett- und Muskelmasse bei Krebskranken.
Für medizinisch unbedenklich hält die GfBK hingegen die Budwig-Quark-Öl-Diät oder eine Ernährung nach Konstitutionstypen, wie sie das Ayurveda oder die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) praktizieren.
Die Budwig-Diät ist eine fettreiche Diät, vor allem mit Leinöl und Quark als Eiweißquelle. Daneben sollen die Patienten reichlich Obst und Gemüse verzehren und auf Fleisch und Butter verzichten.
„Je nach Tumorstadium und persönlicher Situation des Patienten kann diese Fett-Eiweiß-Kost für Krebspatienten geeignet sein”, meint Dr. med. Irmey. Doch auch die Budwig-Diät sei nicht spezifisch wirksam gegen Krebs, wissenschaftliche Belege fehlten.
Beispiel Ketogene Diät
Die sogenannte ketogene Diät ist besonders populär. Durch eine kohlenhydratarme und fett- bzw. eiweißreiche Ernährung soll das Wachstum von aggressiven Krebszellen und Metastasen gehemmt werden kann. Zwar haben schnellwachsende Tumore in fortgeschrittenen Stadien einen bis zu 30-fachen Verbrauch an Zucker bzw. Glucose.
„Daraus Rückschlüsse für die richtige Ernährung zu ziehen, sehen wir in Einzelfällen kritisch”, sagt der Ärztliche Direktor der GfBK. „Die These, eine ketogene Diät könne den Tumor aushungern und das Überleben verlängern, ist wissenschaftlich nicht ausreichend gesichert“, so Dr. med. Irmey weiter.
Individuelle passende Ernährung
Es gehe nicht um das Weglassen oder Überbetonen einzelner Nahrungsmittel. Die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr empfiehlt eine vollwertige, abwechslungsreiche und fettarme Ernährung, die leicht verdaulich ist und schmeckt. Sie versorge den Köper gut mit allen nötigen antikrebs-aktiven Nährstoffen und ausreichend Kalorien. Die Ernährung sei bei Krebskranken zudem individuell abzustimmen, je nach Tumorstadium, persönlichen Verträglichkeiten sowie der individuellen konstitutionellen Situation.
So ist z. B. Vollkorn bei einer Chemotherapie für den Darm oft schwer verdaulich. „Mit einer sinnvollen Ernährung, die den persönlichen Lebens-bedürfnissen des Einzelnen angepasst ist, können die Selbstheilungskräfte im Organismus entscheidend gefördert werden”, meint Dr. med. Irmey. „Neben dem gesundheitlichen Aspekt soll die Ernährung in erster Linie die Lebensfreude stärken. Jede Diät, die die Lebensfreude verringere, sei schädlich.”
Weitere Informationen gibt die Broschüre „Ernährung und Krebs": Sie informiert unter anderem über eine vollwertige ausgewogene Ernährung, antikrebs-aktive Pflanzenstoffe sowie der Ernährung bei Chemotherapie und bei Brustkrebs.
Gut zu wissen:
Die Broschüre gibt es kostenfrei bei der
Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e. V.,
Voßstraße 3,
69115 Heidelberg
oder im Internet als Datei zum Downloaden: http://www.biokrebs.de/images/download/broschueren/Ernaehrung-und-Krebs.pdf
Weitere Informationen erhalten Sie auch direkt unter www.biokrebs.de