Bei Neurodermitis nicht auf Sonnenschutz verzichten

Menschen mit Neurodermitis scheuen sich oftmals, Sonnenschutzmittel zu verwenden, da manche Produkte bei ihnen das Hautbild verschlechtern und sogar einen Krankheitsschub auslösen können.

Dabei ist gerade neurodermitiskranke Haut besonders sonnenempfindlich. Ein maßvoller Umgang mit der Sonne und Sonnenschutzmittel, die speziell für atopische Haut entwickelt wurden, helfen aus dem Dilemma.

Bei Neurodermitis fehlen der Hautbarriere wichtige Fette und Eiweiße, die normalerweise für Stabilität sorgen und die Haut vor Schadstoffen und Allergenen schützen. So gelangen auch UV-Strahlen leichter als bei Hautgesunden in die tieferen Hautschichten.

Die Gefahr von Sonnenbrand, vorzeitiger Hautalterung und Zellschäden ist daher bei Neurodermitispatienten besonders groß. Eine zu hohe UV-Belastung kann außerdem zu Ekzemschüben führen.

Betroffene sollten daher auf einen zuverlässigen Sonnenschutz achten. Am besten bleiben sie während der sonnenintensivsten Zeit möglichst im Schatten und tragen lange, lockere Kleidung. Zusätzlich sollten sie Sonnenschutzmittel verwenden, die den besonderen Bedürfnissen ihrer Haut gerecht werden.

Das müssen Sonnenschutzmittel für Neurodermitispatienten können
Ein sicherer Breitbandschutz vor UVA- und UVB-Strahlen ist notwendig, aber nicht ausreichend. Eine Vielzahl der üblichen Inhaltsstoffe von Sonnenschutzmitteln, wie zum Beispiel Duft- und Konservierungsstoffe, ist zwar für die gesunde Haut unproblematisch, nicht aber bei Neurodermitis.

Reizende oder allergieverdächtige Stoffe können leicht in die geschädigte Hautbarriere eindringen und zu Hautirritationen führen. Sonnenschutzmittel für Neurodermitispatienten sollten daher keine problematischen Lichtschutzfilter, Duftstoffe und Konservierungsmittel enthalten.

Sinnvoll sind hingegen Fette und andere Pflegesubstanzen, die Feuchtigkeit spenden, die Haut stabilisieren und ihre natürlichen Abwehrmechanismen unterstützen. Pflanzliche Wirkstoffe können dabei helfen: Studien haben gezeigt, dass Arzneihafer (1, Arzneipflanze des Jahres 2017) die Neubildung so genannter polarer Lipide und wichtiger Fettsäuren in der Hautbarriere fördert, diese stabilisiert und so die Zellabwehr gegen UVA-Strahlen stärkt.

Ferner aktiviert er zelleigene Enzyme, die UV-bedingten Zellschäden und oxidativem Stress entgegenwirken. Im Gegensatz zu vielen anderen Naturstoffen enthält der Extrakt aus Junghafer (Rhealba® Junghafer) nach neuesten Analyseverfahren kaum Proteine, besitzt daher praktisch kein allergenes Potenzial und ist deshalb auch für fragile und allergische Haut geeignet.

Ausführliche Informationen enthält die Broschüre „Hautpflege – die Basistherapie bei Neurodermitis“. Sie wurde mit Unterstützung der Pierre Fabre Dermo-Kosmetik GmbH realisiert und kann kostenfrei postalisch oder im Internet angefordert werden:

Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V.,
Heilsbachstraße 32,
53123 Bonn

Weitere Informationen erhalten Sie auch direkt unter www.dha-neurodermitis.de


Quellen:
„Haferextrakt aus Jungpflanzen tut der atopischen Haut gut“, Kongress Report aktuell Nr. 1717, Der Deutsche Dermatologe 2011
M. Saint Aroman et al, “Fragility of epidermis and its consequence in dermatology” JEADV 2014, 28, (Suppl. 4), 1–18
Mandeau A et al, „Rhealba® Oat Plantlet Extract: Evidence of Protein-Free Content and Assessment of Regulatory Activity on Immune Inflammatory Mediators”, Planta Med 2010

https://www.uni-wuerzburg.de/sonstiges/meldungen/einblick_vorschau/single/artikel/der-saathafer-ist-arzneipflanze-des-jahres-2017/