Innovative Hochpräzisions-Strahlentherapie: Aus 30 Sitzungen wird eine einzige
Klinik Donaustadt erhält besondere Auszeichnung
Das Zentrum für Radioonkologie und Strahlentherapie der Klinik Donaustadt bietet eine innovative Strahlentherapie für Krebspatient*innen auf dem höchsten technischen und medizinischen Niveau: die Hochpräzisions-Strahlentherapie.
Bei dieser punktgenauen Bestrahlung kann eine sehr hohe Strahlendosis eingesetzt werden.
So benötigt ein Lungentumor nur noch eine statt bisher 30 Sitzungen.
Diese äußerst präzise Bestrahlung schont die umliegenden Organe. Der Vorteil: Nebenwirkungen werden verringert. 2025 sollen rund 500 Patient*innen mit der Hochpräzisions-Strahlentherapie in der Klinik Donaustadt behandelt werden.
„Innovation liegt in der DNA der Medizin. Unser Versorgungsauftrag als Wiener Gesundheitsverbund ist es, Innovationen zum Nutzen der Patient*innen umzusetzen. Das ist hier optimal gelungen“, so der Medizinische Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes Michael Binder.
Hightech-Geräte präziser und schonender als je zuvor
Im Zuge der Eröffnung 2019 wurde das Zentrum mit vier modernen Linearbeschleunigern ausgestattet – der besten verfügbaren Technologie. Diese Hightech-Geräte arbeiten präziser und schonender als je zuvor.
Das Strahlenzentrum der Klinik Donaustadt wurde nun mit der Novalis-Zertifizierung ausgezeichnet. Die Klinik Donaustadt ist neben der Medizinischen Universität Krems erst das zweite Strahlenzentrum Österreichs, das diese Zertifizierung erhalten hat.
„Diese Auszeichnung ist Ausdruck der Top-Behandlungsqualität, die Patient*innen bei uns bekommen. Das bedeutet: Die Zertifizierung ist im Bereich Hochpräzisions-Strahlentherapie mit einer ISO-Zertifizierung gleichzusetzen. Darauf sind wir stolz“, betont der Ärztliche Direktor der Klinik Donaustadt Lothar Mayerhofer.
„Wir haben uns innerhalb von fünf Jahren zu einem der führenden Institute für Hochpräzisions-Strahlentherapie in Europa entwickelt – und das wurde nun auch von einer unabhängigen Stelle bestätigt“, sagt die Vorständin des Zentrums für Radioonkologie und Strahlentherapie der Klinik Donaustadt Andrea Reim.
Bestrahlte Fläche auf ein Minimum reduziert
Eingesetzt wird die Hochpräzisions-Strahlentherapie vor allem bei Tumoren der Lunge, Leber, Knochen und im Gehirn, selbst für kleinste Hirnmetastasen. Es handelt sich um eine lebensverlängernde Therapie. „Während Patient*innen mit Metastasen im Gehirn früher eine Lebenserwartung von drei bis sechs Monaten hatten, sprechen wir heute von durchschnittlich fünf Jahren“, so Andrea Reim.
Bei einer Bestrahlung wird üblicherweise ein Sicherheitsraum rund um den Tumor mitbestrahlt, da sich einerseits die Patient*innen selbst, aber auch die atemabhängigen Tumoren (zum Beispiel Lunge) während der Behandlung bewegen. Ist der Tumor beispielsweise so groß wie eine Kirsche, wird der Bereich in der Größe einer Marille bestrahlt.
So wird garantiert, dass alle Zellen des Tumors getroffen werden.
Die neuen Linearbeschleuniger ermöglichen es, mit Hilfe der sogenannten Atemtriggerung, den Tumor punktgenau zu lokalisieren. Bewegt er sich aufgrund der Atmung, passt sich die Bestrahlung auf die leicht veränderte Lage des Tumors an. Die Bestrahlung erfolgt also tatsächlich nur in der Größe einer Kirsche.
Kurze Wartezeiten und höherer Komfort
Durch die verringerte Anzahl an Sitzungen bei den jeweiligen Tumoren können insgesamt mehr Patient*innen behandelt und die Wartezeiten verkürzt werden. Ein Behandlungsstart an der Klinik Donaustadt ist innerhalb von nur zwei Wochen möglich.
Bei Bestrahlungen von Hirnmetastasen kommt zur Fixierung klassischerweise ein Metallring zum Einsatz. Dieser wird mit Schrauben am Schädelknochen angebohrt. Die neue Technologie ermöglicht es im Zuge der Hochpräzisions-Strahlentherapie, mit einer komfortablen Maske zu arbeiten. Sie besteht aus einem thermoplastischen Material und wird entsprechend der jeweiligen Kopfneigung bei der Bestrahlung individuell angefertigt.
Oberflächenscanner überprüfen während der Bestrahlung die Position des Tumors. Stimmt diese nicht hundertprozentig überein, wird die Bestrahlung automatisch unterbrochen und mittels 6D-Tischbewegungen werden die Patient*innen in die richtige Behandlungsposition gebracht.
Quelle:
Wiener Gesundheitsverbund - Mitteilung vom 26. Juni 2024