Quantensprung in der Herzmedizin
MediGuide™ Technologie minimiert Strahlenbelastung durch Röntgen
Herzerkrankungen gehören nach wie vor zu den häufigsten Leiden in Deutschland. Zu den wichtigsten Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten zählt dabei der Herzkatheter. Erste Modelle vermochten lediglich die Druckverhältnisse in den verschiedenen Herzkammern zu erfassen.
„Inzwischen erlauben moderne Geräte jedoch nicht nur einen dreidimensionalen Blick ins Körperinnere, sondern auch die Möglichkeit, Defekte gleich mit zu beheben“, weiß Dr. med. Philipp Sommer vom Herzzentrum Leipzig – Universitätsklinik. „Enorme Vorteile bietet die neueste Generation von Herzkathetern. Denn diese nutzen dank der Navigation mit der MediGuide™-Technik des Herstellers St. Jude Medical ein spezielles elektromagnetisches Ortungsverfahren. Dadurch kann auf regelmäßiges Röntgen während des Eingriffs verzichtet und die Strahlenbelastung für Patient und Arzt auf ein Minimum reduziert werden.“
Mehr Vorteile – weniger Strahlung
Nur ein Röntgenbild statt kontinuierlicher Durchleuchtung – was sich so einfach anhört, darf durchaus als Quantensprung in der Herzmedizin bezeichnet werden. Denn im Gegensatz zu herkömmlichen Herzkathetern können Kardiologen mit der Navigationstechnologie MediGuide noch schneller und präziser arbeiten, ohne den Patienten dabei ständig zu durchleuchten, um die Position des Katheters im Körper des Patienten zu verfolgen.1
„Stattdessen muss bei diesem Verfahren, welches aktuell noch ausschließlich in der Rhythmologie zur Anwendung kommt, nur zu Beginn des Eingriffs einmal geröntgt werden, weshalb die Strahlenbelastung sehr gering ist“, weiß Dr. Sommer.
„Spezielle Sensoren an den Kathetern und Referenzpunkte am Körper des Patienten sorgen anschließend dafür, dass die Lage der Instrumente auch ohne weitere Bildgebung immer genau erfasst bleibt und in Echtzeit auf das vorab erzeugte Röntgenbild des Patienten projiziert wird.“
So kann der Kardiologe auf dem Monitor jederzeit sehen, wo er sich mit dem Katheter gerade befindet. Dabei gleicht die MediGuide-Technik in der Anzeige des Katheters auch Bewegungen des Patienten aus, die durch Atmung oder Herzschlag entstehen.
Belastung auf ein Minimum reduzieren
Auch wenn das Risiko, nach einer Röntgenuntersuchung an einem Tumor zu erkranken, gering ist – mit der Anzahl der Untersuchungen steigt die Gefahr von Gewebeveränderungen. Insbesondere bei Kindern, bei denen sich die Zellen sehr viel schneller teilen als bei Erwachsenen, ist Vorsicht geboten.2
Denn durch regelmäßige Strahlung kann es passieren, dass während der Zellteilung krankhaftes Gewebe entsteht.
Gesunde Körper sind in der Regel in der Lage, bösartige Zellen selbst zu beseitigen. Je häufiger der Körper allerdings derartiger Strahlenwirkung ausgesetzt wird, desto mehr steigt die Gefahr, dass sich die Zellen nicht mehr eigenständig regenerieren.
„Dank der MediGuide-Technik ist es möglich, die Strahlendosis deutlich zu senken“, erklärt Dr. Sommer. „Ein großer Vorteil sowohl für unsere Patienten als auch für die Mitarbeiter im OP, die Röntgenstrahlungen bisher täglich ausgesetzt waren.“
Zum Vergleich:
Eine standard Vorhoffflimmerablation entspricht einer Strahlendosis von 830 Röntgen-Thoraxaufnahmen.3 Ein weiterer Vorteil: Auch auf eine Bleiweste, die aufgrund ihres Gewichts oftmals zu Bewegungseinschränkungen führt, kann so weitgehend verzichtet werden.
Über St. Jude Medical
St. Jude Medical ist ein weltweit tätiger Hersteller von medizinischen Geräten, der es sich zum Ziel gesetzt hat, bei der Behandlung einiger der teuersten Volkskrankheiten der Welt neue Wege zu gehen. Dazu entwickelt das Unternehmen kosteneffiziente medizinische Technologien, die für Patienten in aller Welt lebensrettend sind und die Lebensqualität verbessern.
Von seinem Hauptsitz in St. Paul, Minn. (USA) aus agiert St. Jude Medical in vier zentralen klinischen Bereichen: die Behandlung von Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Neuromodulation.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.sjm.de und www.sjm.com , oder folgen Sie uns via Twitter: @SJM_Media.
Quellen:
1. Jeron A, et al., “First-in-man (FIM) experience with the magnetic Medical Positioning System (MPS) for intracoronary navigation”, EuroIntervention, 2009.2
2. Linet M.S., et al. “Children’s Exposure to Diagnostic Medical Radiation and Cancer Risk: Epidemiologic and Dosimetric Considerations”, Pediatric Radiology. 2009 Feb; 39 (Suppl 1): S4.
3. Picano E., et. al. “The appropriate and justified use of medical radiation in cardiovascular imaging: a position document of the ESC Associations of Cardiovascular Imaging, Percutaneous Cardiovascular Interventions and Electrophysiology”, European Heart Journal doi:10.1093/eurheartj/eht394