Können genmanipulierte Immunzellen Krebs bekämpfen?
... neue Hoffnung für Krebs-Patienten
Wissenschaftlern von der University of Pennsylvania ist es gelungen, eine Zelltherapie zu entwickeln, die bei Leukämie-Patienten erfolgreich eingesetzt werden konnte.
Leukämie: Weiße Blutkörperchen in der Überzahl
Am 4.2.2015 ist Weltkrebstag: Zwar geht die Krebssterblichkeit in Deutschland erfreulicherweise seit einigen Jahren immer mehr zurück, verbinden Betroffene mit der Diagnose jedoch auch heute noch eine unheilbare Krankheit.
Etwa 11.400 Menschen erkranken jährlich an Leukämie. Dabei ist eine stark erhöhte Anzahl an weißen Blutkörperchen im Blut nachweisbar, die das Knochenmark schädigen und die Blutbildung stören. Man unterscheidet zwischen der myeloischen und der lymphatischen Leukämie, die jeweils akut oder chronisch verlaufen können.
Während die akute Form plötzlich eintritt und mit schweren Symptomen einhergeht, entsteht die chronische Leukämie zumeist ohne Anzeichen und wird daher erst spät erkannt. Die akute lymphatische Leukämie (ALL) ist die häufigste Krebserkrankung bei Kindern.
Stammzellentransplantation als letzte Chance
Als häufigste Behandlungsform einer akuten Leukämie gilt die Chemotherapie, die durch eine Bestrahlung und die Verabreichung von Zytostatika unterstützt werden kann. Eine Knochenmark- oder Blutstammzellentransplantation hingegen ist bei schweren Formen der Leukämie manchmal die einzige Chance, jedoch auch mit hohen Risiken verbunden, indem es zu lebensbedrohlichen Abstoßungsreaktionen kommen kann. Dabei werden dem Patienten gesundes Knochenmark oder gesunde Blutstammzellen von einem geeigneten Spender (allogene Transplantation) übertragen oder er erhält seine eigenen gereinigten Blutstammzellen (autologe Transplantation).
Krebstherapie mittels modifizierter Zellen
Die Studie der University of Pennsylvania lässt auf langfristige Therapieerfolge hoffen: Die Forscher infundierten 39 Kindern, die an einer ALL erkrankt waren und bei der sich herkömmliche Behandlungsmaßnahmen wirkungslos zeigten, T-Zellen, die sie zunächst außerhalb des Körpers genetisch modifiziert hatten. Diese waren anschließend in der Lage, Krebszellen zu erkennen und zu zerstören. 36 der 39 Probanden reagierten mit einer vollständigen Immunantwort nach der T-Zelltherapie, jedoch hatten zehn Patienten nach einer mehrmonatigen Remission einen Rückfall erlitten.
Weitere Studien zur Erforschung des Verfahrens sind geplant.
Quelle:
Deutsches Ärzteblatt